Person: | Bruno Ganz |
Stand: 13.02.2002 Zum Seitenende |
Bruno Ganz geht vor dem Abitur von der Schule, er will Schauspieler werden. Seine Ausbildung macht er beim Zürcher Bühnenstudio. Von Anfang an erkennt man sein großes Talent. Mit 19 spielt er die erste Filmrolle in Karl Suters "Der Herr mit der schwarzen Melone" (1960). "Das ist ein hochtalentierter Bursche" sagt Gustav Knuth, einer der Hauptdarsteller. Jahre später ist Ganz bei Heinz Hilpert im Deutschen Theater in Göttingen. Das ist eine Talentschmiede, dort beginnen die großen Schauspiel- und Regietalente. Götz George etwa, der Sohn des großen Heinrich George hat in Göttingen angefangen. Bruno Ganz ist nicht zu bremsen, richtig groß wird er bei Peter Zadek in Bremen als "Held Henry".
Als in den Mitsechzigern der junge deutsche Film kommt, ist Bruno einer der ersten Schauspieler: In Haro Senfts "Der sanfte Lauf" spielt er 1966 und ist jetzt öfters wieder im Kino zu sehen. Ende 1967 steht er erstmals unter Peter Steins Regie auf der Bühne: In München, Bremen, Zürich und schließlich spielt er auch am Theater am Hallerschen Ufer in Berlin bei Peter Stein. Bruno Ganz gehört zu den Säulen der Schaubühne, und die Inszenierungen von Stein und Michael Grübler werden filmisch aufgezeichnet. So ist "Sommergäste" 1975 ein Erfolg in den Programmkinos. 1972 steht Bruno Ganz erstmals unter Claus Peymanns Regie auf der Bühne der Salzburger Festspiele in der Uraufführung von Thomas Benrhardts "Der Ignorant und der Wahnsinnige".
Dann kommen die großen Kinoerfolge: Der Bilderrahmenmacher Jonathan in Wim Wenders "Der amerikanische Freund" (1976), im gleichen Jahr wird er für seine Hauptrolle in Eric Rohmers "Die Marquise von O" neben Edith Clever ausgezeichnet. In Jeanne Moreaus Regiedebüt "Lumiére" spielt er den Heinrich Grün, in Peter Handkes "Die linkshändige Frau" (1977) sieht man ihn wieder an der Seite seiner Bühnenpartnerin Edith Clever, Wolfgang Petersen besetzt ihn 1978 als Partner von Gila von Weitershausen in dem Schach-Film "Schwarz und weiß wie Tage und Nächte".
Besonders gut ist Bruno Ganz 1980 in Kurt Gloors "Der Erfinder". Darin spielt er einen verschrobenen Mann, der Anfang des Jahrhundert als Erfinder scheitert. Großartig: die Szene bei der Musterung!
Der gleichen Filmparterin begegnet er drei Jahre später in Beirut wieder: Volker Schlöndorff dreht nach einem Roman von Nicolas Born "Die Fälschung". Bruno Ganz ist hier der intellektuelle Kriegsberichterstatter Laschen, der grüblerisch zwischen den Fronten wandelt und im Grunde mehr mit seinen eigenen Eheproblemen beschäftigt ist als mit dem Existenzkampf der arabischen Völker, über die er in den Medien berichtet.
Zu seinen schönsten Rollen gehört der Wahrheitsfanatiker Gregor in Hans W. Geissendörfers Verfilmung von Ibsens "Wildente" (1976) und 1982 der Paul in Alain Tanners "In der weißen Stadt". Der arbeitet als Ingenieur im Maschinenraum eines Passagierschiffs. Gegen den täglichen stupiden Rhythmus setzt er seine Eigenbewegungen: er tanzt, spielt Mundharmonika, dreht kleine Super-8-Filme, die er seiner Frau nach Zürich schickt, und er beobachtet die Meereswellen. Bruno Ganz ist hier so wunderbar locker wie selten.
Ganz ist jetzt In, spielt bei fast allen namhaften deutschen Regisseuren, sowie bei den Schweizern Claude Goretta, Kurt Gloor und Alain Tanner. 1982 inszeniert er gemeinsam mit Otto Sander ein Porträt der Schauspieler Curt Bois und Bernhard Minetti "Das Gedächtnis". Unter der Regie von Hajo Gies spielt er eineinhalb Jahre lang in einer Fernsehserie den versponnenen Detektiven "Tassilo" nach Martin Walsers Hörspiel. Mit Otto Sander tritt er auch als ehemaliger Engel in den Wim-Wenders-Filmen "Der Himmel über Berlin" und "In weiter Ferne so nah" (1986 und 1993) auf. 1996 wird er nach dem Tod des Burg-Schauspielers Josef Meinrad mit dem Ifland Ring ausgezeichnet, eine der größten Ehren für einen deutschsprachigen Schauspieler. 2000 glänzt er nochmals auf der Bühne: diesmal als Faust in Peter Steins gut 13-stündiger Inszenierung des gleichnamigen Goethe-Dramas.
Weitere Filme mit Bruno Ganz: "Messer im Kopf" (1978), "Nosferatu - Phantom der Nacht" (1978), "The Boys from Brazil" (1978), "Etwas wird sichtbar" (1981), "Väter und Söhne" (1985), "Ein fast anonymes Verhältnis" (1988), "Wege der Liebe" (1991), "Kinder der Natur" (1991), "Prag" (1991), "Die Abwesenheit" (1992), "Ein Richter in Angst" (1995), "Saint Ex" (1996), "Tödliches Schweigen" (1996), "Die Ewigkeit und ein Tag" (1998), "Gegen Ende der Nacht" (1998), "Brot und Tulpen" (2000).
www.prisma-online.de/tv/person.html?pid=bruno_ganz
Aufnahme: | So, 04.01.2004 23:15 ARD 110/110 Min. |
Träger: | Videoband 200 |
Regie: | Silvio Soldini IT 2000 |
Typ/Genre: | Kino-Komödie |
Als Hausfrau Rosalba auf einer Busreise an der Raststätte vergessen wird, beschließt sie, eine Auszeit von ihrer Familie zu nehmen, und trampt nach Venedig. Beim schwermütigen Kellner Fernando findet sie zunächst eine Bleibe, bei einem anarchistischen Blumenhändler einen Job. Während ihr grantiger Ehemann die gebügelten Hemden vermisst und einen Amateurdetektiv engagiert, um sie zurückzuholen, blüht Rosalba auf... Leben und leben lassen ist die Devise dieser Liebeskomödie, die in Italien die wichtigsten Filmpreise gewann und ein riesige Publikumserfolg war. Die besondere Überraschung ist Bruno Ganz in der Rolle eines melancholischen isländischen Kellners, der ein formvollendetes Literaten-Italienisch spricht.
|
|
Aufnahme: | Fr, 11.10.2002 00:45 ARD 110/108 Min. |
Träger: | Videoband 857 |
Regie: | BRD 1978 |
Thema: | 1968 |
Typ/Genre: | Politthriller |
Ein als Terrorist verdächtigter Wissenschaftler, der bei einer Razzia in einem Jugendzentrum durch einen Kopfschuss schwer verletzt wurde, verliert für längere Zeit Sprache und Erinnerungsvermögen. Auf der Suche nach seiner Identität und der Wahrheit über den Vorfall findet er in der Begegnung mit einem beteiligten Polizeibeamten die Erklärung: Allein aus Angst und nicht aus politischen Motiven hat der Polizist den Wissenschaftler niedergeschossen. "Messer im Kopf" ist ein packend inszenierter Politthriller, der ein nuanciertes Zeitbild der Ereignisse um den "Deutschen Herbst" 1978 entwirft. Hervorragend besetzt mit Bruno Ganz, Angela Winkler, Heinz Hoenig, Udo Samel und Hans Brenner.
|
|
Aufnahme: | Mi, 19.10.2005 20:15 ARD 90/87 Min. |
Träger: | Videoband 1166 |
Regie: | Oliver Hirschbiegel D 2004 |
Serie: | Der Untergang (1/2) |
Thema: | 3. Reich |
Typ/Genre: | Doku-Drama |
In einer bitterkalten Novembernacht 1942 ahnt die 22-jährige Traudl Junge (Alexandra Maria Lara) nicht, dass sie schon bald das Ende von Adolf Hitler (Bruno Ganz) aus nächster Nähe miterleben wird - der Diktator engagiert sie als seine Privatsekretärin. So sieht sie staunend, dass Hitlers Geliebte Eva Braun (Juliane Köhler) selbst noch am 20. April 1945 einen großen Geburtstagsempfang für Hitler organisiert. Reichsinnenminister Heinrich Himmler (Ulrich Noethen) beschwört Hitler dabei vergebens, die Hauptstadt Berlin zu verlassen.
|
|
Aufnahme: | Do, 20.10.2005 20:15 ARD 90/90 Min. |
Träger: | Videoband 1166 |
Regie: | Oliver Hirschbiegel D 2004 |
Serie: | Der Untergang (2/2) |
Thema: | 3. Reich |
Typ/Genre: | Doku-Drama |
Der Ende von Hitlers Herrschaft rückt Tag für Tag näher: Am 25. April 1945 tragen Soldaten den schwer verwundeten Fliegergeneral Ritter von Greim in den Führerbunker. Eindringlich appelliert Hitler (Bruno Ganz) an dessen Loyalität, während er Tobsuchtsanfälle bekommt, weil Getreue wie Hermann Göring und Heinrich Himmler (Ulrich Noethen) sich nun fern im Reich offen gegen ihn stellen. Sogar Hitlers Geliebte Eva Braun (Juliane Köhler) bekommt jetzt Hitlers Grausamkeit zu spüren. Rücksichtslos lässt er Evas Schwager Fegelein, Adjutant des Verräters Himmler, exekutieren.
|
|
Aufnahme: | ZDF 90 Min. |
Träger: | Videoband Gold 93 |
Regie: | Josef Rödel D 1995 |
Typ/Genre: | TV-Gerichtsdrama |
Gnadenloser Richter fällt selbst in Ungnade: Wegen Mordes an einer Hure wird ihm der Prozeß gemacht
|
|
Aufnahme: | Di, 25.01.2005 21:45 BR 90/81 Min. |
Träger: | Videoband 1116 |
Regie: | Urs Egger D/A/CH 2001 |
Ein Überlebender des Holocaust (Mario Adorf) hegt einen schrecklichen Verdacht: Ist der Pfarrer ein ehemaliger SS-Aufseher? Ein Drama über Freundschaft, Schuld und Sühne.
Jochen Epstein wird aus dem Gefängnis entlassen, in dem er 15 Jahre wegen Mordes eingesessen hat. Er ist entschlossen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Doch vertraute Orte, verdrängte Erinnerungen und die Wiederbegegnung mit seiner tot geglaubten Liebe Hannah sprengen den Panzer des Vergessens. Epstein stellt sich den Dämonen der Vergangenheit. |
|
Aufnahme: | Mi, 31.10.2001 22:25 3sat 95 Min. |
Aufnahmestatus: | gewünscht |
Typ/Genre: | TV-Drama |
Sommer 1945: Das Massaker an einer deutschen Müllersfamilie stellt den ermittelnden US-Besatzungsoffizier Dave Gladbaker (Stefan Kurt) und den ehemaligen deutschen Kommissar Fehleisen (Bruno Ganz) vor ein Rätsel. Sie halten sogar eine Verwechslung für möglich. Galt der Anschlag eigentlich der Flüchtlingsfrau Karin (Karoline Eichhorn)? In ihr vermutet Gladbaker eine ehemalige SS-Aufseherin. Trotzdem verfällt der jüdische Anwalt immer mehr ihrer geheimnisvollen Ausstrahlung…
|