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Die SS

Heydrichs Herrschaft

Stand: 12.11.2002
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  deutsch  Farbe: teils s/w
  Aufnahmestatus: gewünscht        Di, 05.11.2002 20:15    ZDF    45 Min.       iFN: 2434

Thema: Weltkrieg
Dokumentation Menschen

Mehrteiler: Die SS (1/6)
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Sie war der Inbegriff des Terrors. Sie vollzog den Massenmord. Sie verkörperte wie keine andere Organisation in Hitlers Reich den tödlichen Wahn vom Herrenmenschen. SS - die beiden Buchstaben in altgermanischer Runenschrift stehen für das wohl effektivste und gefährlichste Machtinstrument der NS-Diktatur.
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In der weltweit ersten Fernsehreihe über die Gesamtgeschichte der SS zieht das ZDF publizistische Bilanz: Mit vielen bislang unveröffentlichten Quellen und mit Zeugen der Geschichte der SS: Opfern, Tätern, Gegnern.

Die Gegensätze könnten schärfer nicht sein: Reinhard Heydrich, allmächtiger und gefürchteter Chef des Sicherheitsdienstes der SS, der Gestapo, des Reichssicherheitshauptamtes, der Organisator des millionenfachen Mordes, schien privat ein anderer Mensch zu sein. Auf nie gezeigten Privataufnahmen ist ein Reinhard Heydrich zu sehen, der Tennis spielt, der fechtet, der Ski fährt oder die Sommerfrische am Strand von Fehmarn genießt. Zur gleichen Zeit sorgt sein Terrorapparat in ganz Europa für Angst und Schrecken, werden von ihm die Weichen zum Holokaust gestellt.

Es klingt wie eine böse Prophezeiung, als sein Vater, der Komponist Bruno Heydrich, dem Prolog seiner Oper "Amen" den Titel "Reinhards Verbrechen" gab. 1895 wurde das Werk uraufgeführt - neun Jahre, bevor Reinhard Heydrich zur Welt kam. Das ZDF hat die verschollen geglaubte Oper wieder entdeckt und sie einspielen lassen. Es ist jene Oper, die Reinhard Heydrich am 26. Mai 1942 in Prag aufführen ließ. Am nächsten Tag sollte der "Stellvertretende Reichsprotektor von Böhmen und Mähren" dem Attentat tschechischer Widerstandskämpfer zum Opfer fallen. Das Regime betrauerte den Tod eines Hoffnungsträgers des "Großgermanischen Reiches", der sein Talent zum Terror wiederholt bewiesen hatte. Für Himmler war er der "ideale SS-Mann". Andere sahen in ihm den "jungen, bösen Todesgott", dessen Name selbst nach seinem Tod Metapher für Massenmord blieb.

Der Film zeigt Widersprüche und Abgründe in der Persönlichkeit eines Mannes, der als "Hitlers klügste Bestie" gefürchtet war. Unter Heydrichs Herrschaft legte sich ein Klima des Misstrauens wie Mehltau über das Land, wurde das Denunziantentum gefördert, aus dem seine Gestapo Kapital schlug. Im Film berichten Gestapo Opfer wie Ralph Giordano, wie sie den Terror erlebt und überlebt haben. Der tschechische Schriftsteller Pavel Kohout erinnert sich an den Widerstand gegen Heydrichs Herrschaft im Protektorat Böhmen und Mähren. Ein enger Vertrauter und SS-Mann schildert das Doppelgesicht Heydrichs: Einerseits den musisch begabten Menschen, der seine Familie umsorgte; andererseits den eiskalten Vollstrecker des Massenmordes. Neue Filmfunde zeigen, wie Heydrich im intergrund die Fäden zog und die Weichen für das Ziel eines "SS-Staates" legte.

Guido Knopp, Initiator und Leiter der Reihe: "Mit diesem Film ist es den Autoren Jörg Müllner und Anja Greulich gelungen, ein eindringliches Bild des Mannes zu zeichnen, der als Prototyp des SS-Staates gilt. Heydrich vollstreckte wie kein anderer Hitlers Vernichtungswillen. In seiner Biografie verdichtet sich die Geschichte der SS. Deshalb muss diese Dokumentation am Anfang unserer SS-Reihe stehen."

Regie: Jörg Müllner und Anja Greulich
Länge: 45 min


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