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(3 Folgen)
Thema: Psychologie

Maske des Bösen - Sexualstraftätern auf der Spur

Kriminaldokumentation
Status: 09.03.2006
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"Menschen, die komplexe Verbrechen begehen, haben keine gelben Augen. Sie haben kein Kainsmal auf der Stirn, auf dem geschrieben steht: Ich habe fünf Menschen umgebracht." Mit diesen Worten fasst der Kriminalpsychologe Thomas Müller seine Erfahrungen mit gefährlichen Sexualstraftätern zusammen. Sie leben unter uns, in der Nachbarschaft, unerkannt, unauffällig und bieder. Ihre Verbrechen erschüttern die Gesellschaft.
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Andreas K. tötete eine junge Frau mit siebzig Messerstichen, Konstantin N. hatte es auf ältere Frauen abgesehen und schändete ihre Leichen, Frank G. verging sich zunächst an Pferden und quälte später seine weiblichen Opfer auf unvorstellbare Weise. Alle haben etwas gemeinsam, stellt Kriminalpsychologe Müller fest: Die sexuellen Phantasien der Mörder haben sich im Lauf der Zeit gesteigert, weiterentwickelt und auch ihre Taten nahmen an Grausamkeit zu. Es ist diese "kriminelle Karriere", die den Wiener Psychologen interessiert. Er wurde beim FBI ausgebildet und gilt als einer der erfahrensten Tatort-Experten. Mit seiner Hilfe wurden zahlreiche Verbrechen aufgeklärt, unter anderem half er bei der Überführung des österreichischen Briefbombers. Viele Gespräche hat er im Laufe der Zeit mit Sexualstraftätern geführt. Ihn interessieren ihre Motive, ihr Vorgehen am Tatort. Müller will Gemeinsamkeiten herausarbeiten, die ihm helfen, das Vorgehen noch nicht enttarnter Mörder besser einschätzen zu können. Er braucht diesen "Umweg", da er selbst die Gedankenwelten der Täter nicht betreten kann. Mehrere Tausend verurteilte Sexualstraftäter sitzen derzeit in Deutschland hinter Gittern. Wie viele noch unerkannt sind, wagt niemand zu schätzen. Mancher gefährliche Täter ist nur wegen Handtaschenraubes oder anderer Delikte verurteilt, seine wahren sexuellen Motive bleiben im Verborgenen. Ist seine Strafe abgelaufen, wird er untherapiert entlassen. So wie Andreas K., der im Gefängnis seine Phantasien immer weiter und noch stärker entwickelte. Wieder in Freiheit, setzte er sie dann nach wenigen Tagen in die Realität um. Heute sitzt Andreas K. in Deutschlands größter Maßregelvollzugsanstalt im westfälischen Eickelborn. "In der Therapie können wir mit den Tätern reden, aber wir wissen nicht, ob sie lügen", stellt Prof. Osterheider fest, der bis vor kurzem für die Anstalt verantwortlich war. Vor wenigen Jahren hat er begonnen, mit Dr. Thomas Müller zusammenzuarbeiten. Die Analyse des Geschehens am Tatort kann auch Jahre später noch Auskunft darüber geben, ob ein Mörder lügt oder bereit ist, in der Therapie mitzuarbeiten. Nur wenn das gelingt, können auch Aussagen über die Gefährlichkeit getroffen werden. "Die Tatortanalyse liefert uns Informationen über die versteckten Motive der Täter, an die wir auf anderen Wegen nicht herankommen", erklärt Prof. Osterheider. Deshalb ist es so wichtig, mit möglichst vielen Tätern zu sprechen. Wenn dadurch nur eine Straftat verhindert werden könne, so Thomas Müller, dann habe sich die Arbeit schon gelohnt. Um die Erkenntnisse aus möglichst vielen Disziplinen zusammen zu bringen, arbeiten Müller und Osterheider eng zusammen. In der dreiteiligen Dokumentation "Maske des Bösen" nähert sich Autor Gunther Scholz diesem brisanten Thema. Mit seinem Kameramann Axel Brandt war er dabei, als Thomas Müller und Michael Osterheider mit verurteilten Sexualmördern sprachen. Opfer und Angehörige kommen zu Wort. Erstmals im Deutschen Fernsehen zeigt die Dokumentationsreihe auf differenzierte Weise, was Täter antreibt und wie Ermittler ihnen auf die Spur kommen. Und sie geht der Frage nach, die die Öffentlichkeit am meisten bewegt: Müssen solche Täter nicht für immer hinter Gitter?


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1 Typ/Genre: Kriminaldokumentation

Die Täter

In Bern steht die Polizei vor einem Rätsel. Eine junge Frau wurde erstochen, in der Nähe ihrer Wohnung. Nur wenige Stunden zuvor hatte ein Unbekannter einige Kilometer entfernt eine Messerattacke auf eine Passantin verübt. Das Opfer überlebte schwer verletzt. Ist das der Beginn einer Mordserie? Und wie ist der Täter zu stoppen? Der europaweit profilierte Wiener Kriminalpsychologe Thomas Müller wird in die Ermittlungsarbeit einbezogen.

Regie: Gunther Scholz     D 2004 Zum Seitenanfang  Zum Seitenende ZDF   Di, 11.01.2005 22:45    45/43 Min.      iFN: 3276  

Band 1113 1
2 Typ/Genre: Kriminaldokumentation

Der Tatort

Andreas K. ermordet eine Frau mit 70 Messerstichen. Ihren Todeskampf empfindet er als "einen schönen Augenblick". Zurück bleibt ein verwüsteter Tatort. Konstantin N. tötet im Perlacher Forst eine ältere Dame. Hat er die Tat geplant, oder sah er in seinem Opfer wirklich ein Monster?

Regie: Gunther Scholz     D 2004 Zum Seitenanfang  Zum Seitenende ZDF   Mi, 12.01.2005 22:45    45/44 Min.      iFN: 3277  

Band 1113 2
3 Typ/Genre: Kriminaldokumentation

Schuld und Sühne

Klaus-Dieter S., Frank G., Jens B. und Konstantin N. sitzen seit Jahren hinter Gittern. Die meisten von ihnen haben langjährige Therapien hinter sich. Wie gefährlich sind sie noch? Sie haben Frauen überfallen, haben gemordet. Zunächst in ihrer Phantasie, später haben sie diese in die Realität umgesetzt. Können sie lernen, mit den Bildern in ihrem Kopf kontrolliert umzugehen? Haben sie sich ihren Therapeuten tatsächlich geöffnet, oder bewahren sie ein schreckliches Geheimnis, das sie eine Gefahr für die Öffentlichkeit bleiben lässt?

Regie: Gunther Scholz      Zum Seitenanfang  Zum Seitenende ZDF   Do, 13.01.2005 23:00    45/43 Min.      iFN: 3278  

Band 1113 3


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