Sneakers - Die Lautlosen

Hacker-Team schleicht sich in EDV-Netze ein, um Schwächen aufzuspüren.
Ein Quintett subversiver, am Rande der Legalität operierender Computer-Experten, macht - mit weiblicher Unterstützung - Jagd auf einen genialen "Code Breaker", mit dem sich alle lebenswichtigen Datenspeicher dechiffrieren und manipulieren lassen und der deshalb für alle Geheimdienste dieser Welt von unschätzbarem Wert ist. Der Computer-Profi Martin Bishop ist Kopf des gerissenen Teams, das zumeist ganz legal und für viel Geld einen ungewöhnlichen Service bietet: Die Überwindung scheinbar perfekter Alarmanlagen. Im Auftrag von Banken und anderen hochgesicherten Instituten fingiert das Quintett raffinierte Einbrüche, um Unzulänglichkeiten in den jeweiligen Sicherheitssystemen aufzudecken.
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Die "Sneakers" rekrutieren sich aus einem schwarzen Ex-CIA-Mann, einem Ex-Sträfling und paranoiden Elektronik-Freak mit Spitznamen "Mutter", dem blinden Audio-Fachmann und Akustik-Genie "Whistler" und dem chaotischen Jung-Hacker Carl, der auffällig wurde, als er via Schul-Computer seine Zensuren frisierte und sich selbst ein Stipendium bewilligte. Martin, ihr Anführer, konnte den misstrauischen Nachstellungen der Behörden seit 1969 immer wieder entkommen, doch dann erhält er eines Tages einen selbst für seine Verhältnisse mysteriösen Auftrag: Für eine obskure Regierungsstelle soll er eine von einem Mathematiker entwickelte Dechiffriermaschine stehlen, bevor diese den Russen in die Hände fällt. Ein dunkler Punkt in Bishops Vergangenheit wird bei den Verhandlungen erfolgreich als Druckmittel ausgespielt. Der Coup gelingt, aber dann stellt sich heraus, dass das Gerät Schlüssel zu den brisantesten und gefährlichsten Informationen ist. Wer diese kleine Box besitzt, kann praktisch von der Staatsbank bis zum internationalen Flugverkehr alles lahm legen und die ganze Welt verändern. Kaum hat Martin das Gerät bei seinen Auftraggebern abgeliefert, da ist sein Leben - und das seiner Freunde - keinen Pfifferling mehr wert. Martin wird niedergeschlagen und entführt, gerät unter Mordverdacht und steht plötzlich dem Drahtzieher des Komplotts gegenüber, der ihn mit einem über zwei Jahrzehnte zurückliegenden düsteren Abschnitt seiner Studentenzeit konfrontiert. Von einem Augenblick zum anderen sehen sich die "Sneakers" gezwungen, ihre raffiniertesten Tricks auszuspielen, um ihrem Widersacher das Handwerk zu legen. Und der weiß: "Da draußen tobt ein Krieg, ein Weltkrieg. Und dabei dreht es sich nicht mehr darum, wer die meisten Waffen hat, sondern darum, wer die Informationen kontrolliert. Was wir sehen und hören, wie wir arbeiten und was wir denken: Alles ist eine Frage von Informationen."

"Sneakers - Die Lautlosen" erzählt mit rasantem Tempo und intelligentem Humor eine überaus spannende Einbrecher-Geschichte, deren perfekte Hightech-Ausstattung alte Krimi-Klischees à la "Rififi" oder "Topkapi" ironisch in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt. Der Film mit seinem geradezu unglaublichen Arsenal prominenter Darsteller ist eine ganz ungewöhnliche Mixtur aus Buddy-Movie, Krimi, Polit-Thriller und 68er Nostalgie, die in kein Genremuster passen will, immer neue Richtungen einschlägt und dabei erstaunlich viel raffinierte Wendungen und amüsante Überraschungen parat hält.

Dazu Frank Schnelle in epd Film:
"Wäre der Film Mitte der achtziger Jahre entstanden, er hätte das Zeug gehabt zu einer rauen, harten Kalter-Krieg-Story. Doch die alten Fronten haben sich inzwischen aufgelöst, und die vermeintliche Konfrontation zwischen amerikanischen und russischen Agenten dient hier nur als eines der zahlreichen Täuschungsmanöver der Erzählung und das ominöse Gerät selbst als Hitchcockscher MacGuffin. Wenn sich die Handlungsfäden am Ende entwirren, erweist sich das komplizierte Komplott als Tat eines Mafiabosses, der wie weiland Ernst Stavro Blofeld die Welt beherrschen möchte und begriffen hat, dass Macht heutzutage nicht mehr eine Frage der Waffen, sondern der Informationen ist. An die James-Bond-Filme erinnert auch das (trick-)technische Arsenal, das Bishop & Co. bei ihrer Arbeit auffahren, nur überstrahlt hier kein alleskönnender Superheld das Geschehen (auch nicht Robert Redford, der anders als in 'Havanna' sein Alter nicht verschweigt und sich zurückhaltend und daher überzeugend als primus inter pares in die Gruppe einfügt). 'Sneakers' erzählt vielmehr von der Macht des Teamworks, und Regisseur Phil Alden Robinson schafft das Kunststück, sein illustres, irgendwie seltsames Darsteller-Ensemble - neben Redford agieren Sidney Poitier, River Phoenix, Dan Aykroyd, Ben Kingsley, Mary McDonnell und der allen die Schau stehlende David Strathairn - so zu inszenieren, dass alle ihr Bestes geben, ohne sich je in den Vordergrund zu drängen, und dass man wirklich den Eindruck gewinnt, hier sei das perfekte Team bei der Arbeit."

Robert Redford(Martin Bishop)
Dan Aykroyd("Mutter")
Sidney Poitier(Crease)
Ben Kingsley(Cosmo)
Mary McDonnell(Liz)
River Phoenix(Carl)
David Strathairn (Whistler)

Originaltitel: Sneakers
Regie: Phil Alden Robinson
Drehbuch: Phil Alden Robinson, Walter F. Parkes
Kamera: John Lindley
Musik: James Horner

('Sneakers')

Regie: Phil Alden Robinson USA 1991

Videoband 152

Sneakers - Die Lautlosen

('Sneakers')