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Renan Demirkan

Stand: 25.07.2001
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* 12.06.1955  in Ankara    

Multitalent

Biografie

Renan Demirkan, die seit Jahren zu den erfolgreichsten Schauspielerinnen in Deutschland gehört und sich mit ihrem ersten Buch auf Anhieb in die Bestsellerlisten hineingeschrieben hat, wurde 1955 in Ankara geboren. Schon als 6jährige kam sie mit ihrer Familie nach Hannover, wo ihr Vater als Konstrukteur Arbeit gefunden hatte. In Hannover wuchs sie auf. Sie besuchte das Wirtschaftsgymnasium, jobbte nach dem Abitur ein Jahr am Fließband, begann ein Studium der Politologie und bewarb sich dann an der Schauspielschule, wo sie auf Anhieb die Aufnahmeprüfung bestand.

Seit 1980 arbeitet sie als Schauspielerin für Theater, Film und Fernsehen. Sie war bis 1982 in Nürnberg am Theater engagiert, darauf in Dortmund bis 1984, 1985-86 in Köln und 1989 in Bonn. Im Fernsehen erlebte sie ihren Durchbruch mit der Serie "Reporter", die im Frühjahr 1989 in der ARD ausgestrahlt wurde und für die Renan Demirkan mit dem "Adolf-Grimme-Preis" und der "Goldenen Kamera" ausgezeichnet wurde. Seitdem ist sie vielgefragt: z.B. spielte sie 1990 in "Für immer jung und 1992 in "Der große Bellheim" an der Seite von Mario Adorf.

Renan Demirkan kennt die deutsche Geschichte besser als die türkische, liest lieber Erich Fried als Nazim Hikmet und sagt selbst von sich: "Ich bin wie ein Baum, dessen dünne Wurzeln in der Türkei stecken, die dicken hier in Deutschland und die Blätter oben, das ist etwas ganz eigenes".

1991 stellte sich Renan Demirkan zum ersten Mal als Schriftstellerin ihrem Publikum vor mit der Erzählung einer deutsch-türkischen Jugend im Niemandsland zwischen den Kulturen, Schwarzer Tee mit drei Stück Zucker. Sie sagte in einem Interview: "Ich bin Geschichtenerzählerin auch als Schauspielerin, ebenfalls als Sängerin".

Den Geschichten wird zugehört, ob von Zuschauern oder Lesern. Die Kritik urteilte über Renan Demirkans erstes Buch sehr positiv, und die Leser nahmen es so begeistert auf, daß es Platz 3 der Spiegel-Bestseller-Liste erreichen konnte.

Renan Demirkan ist eine verantwortungsbewußte Künstlerin, die sich schon seit ihrer Schulzeit für Dinge interessiert, die ihr politisch wichtig sind; sie ist z.B. Vorstandsmitglied der Initiative "Künstler in Aktion".

In ihrem zweiten Buch, "Die Frau mit Bart", widmet sich Renan Demirkan einem ganz anderen Thema als in "Schwarzer Tee mit drei Stück Zucker": Zwei Frauen an Wendepunkten ihres Lebens - in der Liebe und im Beruf - treffen sich einen Nachmittag lang auf einer Nordseeinsel. Erinnerungen werden ausgetauscht, in Rückblicken ziehen an Anna, der jungen Fotografin, noch einmal die Szenen einer Ehe vorüber, die rosaroten Anfänge und die Etappen des Verfalls. Eine einfühlsame Erzählung von Renan Demirkan, die ihrem ersten Erfolgstitel in nichts nachsteht.

Renan Demirkan erhielt für ihre Arbeit der Förderpreis NRW, den Grimme-Preis, die "Goldene Kamera", den hessischen Darstellerpreis für Film und das Bundesverdienstkreuz.
aus:www.kiwi-koeln.de/mmbin/autorinfo/verlage/kiwi/?anr+205101

Porträt
Renan Demirkan, Schauspielerin und Autorin

Die erfolgreiche türkisch-deutsche Schauspielerin, Autorin und alleinerziehende Mutter hat eine klare Meinung zum Thema Ehe: "ein auslaufendes Modell. Eine staatliche Vollzugsanstalt, in der die Leute subventioniert, aber auch kontrolliert werden. Meiner Beziehung hat das nicht gutgetan", sagt Renan Demirkan. Ihre eigene gescheiterte Ehe mit dem österreichischen Bühnenbildner Alois Gallé hat sie in ihrem Buch "Die Frau mit Bart" literarisch verarbeitet. Von der großen Liebe träumt sie aber noch immer. Und um die geht es denn auch in ihrem gerade erschienenen Roman Es wird Diamanten regnen vom Himmel, einer Liebesgeschichte zwischen Rick und Rosa, die beide so gar nichts gemein haben und es trotzdem passieren lassen mitten in ihrem hektischen Alltags- und Berufsleben.
Die 1955 in Ankara geborene Renan Demirkan kam als Siebenjährige mit ihrer Familie nach Deutschland. Schauspielerin wurde sie durch Zufall: Eine Freundin bewarb sich um die Aufnahme an der Schauspielschule, Renan Demirkan ging mit und bestand die Prüfung. 1980 schloss sie ihr Studium an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover ab. Nach Engagements an Bühnen in Nürnberg, Dortmund, Köln und Bonn gelang ihr 1989 mit der Fernsehserie "Reporter", für die sie mit dem "Adolf-Grimme-Preis" und der "Goldenen Kamera" ausgezeichnet wurde, der Durchbruch. Danach war die vielgefragte Schauspielerin, die schnell das Klischee der "Türkin vom Dienst" (Süddeutsche Zeitung) abstreifte, unter anderem an der Seite von Mario Adorf in Dieter Wedels Vierteiler "Der große Bellheim" (1993) zu sehen.

Nach der Geburt ihrer Tochter Ayse startete Renan Demirkan eine zweite Karriere als Schriftstellerin. Ihr Buch "Schwarzer Tee mit drei Stück Zucker" über die Schwierigkeiten einer türkischen Familie, in Deutschland heimisch zu werden, schaffte es auf Anhieb in die Bestsellerlisten.

Sie ist eine zarte Person und eine starke Kämpferin. Gegen die kleinen Widrigkeiten des Alltags und gegen den allgegenwärtigen Rassismus. Seit sie bei einer Münchner "Lichterkette gegen Rassismus" eine engagierte Rede hielt, wird sie unentwegt angesprochen. "Ich könnte als Rednerin das ganze Jahr über durch die Lande reisen", lacht Renan Demirkan, "aber ich möchte nicht so eindimensional werden wie die Politiker."

Sie ist jetzt 42 und findet, daß sie endlich etwas ruhiger geworden ist. Doch dann erzählt sie, daß sie als alleinerziehende Mutter immer im Streß sei und mit einem schlechten Gewissen herumlaufe, wenn sie ihre elfjährige Tochter Ayse in der Obhut der Großmutter oder eines Au-pair-Mädchens lasse. Renan Demirkan, Moslemin mit türkischem Paß, die siebenjährig mit den Eltern aus der Türkei nach Deutschland kam und hier ihr Abitur und ihre Ausbildung zur Schauspielerin machte, ist eine der besten und intensivsten deutschsprachigen Darstellerinnen im Theater, Kino oder Fernsehen. Unvergeßlich ihre Rolle als kapriziöse Geliebte von Mario Adorf in der TV-Serie "Der große Bellheim". Sie ist stolz darauf, daß sie das Klischee der "Türkin vom Dienst" abgestreift hat, daß sie sich ihre Rollen aussuchen kann, ob als Reporterin oder Rechtsanwältin, ob als Türkin oder Deutsche. Sie hat zwei Bücher geschrieben, "Schwarzer Tee mit drei Stück Zucker" und "Die Frau mit Bart". Beide spiegeln ein Stück ihrer eigenen Lebenserfahrung wieder. Und wenn sie sich, wie zur Zeit, auf die Theaterrolle der "Clownin" nach einem Stück von Gerlind Reinshagen vorbereitet, tut sie das so intensiv, daß sie dabei ihre eigene Seele aufblättert. Sie wundert sich darüber, "daß ich in der Haut einer anderen Dinge tue und empfinde, die ich mir selbst niemals zugetraut hätte."

Sie weiß nicht recht, wo sie hingehört, die Wurzeln in der Türkei, das Leben in Deutschland. Deutsche nach Gesetz ist sie nie geworden, denn dann hätte sie ihren türkischen Paß abgeben müssen. "Das kann ich nicht." Obwohl sie perfekt türkisch spricht, hat sie ihre Heimat in der deutschen Sprache gefunden. "Ich bin mit deutschen Dichtern und Denkern aufgewachsen. Deutsch ist die einzige Sprache, in der ich alles sagen kann, in der ich jede Färbung, jeden Witz, jede Bosheit, jede Liebkosung kenne." Ihrer türkischen Wurzeln ist sie sich dennoch bewußt: "Das ist eine Erfahrung, die alle Emigranten miteinander teilen. Sie sind wie ein Baum mit langen, dünnen Wurzeln, die sich bis zum Grundwasser strecken, ohne das sie nicht leben könnten. Von ihm holen sie sich Nahrung, Erinnerungen, Verhaltensmuster. Dann werden die Wurzeln allmählich dicker, denn der Baum holt sich auch von außen Nahrung. Dieser Baum trägt später die Früchte beider Länder."

Respekt ist ihr wichtiger als Toleranz. "Respekt" nannte sie ein Stück, das aus den Texten des libanesischen Poeten Khalil Gibran ("Der Prophet") und aus den Träumen von Renan Demirkan entstanden ist, mit dem sie an verschiedenen Bühnen in Deutschland gastiert. "Ich habe schon immer das Wort Respekt geliebt, weil es bis in die Seele des Menschen reicht und nicht wie Toleranz an der Außenhaut hängen bleibt. Respekt sucht das Verbindende zwischen den Menschen. Toleranz ist lediglich ein Angebot zum Waffenstillstand. Respekt ist ein Versprechen für den Frieden, für das Zusammenleben der Menschen verschiedener Herkunft. Respekt ist die stärkste Waffe gegen den Rassismus."
Ingeborg Prior aus: www.inter-nationes.de/d/frames/pub/kc/d/kc9801-portrait.html

Buchtipp

Renan Demirkan: Es wird Diamanten regnen vom Himmel
aus:www.wdr.de/tv/wdr-talkshow/19990909gaestethemen1.html

Renan Demirkan: Schwarzer Tee mit drei Stück Zucker.
Renan Demirkan: Die Frau mit Bart.
Herausgeberin Renan Demirkan: Der Mond, der Kühlschrank und ich
Texte von Heimkindern aus Köln

beteiligt auch in folgenden Filmen:

Super
Quarantäne
und
1. Don Carlos (1984) - Darsteller (Prinzessin von Eboli)
2. Zahn um Zahn (1985) - Darsteller (Ulli)
3. Reporter (*) (1987) - Darsteller (Azade Celik)
4. Er - Sie - es (1988) - Darsteller (Meike)
5. Reporter - Der Terrorist (1989) - Darsteller (Azade)
6. Für immer jung (1990) - Darsteller (Susanne)
7. Er-Sie-Es (1991) - Darsteller
8. Eureka - Mission Eureke (1992) - Darsteller
9. Blank Meier Jensen (*) (1992) - Darsteller
10. Der grosse Bellheim (1992) - Darsteller (Andrea)
11. Geboren 1999 (1992) - Darsteller
12. In Fuga per la vita - Der Augenzeuge (1992) - Darsteller (Karin bauer)
13. Auge um Auge (1992) - Darsteller
14. Das Sahara-Projekt (1993) - Darsteller (Ayse Erkin)
15. Verliebt, verlobt, verheiratet - Flitterwochengeschichten (1994) - Darsteller (Ellen Hoffmann)
16. Inzest - Ein Fall für Sina Teufel (1995) - Darsteller (Dr.Sina Teufel)
17. Der Alte - Die Spur des Todes (1996) - Darsteller (Pia)
18. Reise in die Nacht (1997) - Darsteller (Asuman Eroglu)

* = ohne Aufnahme oder Serienzusammenfassung


Renan Demirkan
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