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Videoband    600

Stand: 18.09.2001
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Band 600: Film 1    Zähler: (1 -  )    ZDF     Mo, 03.09.2001 20:15    90 Min.   
   Ton: stereo deutsch  Farbe: Farbe  Format: Breit (16:9)
  iFN: 1717  

Gestern ist nie vorbei

TV-Psychothriller

Kommissar Bohler glaubt in Soldan einen Raubmörder zu erkennen. Der Verdächtige ist aber mit Katrin, seiner Ex-Frau, verheiratet
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Katrin Bohler führt mit dem Kfz-Mechaniker Max Soldan und ihrer zwölfjährigen Tochter Anne aus erster Ehe in einem Holzhaus an der Spree ein bescheidenes, glückliches Familienleben - bis sich ihr Ex-Mann, Kriminalkommissar Heinz Bohler, nach Berlin zum Morddezernat zurückversetzen lässt. Bohler glaubt, in Soldan einen Raubmörder zu erkennen. Soldan weist große Ähnlichkeit mit einem nicht gefassten Täter auf, der vor fünf Jahren bei einem Überfall zwei Millionen Mark erbeutete und eine seiner Geiseln erschossen hatte. Bohlers Chefin hingegen, die Kriminalrätin Sofie Kaisen, warnt ihn vor privat motiviertem, übereiltem Vorgehen. Bohler spricht mit seiner Ex-Frau über seinen Verdacht. Sie wird wütend. Katrin glaubt, Bohler neide ihr das Glück mit dem neuen Mann. Verfolgt Bohler als Polizist professionell eine heiße Spur, oder steigert er sich in eine späte Eifersucht? In Katrin hat er jedenfalls Zweifel an Max Soldan geschürt. Hier beginnt die Familienidylle in eine spannungsgeladene Beklemmung zu kippen. Katrins Beziehung zu Soldan verschlechtert sich. Der Streit zwischen den beiden eskaliert und verstört Anne, die zu dem sympathischen Max hält. Parallel entwickelt sich eine spröde, spannende Annäherung zwischen Bohler und Kaisen. Ein Zeuge der Geiselnahme kann Soldan nicht als Täter identifizieren. Bohler entschuldigt sich bei seiner Ex-Frau. Blanker Hass schlägt ihm entgegen. Erleichtert erzählt Katrin Soldan von den Anschuldigungen ihres Ex-Mannes. Sie glaubt, nun wäre alles vorbei. Aber die unbewältigte Vergangenheit holt alle wieder ein.

"Gestern ist nie vorbei" ist ein emotional dichter und zutiefst menschlicher Fernsehfilm. Der anfängliche Action-Krimi entwickelt sich zu einem psychologischen Kammerspiel. Sigi Rothemund, versiert in beiden Genres, hat diese tragische Liebesgeschichte des renommierten Autors Detlef Müller mit hervorragenden Schauspielern inszeniert.

Heinz Bohler: Uwe Kockisch
Katrin Bohler: Bettina Kupfer
Anne Bohler: Kathleen Fiedler
Max Soldan: Dieter Landuris
Sofie Kaisen: Saskia Vester
Kleeblatt: Thomas Lawinky
Domella: Alexander Schubert
und andere

Mitwirkende:
Musik: Axel Donner
Kamera: Dragan Rogulj
Buch: Detlef Müller
Regie: Sigi Rothemund

(Erstsendung 19.4.1999)


Daten zu Beteiligten / Genannten:

Regie: Sigi Rothemund (Die letzte Rettung,  Zwischen den Feuern,  Vorübergehend verstorben,  Ein Vater zum Verlieben,  Wilde Engel,  Nobilità,  In Sachen Signora Brunetti,  Nicht ohne deine Liebe,  Venezianisches Finale,  Feine Freunde,  Das einsame Haus am See,  Erinnere dich, wenn du kannst!,  Acqua Alta,  Sanft entschlafen,  Beweise, dass es böse ist,  Verschwiegene Kanäle)     D 1998


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Band 600: Film 2    Zähler: ( -  6840)    ZDF     Mo, 03.09.2001 22:15    115 Min.   
   Ton: stereo deutsch  Farbe: Farbe  Format: Breit (16:9)
  iFN: 1718  

Liebe, Sex und Leidenschaft

Meine Heldin

Erotikdrama

Philosophielehrer Martin wurde gerade von seiner Frau verlassen. Wohl deshalb sucht er nun nach dem Sinn des Lebens. Dann lernt er einen alten Maler kennen. Weil dieser seine Zeche nicht zahlen kann, übernimmt dies Martin für ihn und erhält dafür einen Akt. Nach dem Tod des Künstlers begegnet Martin dem Akt-Modell, und schon ist es um den Rationalisten geschehen...
-*-
Philosophiedozent Martin (Charles Berling), ein Mann Anfang vierzig, steckt in einer Lebens- und Sinnkrise. Dass Sophie (Arielle Dombasle), seine Ex-Frau, in ihrer neuen Beziehung auch noch glücklich ist, ärgert ihn nur um so mehr. Eines Abends fährt Martin mit dem Auto am Pigalle entlang und beobachtet ein auffälliges Paar, das sich verabschiedet. Er folgt dem älteren Mann (Robert Kramer) in ein Nachtlokal und bezahlt die Schulden des Fremden, der sich als Maler ausgibt. Als Martin den Künstler wenig später aufsucht, ist dieser gerade gestorben - beim Liebesakt mit einem blutjungen Modell namens Cécilia (Sophie Guillemin). Das sinnlich, gleichwohl etwas unschuldig-naiv wirkende Mädchen bringt in dem berufsmäßigen Grübler eine alte Saite zum Schwingen. Martin bittet Cécilia um ein erstes Rendezvous. Aus dem sexuellen Abenteuer wird rasch eine Liaison, in der der Kopfmensch wie ein kleiner Marquis de Sade seine erotischen Wünsche mit der jungen Geliebten inszeniert und jene bereitwillig gehorcht. Doch aus der für ihn unkontrollierbaren Obsession gibt es bald kein Entkommen mehr. Und als die 17-Jährige sich ganz selbstverständlich einen zweiten, jüngeren Liebhaber zulegt, kennt Martins Eifersucht keine Grenzen mehr. Er verliert den letzten Rest von Souveränität und Selbstachtung, verstrickt in sein Labyrinth aus sexueller Hörigkeit. Die ihm geistig unterlegene Cécilia erniedrigt Martin kaltherzig und luchst ihm sogar das Urlaubsgeld für eine Reise mit seinem Konkurrenten ab. Sein Ansinnen, durch eine Heirat den Besitzanspruch ihr gegenüber legitimieren zu können, weist sie charmant zurück. So bleibt der Mann allein zurück und muss einen Weg zum Weiterleben finden ...

Schauplatz von Alberto Moravias 1960 publiziertem Roman "La noia" (Die Langeweile) ist das Rom der fünfziger Jahre, das Dolce-vita-Ambiente der Künstler und Intellektuellen. Der 35-jährige Regisseur Cédric Kahn gilt seit der Auszeichnung mit dem Prix Jean Vigo und dem Prix de la Jeunesse 1994 beim Filmfestival in Cannes für "Trop de bonheur" als eines der größten Talente des jungen französischen Kinos. Sein letzter Film, "Roberto Succo", erlebte seine Premiere bei den diesjährigen Filmfestspielen an der Côte d'Azur. Kahn hat das skandalträchtige Opus des italienischen Romanciers, den Marcel Reich-Ranicki als "poetischen, neugierigen und nimmersatten Chronisten der Erotik und Sexualität" bezeichnet hat, in das Paris der Gegenwart verlegt. Seine Cécilia ist süße 17, ein Weibchen und auf den ersten Blick zwar etwas einfältig, aber in Wirklichkeit ausgestattet mit einem großen Selbstbewusstsein. Durch ihre überaus sinnliche Ausstrahlung, beruhend auf einem animalisch-physischen Naturell, ist sie die Verführung in Person. Und Martin geht ihr wie eine Fliege auf den Leim. Aus der anfänglich eher passiven Haltung, die der gelangweilte Intellektuelle durch unmäßige Besitzansprüche und Erniedrigungsversuche kultiviert, avanciert sie immer mehr zur aktiven, das Geschehen und die Beziehung dirigierenden, dominierenden Hauptfigur. Am Ende ist Cécilia eine selbstbestimmte, ihre Zukunft und ihr (Sexual-) Leben frei wählende junge Frau, der ein so scheinbar überlegener Mann und Partner wie Martin keine Grenzen aufzeigen kann. Während jener langsam aber sicher die Realität aus den Augen verliert, weiß sie ihre Wünsche und Möglichkeiten gezielt zu verwirklichen. Als Martin feststellt, dass Cécilia auch noch ein Eigenleben besitzt und beansprucht, wird er zum psychopathischen Inquisitor, der sie ständig mit Fragen überfällt und überwacht. Rasend vor Eifersucht kontrolliert er ihre familiären Verhältnisse und die Kontakte mit ihrem Liebhaber. Cécilia, Frauendarstellungen von Renoir oder Picasso verwandt, besitzt einen ungezügelten sexuellen Appetit: Liebe und Erotik bleiben auf der Strecke. Sie wird weniger als Frau denn als (Sexual-)Objekt männlicher Fantasien eingeführt. Sophie Guillemin, eine perfekte Verkörperung der antiken Venus und der griechischen Seele, ist eine sensationelle Entdeckung und ein Glücksfall für diesen Film. Sie ist keine Femme fatale, keine nymphomanische Lolita, sondern ein Geheimnis, eine Sphinx, rätselhaft und unfassbar. "Die Lust der Frauen ist das große Mysterium für die Männer", sagt Regisseur Cédric Kahn. 1963 wurde Moravias Roman von Damiano Damiani zum ersten Mal für die Leinwand adaptiert. "Liebe, Sex und Leidenschaft" zählt zu einer ganzen Reihe von Filmen im neue- ren französischen Kino, die sich mit dem Thema Liebe, Sex und Erotik auf eine drastische, authentische Weise beschäftigen. Dazu gehören Catherine Breillats "Romance", "Baise-moi" von Virginie Despentes und Coralie Trinh Thi oder Patrice Chéreaus Berlinale-Gewinner "Intimacy". Die zahlreichen Nackt- und Sexszenen von "Liebe, Sex und Leidenschaft" sind jedoch nicht voyeuristisch oder pornografisch, sondern mit viel Gespür inszeniert.

Darsteller:
Martin: Charles Berling
Cécilia: Sophie Guillemin
Sophie: Arielle Dombasle
Meyers: Robert Kramer
Cécilias Mutter: Alice Grey
Cécilias Vater: Maurice Antoni

Mitwirkende:
Regie: Cédric Kahn
Sendelänge des Films: 117 Minuten

Erotik, Frankreich 1998, Regie: Cédric Kahn, Buch: Cédric Kahn, Laurence Ferreira Barbosa, Alberto Moravia, Kamera: Pascal Marti, Musik: Jean-Paul Mugel und Dominique Hennequin. Mit: Charles Berling, Sophie Guilemin, Arielle Dombasle, Robert Kramer, Alice Grey, Maurice Antoni, Tom Ouedraogo, Serge Bozon.

Nach einem Roman von Alberto Moravia ("Ich und Er", "Die Verachtung") entstand eine der üblichen Beziehungsstorys, die immerhin frisch zu unterhalten vermag. Regisseur Cédric Kahn ist zwar schon seit 1990 aktiv, doch bislang fand keines seiner Werke den Weg in deutsche Kinos.

Mit "Liebe, Sex und Leidenschaft" beschließt das ZDF seine diesjährige Reihe "Sommernachtsphantasien" mit neuen Filmen anspruchsvoller Kino-Erotik. Cédric Kahns kontrovers diskutierte, erotische Neuverfilmung von Alberto Moravias Skandalbestseller "La noia" erhielt in Frankreich den renommierten Prix Louis Delluc. Ein an Überdruss und Langeweile leidender Dozent lernt eines Tages ein 17-jähriges Mädchen kennen, das mit seiner Fleisch gewordenen Sinnlichkeit in ihm die alte Lebenslust wieder erweckt. Die rein auf Sexualität basierende Beziehung wird bald zum alten Rollenspiel um Liebe, Sex und Leidenschaft. In den Hauptrollen sind zwei der gefragtesten französischen Nachwuchsstars zu sehen: Charles Berling und Sophie Guillemin. Die junge, talentierte Schauspielerin war nach ihrem fulminanten Kinodebüt in Dominik Molls preisgekröntem Psychothriller "Harry meint es gut mit dir" zu bewundern. Bei uns wurde "Liebe, Sex und Leidenschaft" unter dem Titel "Meine Heldin" ins Kino gebracht. "Ein ebenso intelligenter wie geheimnisvoller Film." (film-dienst) "Eine unvergleichliche Mischung aus Melancholie und Gleichgültigkeit, aus Todessehnsucht und Lebenshunger, aus aufblitzender Lust und verzehrender Eifersucht." (Focus)

('L'ennui')

Regie: Cédric Kahn     F 1998




Videobandbelegung Band 600   VHS-PAL/Secam
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