Band 865: Film 1 3sat ( ARD/WDR © ) Mo, 21.10.2002 23:00 115/112 Min.
iranisch deutsch
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iFN: 2402
Der Wind wird uns tragen
Drama
In einem kurdischen Dorf wartet ein Fotograf aus Teheran darauf, dass eine uralte Frau endlich das Zeitliche segnet. Denn er will unbedingt eine seltene Trauerfeier mit seiner Kamera festhalten. Doch die ewige Warterei wird ständig durch das Klingeln seines Handys unterbrochen. Hinzu kommt, dass sich der Mann erst durch das Dorf auf einen Hügel begeben muss, um so einen Empfang zu bekommen. Bald weiß er nicht mehr, was nerviger ist, die Warterei oder das Handy...
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Behzad und zwei Kollegen kommen nach Siah Dareh, in ein kleines kurdisches Dorf im Iran, das in die Seite eines Berges gebaut wurde. Die drei sind aus einem nicht erkennbaren Grund am Ableben einer sehr alten Bewohnerin des Dorfes und dem damit verbundenen traditionellen Zeremoniell interessiert. Doch diese will und will nicht sterben. Behzad erfährt im Gespräch mit den Dorfbewohnern einiges über deren Tradition und Leben - vor allem von Farzad, einem kleinen Jungen, der ständig lernt oder sich auf dem Weg zur Schule befindet. Immer wieder erhält Behzad Anrufe seiner Arbeitgeberin auf seinem Handy. Da er im Dorf keinen Empfang bekommt, muss er immer wieder mit seinem Auto auf einen höher gelegenen Hügel fahren, auf dem die Verbindung besser funktioniert. Als nichts passiert, werden Behzads Arbeitgeberin und seine Kollegen zunehmend ungeduldig. Obwohl er bleiben will, scheint er immer weniger an der Zeremonie interessiert zu sein. Als die Alte schließlich stirbt, hat er nicht eine einzige Aufnahme davon gemacht. Am Ende reist er unverrichteter Dinge ab. Niemand weiß, wonach er wirklich gesucht hat, und niemand weiß bei seiner Abreise, ob er es gefunden hat.
"Der Wind wird uns tragen" ist eine filmische Reflexion über die Konfrontation von Leben und Tod und zugleich eine zutiefst mystische Überlegung: Nicht das Ziel, sondern der Weg dahin führt zur eigentlichen Vollendung. Der Film wurde in Venedig 1999 mit dem "Großen Preis der Jury" und dem Preis der Internationalen Filmkritik ausgezeichnet.
Abbas Kiarostami wurde am 22. Juni 1940 in Teheran geboren. Seit seinem ersten Kurzfilm "Das Brot und die Straße" (1969) führte er bei über 20 Spiel-, Dokumentar- und Lehrfilmen Regie. Doch erst seine so genannte "Erdbeben-Trilogie" ("Wo ist das Haus meines Freundes?", "Quer durch den Olivenhain" sowie "Und das Leben geht weiter") machte ihn im Westen bekannt. 1996 wurde er mit einer Retrospektive der Gesellschaft für Film in New York geehrt, ein Jahr später erhielt er in Cannes für "Der Geschmack der Kirsche" die Goldene Palme. Noch im selben Jahr zeichnete die UNESCO ihn mit der "Fellini"-Medaille aus.
Le vent nous emportera
Bad ma ra khabad bord
Mit Behzad Dourani und den Bewohnern des Dorfes Siah Dareha
Buch und Regie: Abbas Kiarostami
Kamera: Mahmoud Kalari,
Musik: Peyman Yazdanian,
Produzent: Marin Karmitz, Abbas Kiarostam
Länge: 113 Minuten
(iranisches Original mit deutschen Untertiteln)
(Erstsendung: 12.6.2002)
(Le vent nous empotera)
Spielfilm, Iran/Frankreich 1999
In ruhiger Erzählweise bekommt hier der Zuschauer einen Einblick in den iranischen Alltag. Bei fast zwei Stunden Laufzeit haben sich viele Längen eingeschlichen, die die Sorgen des Protagonisten fast spürbar machen. Der Film erhielt 1999 in Venedig den großen Preis der Jury und den Preis der Internationalen Filmkritik (FIPRESCI-Preis). Abbas Kiarostami arbeitete hier mit den Bewohnern des Dorfes Siah Dareh - allesamt Filmlaien - zusammen.
('Bad ma ra khabad bord')
Regie: Abbas Kiarostami IRAN/F 1999
Videobandbelegung Band 865 VHS-PAL/Secam
Filme |
Laufzeit normal |
bespielt |
Werbung |
reserviert |
bedingt frei |
frei |
1 |
240 |
115 |
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125 |
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Minuten |
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