Abel

In irgendeiner holländischen Stadt wohnt Abel mit seinen Eltern in einer Dachwohnung. Mit 31 ist das Muttersöhnchen schon etwas mehr als flügge, was den Varter gehörig nervt. Als er Abel eines Tages vor die Tür setzt, rächt sich der, indem er dem Vater die Geliebte ausspannt. Bizarres Regiedebüt von Alex van Warmerdam
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SF1:
Das 31jährige Muttersöhnchen Abel lebt im luxuriösen Haus seiner Eltern und weigert sich stur, erwachsen zu werden - mit bizarren Folgen. ‚Abel', eine schräge Komödie über den nicht ganz alltäglichen Familien-Wahnsinn, ist der erste Spielfilm des renommierten niederländischen Theatermachers Alex van Warmerdam, der hier nicht nur für Drehbuch und Regie verantwortlich zeichnet, sondern auch die Hauptrolle übernommen hat.

Der 31jährige Abel (Alex van Warmerdam) wohnt mit seinen Eltern in einer luxuriösen Dachwohnung in einer holländischen Kleinstadt. Seit zehn Jahren hat Abel die Wohnung nicht mehr verlassen. Er verbringt die Tage damit, mit einem Fernglas die gegenüberliegenden Häuserreihen zu beobachten und mit einer Schere Fliegen zu zerschneiden. Mehr und mehr führt Abels Weigerung, erwachsen zu werden, zu Spannungen in der Familie. Vater Victor (Henri Garcin) empfindet Abels ständige Anwesenheit zunehmend als Provokation. Aber seine Versuche, den Sohn mit der Welt in Kontakt zu bringen, scheitern. Weder der Besuch einer jungen Dame noch die Stunden beim Psychiater zeigen die erwünschte Wirkung. Zumal Mama Dove (Olga Zuiderhoek), die es durchaus geniesst, das einzige Objekt ihrer Mutterliebe stets um sich zu haben, unverbrüchlich auf Abels Seite steht und ihn weiterhin nach Kräften verhätschelt. Als Vater Victor sich mit der Peep-Show-Tänzerin Sis (Annet Malherbe) auf eine Affäre einlässt, gerät das labile familiäre Gefüge endgültig ins Wanken. Und plötzlich überstürzen sich die Ereignisse. Denn in Sis verliebt sich auch Abel, als der Vater ihn nach einem heftigen Streit aus der Wohnung wirft.

Der am 14. August 1952 geborene Schriftsteller, Regisseur und Schauspieler Alex van Warmerdam entdeckte seine Liebe zum Theater, während er sich an der Kunstschule zum Grafiker und Maler ausbildete. Alex van Warmerdam ist Mitbegründer der Amsterdamer off-Theater "Hauser Orkater" und "De Mexicaanse Hond", die international Erfolge feierten. Seine vielfältigen visuellen und gestalterischen Fähigkeiten haben van Warmerdams Theaterinszenierungen wie auch sein Filmschaffen entscheidend geprägt. Mit Vorliebe siedelt er seine Filme in abstrakten Dekors an. In "Abel" ist die Skyline der Stadt auf Kulissen gemalt. Die künstlichen Tableaus wirken wie die Gemälde von Edward Hopper. Die langen Einstellungen, die ausgeklügelte Farbdramaturgie und das stilisierte Dekors gehören inzwischen genauso zur Handschrift des Regisseurs wie der bizarre und surrealistische Humor und die bisweilen slapstickartige Komik, die an Laurel und Hardy erinnert . "Abel", das Filmdebüt des holländischen Multitalents Alex van Warmerdam, wurde 1986 auf dem Festival von Utrecht als Bester Film und Beste Regiearbeit ausgezeichnet und erhielt in Venedig den Preis der italienischen Filmkritik. SF DRS zeigt im Rahmen der Filmreihe "Best of Benelux" auch den neuesten Film Alex van Warmerdams, "Kleine Teun" (SF1.16.10,).

Produktion: Niederlande 1986; Buch und Regie: Alex van Warmerdam; Kamera: Marc Felperlaan; Musik: Vincent van Warmerdam; Darsteller: Alex van Warmerdam (Abel), Olga Zuiderhoek (Dove), Henri Garcin (Victor), Annet Malherbe (Sis), Loes Luca (Christine); Deutsche Synchronfassung.

Regie: Alex van Warmerdam (Die Noorderlinger, Das geheimnisvolle Kleid, Kleine Teun, Grimm) NL 1986

Band 419: Film 2 SF 1 Mo, 16.10.2000 23:15 90 Min.

deutsch

iFN: 1130

Kleine Teun

Komödie

Der Bauer Brand ist Analphabet. Seine Frau Keet will, dass er lesen lernt, und heuert eine junge Lehrerin an. Das jedoch führt zu einem kuriosen Dreiecksverhältnis. Die wachsenden Spannungen auf dem Hof entladen sich schliesslich in Gewalt. Alex van Warmerdams vierter Spielfilm "Kleine Teun" ist eine malerische, tragikomische Fabel. Die Hauptrollen verkörpern van Warmerdam selbst, Annet Malherbe und Ariane Schluter.
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Der Bauer Brand (Alex van Warmerdam) lebt mit seiner Frau Keet (Annet Malherbe) in einem kleinen Hof auf dem Lande. Die kinderlose Ehe der beiden ist leidenschaftslos geworden. Seine üppige Freizeit verbingt Brand damit, übergrosse Gartenzwerge zu reparieren. Brand ist Analphabet, was Keet nervt, weil sie ihm die Untertitel der Filme im Fernsehen vorlesen muss. Sie heuert eine Lehrerin aus der Stadt an, die Brand Lesen und Schreiben beibringen soll. Die Ankunft der attraktiven, blonden Lena (Ariane Schluter) bringt Leben in die Bude – in verschiedener Hinsicht: Mit einer Mischung aus Faszination und Widerwillen beobachtet Keet, wie Brand sich in Lena verliebt. Statt diese Beziehung zu unterbinden, regt Keet ihren Gatten an, seine Gefühle auszuleben – solange sie das Geschehen in ihrem Hause unter Kontrolle hat. Sie will nämlich Brand nicht verlieren, sondern vielmehr mit Hilfe von Lena zu dem Kind kommen, das sie selbst nicht empfangen kann. Aber Keets Plan erweist sich zusehends als prekär, denn die geschürten Leidenschaften fordern ihren Tribut. Als die Spannungen auf dem Hof wachsen, wird bald einmal klar: Eine Frau ist hier zuviel.

Vom holländischen Maler, Schriftsteller, Musiker, Theatermann, Regisseur und Schauspieler Alex van Warmerdam war in "Delikatessen" am 12. Oktober bereits das am Festival von Utrecht mehrfach preisgekrönte Spielfilmdebüt "Abel" zu sehen. Sein vierter Spielfilm "Kleine Teun" ist erneut von der malerischen Sensibilität des Cineasten geprägt, zeugt inhaltlich aber auch von seiner Begeisterung für Alfred Hitchcock, sowohl in Bezug auf die fatale erotische Konstellation als auch hinsichtlich des makaberen Humors. Van Warmerdam zeichnet für Drehbuch, Regie, Produktion, Titelgemälde und Musik und spielt ausserdem den dumpfen Brand, dessen Lebenslust von der hübschen Lena entfacht wird. Seine Lebenspartnerin Annet Malherbe, welche die dominante Bauersfrau Keet verkörpert, wurde für ihre darstellerische Leistung für den Europäischen Filmpreis nominiert. Ariane Schluter war wie van Warmerdam und Malherbe Mitglied der holländischen Theatertruppe "De Mexicaanse Hond" und in der Reihe "Best of Benelux" unlängst als Hauptdarstellerin von Theo van Goghs Telefonsex-Drama "06" zu sehen.

Produktion: NL 1998. Regie, Drehbuch und Musik: Alex van Warmerdam. Kamera: Marc Felperlaan. Schnitt: Stefan Kamp. Darsteller: Alex van Warmerdam (Brand), Annet Malherbe (Keet), Ariane Schluter (Lena), Sebastiaan & Thomas te Wierik (Teun), Maike Meier (junge Mutter), Hanneke Riemer (ihr Freund) u.a. Deutsche Synchronfassung.

('Little Tony')

Regie: Alex van Warmerdam (Abel, Die Noorderlinger, Das geheimnisvolle Kleid, Grimm) NL 1998

Videoband 419

Abel

Kleine Teun

('Little Tony')