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Hans Korte

Stand: 06.04.2001
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* 08.04.1929  in Bochum    

Schauspieler

Die großen Fernseherfolge haben ihn weithin bekannt gemacht. Er spielt bei Dieter Wedel den Max im "Großen Bellheim" (1992) und den Unterwelt-Paten, den "König von St. Pauli" (1997). Eigentlich springt er in die Rolle nur ein, weil Günter Strack erkrankt und Mario Adorf nicht zur Verfügung steht. Und in der SAT 1-Serie "Kathrin ist die Beste" ist er ein Serienstar, wie auch in der Pfarrer-Serie "Mit Leib und Seele" (1989/1992) und "Lorentz und Söhne". Dabei spielt Korte nicht mehr gern im Fernsehen: "Es gibt zu wenig gute Drehbücher, die Sender lassen den Autoren keine Zeit mehr." Für ihn sind das Wirklichkeitsimitationen gegenüber den Fernsehspielen von früher, da man zeigen konnte, was "hinter der Wiklichkeit steckt".

"Das Feiste als Charaktereigenschaft, sollte es so etwas geben, ist bei keinem Schauspieler besser aufgehoben als bei Hans Korte. Schneidend in der Stimme, aufbrausend im Wesen, rotgesichtige Tücke in joviale Bonhommie gekleidet; er läßt den Typus des Spießbürgers in all seinen Spielarten aufmarschieren" schreibt ein Kollege anläßlich des 60. Geburtstags 1989.

Die Rollen die Korte vorführt, macht er wirklich für den Zuschauer begreifbar, vom Intellekt und von der Emotion. Korte spielt immer wieder den Feisten, Humorigen, den Verschlegenen und immer blickt er durch die kantige, eigenwillige Brille listig und bohrend aus den kleinen Augen. Vor allem in seinen Bühnenrollen spürt man jeden Moment sein Können: der nach außen vordergründig wirkende Biedermann, der sich die Maske zulegen kann, der vielmehr selbst die Maske ist. Und doch ist der gefährlich, denn er verhält sich korrekt in der Gesellschaft, er paßt sich an, und tritt doch ganz gemein und zynisch, devot und leise auf.

Er geht von Bochum an die Bühnen in Dortmund, Gelsenkirchen, Kassel, Frankfurt/Main und München. Bei den Kammerspielen und im Bayrischen Staatsschauspiel ist er von 1965-79 festes Ensemblemitglied. Er spielt Rollen wie den Hicketier in Sternheim "Bürger Schippel", den Maske in "Die Hose", den Mephisto und den Dorfrichter Adam, Brechts Galy Galy in "Mann ist Mann", den Shlink in "Im Dickicht der Städte", den Peachum in der "Dreigroschenoper", den Edgar in Dürrenmatts Totentanz-Paraphrase "Play Strindberg" und dessen "König Johann".

Von den Fernsehfilmen ist seine Darstellung in "Der Vater eines Mörders" nach der Erzählung von Alfred Andersch eine der prägnantesten - so ungefährlich gefährlich. Er ist auch der Stresemann in "Der Friede von Locarno"

Im Kino sieht man ihn schon seltener. Da ist eine seiner prägnantesten Rollen der Heinrich Himmler in Theodor Kotullas "Aus einem deutschen Leben" (1977), wo Götz George Rudolf Heß, den Lagerkomandanten von Auschwitz, spielt. Bei Alexander Kluge ist er 1966 in "Abschied von gestern" zu sehen.

Hans Korte ist einer, der sich mit der Geschichte befaßt, ihr nachspürt mit seinem kritsichen und politischen Denken, er ist Historiker und Musikliebhaber. Er hat auch ein paar Mal selbst Regie geführt und eine literariche Revue gestaltet. Er ist einer, der seine Bildung nutzt, um zu entlarven und dabei höchst vergnüglich den Zuschauer und Zuhörer animiert, mitzudenken und mitzuschmunzeln.

Weiterhin im Fernsehen (Auszug): "Der Spieler" (1963), "Turandot" (1963), "König Richard III." (1964), "Die Sakramentskarosse" (1965), "Intermezzo" (1965), "Schuldig" (1965), "Stilübungen" (1966), "Die rote Rosa" (1966), "Das Schwitzbad" (1966), "Der Oberkellner" (1966), "Frank V." (1967), "Das Attentat - L. D. Trotzki" (1967), "Mike Blaubart" (1967), "Die aufrichtige Lügnerin" (1968), "Im Dickicht der Städte" (1968), "Fragestunde" (1969), "Elfer Gespräche" (1969), "Hotel de Commerce" (1969), "Palace Hotel" (1969), "Spaßmacher" (1969), "Besuch gegen 10" (1970), Dem Täter auf der Spur: Puppen reden nicht" (1970), "Augenzeugen m¸ssen blind sein" (1971), "König Johann" (1971), "Der Kommissar: Kellner Windeck" (1971), "Einmal im Leben" (1972), "Der Andersonville-Prozeß" (1972), "Gestern gelesen" (1972), "Blitzlicht" (1973), "Sonderdezernat K1: Trip ins Jenseits" (1973), "Stellwerk: Dem Täter auf der Spur" (1973), "Die Insel der Krebse" (1975), "Omaruru" (1976), "Derrick: Tote Vögel singen nicht" (1976), "Entführung" (1976), "Ein Klotz am Bein" (1976), "Liebesbriefe auf blauem Papier" (1977), "Doktor Faustus" (1982), "Christian Rother - Bankier für Preussen" (1986), "Videopoly" (1986), "Das Spinnennetz" (1989), "Das Prachtexemplar" (1989), "Alles im Griff" (1990), "Das Haus am See" (1992), "Katrin ist die Beste" (1995).

* = ohne Aufnahme oder Serienzusammenfassung


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