Hölleisengretl

Missgestaltete bayrische Bäuerin erkämpft sich die Liebe
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Seit ihrer Kindheit wird sie gemieden. Nur weil sie einen Buckel hat. Arme Hölleisengretl. Aber die Bäuerin hat nicht nur einen Buckel, sie hat auch ihren eigenen Kopf. Stoisch sucht Hölleisengretl (Martina Gedeck gewann den Bayerischen Filmpreis), die ein stattliches Anwesen besitzt, einen Mann. Der soll sie um ihrer selbst begehren. Nach einem Techtelmechtel mit dem schüchternen Tagelöhner Wiggerl (Michael Lerchenberg), lässt sich die junge Frau mit dem Salzburger Bauernburschen Matthias (Hubert Achleitner alias Hubert von Goisern) ein. Erst spät erkennt sie, dass der Kerl nur hinter ihrem Besitz her ist. Das preisgekrönte TV-Drama nach Oskar Maria Graf beeindruckt durch die Wucht der Geschichte und das Spiel seiner Heldin.
Martina Gedeck

Gretl bewirtschaftet allein einen stattlichen Hof im bayerischen Voralpenland, unweit eines Dorfes. Dass die Bäuerin, eine Frau Anfang dreißig, noch immer allein ist, liegt an einem Gebrechen: Sie hat einen Buckel, der sie seit ihrer Kindheit brandmarkt. Vom ganzen Dorf geächtet, ist der sonntägliche Kirchgang für sie ein Spießrutenlauf durch Missgunst und Verachtung. Dann verliebt sich Gretl in einen gut aussehenden Salzburger Bauernburschen. Sie heiratet ihn und muss zu spät erkennen, dass der Mann nur an ihrem Besitz interessiert ist und den Tag am liebsten im Wirtshaus verbringt. Ihre Auseinandersetzungen enden nicht selten mit Tätlichkeiten. Eines Tages, als der betrunkene Bauer mit dem Motorrad vom Wirtshaus heimfährt, spannt jemand ein Seil über die Straße...

Nach seiner erfolgreiche Karriere als "Alpen-Rocker" steht hier Hubert Achleitner, besser bekannt als Hubert von Goisern, vor der Kamera. Jo Baier ("Der Laden", "Wambo") inszenierte hier frei nach der Erzählung "Die Geschichte der buckligen Hölleisengretl" von Oscar Maria Graf eine atmosphärisch dichte Heimatgeschichte, in deren Mittelpunkt eine missgestaltete Frau steht. Eine perfekte Inszenierung und eine brillante Hauptdarstellerin machen aus diesem Werk einen Hochgenuss fernab der schmalzigen Heimatfilme vergangener Kinotage.

Literaturverfilmung, Deutschland 1994, Regie: Jo Baier, Buch: Jo Baier, Kamera: Jürgen Martin und Horst Zeidler, Musik: Stefan Melbinger, Produzent: Elan-Film Gierke & Company/ZDF. Mit: Martina Gedeck, Michael Lerchenberg, Hubert Achleitner, Josef Wierer, Jutta Schmuttermaier, Heide Ackermann, Enzi Fuchs, Fred Stillkrauth, Herbert Fux, Gilbert von Sohlern.

Daten zu Beteiligten / Genannten:

Martina Gedeck

Regie: Jo Baier (Die Hochzeit, Die indische Ärztin, Der schönste Tag im Leben, Der Weibsteufel, Schwabenkinder, Verlorenes Land) D 1995

Videoband 289

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