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Videoband   1156

Stand: 10.03.2006
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Band 1156: Film 2       ARTE   ( SWR © )      Di, 23.08.2005 22:55    90/88 Min.   
   Ton: stereo deutsch  Farbe: Farbe  Format: Breit (16:9)
  iFN: 3523  

Der Vater meiner Schwester

Gesellschaftsanalyse

Erst mit 19 Jahren und kurz vor seiner Gesellenprüfung erfährt der angehende Koch Paul von seiner Mutter, dass sein Vater nicht in Indien ums Leben gekommen ist, wie sie ihm jahrelang erzählt hat, sondern mit seiner Frau und einer Tochter in derselben Stadt lebt. Paul beschließt, seinen Vater kennen zu lernen.
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Paul, der 19-jährige angehende Koch, träumt von kulinarischen Kreationen und vor allem davon, nach Indien zu reisen, um das Grab seines Vaters zu besuchen. Seine Mutter Karola gesteht ihm, dass sie die Geschichte um seinen Vater, der angeblich bei einer Expedition ums Leben kam, erfunden hat. Paul ist in Wahrheit das Resultat eines Seitensprungs. Sein Vater ist der Arzt Klaus Merbold, der in der gleichen Stadt lebt, seit 20 Jahren verheiratet ist und eine 19-jährige Tochter hat. Merbold wollte seinen Sohn nie kennen lernen und hat Angst, dass seine Frau Annette und Tochter Susa von seiner damaligen Affäre erfahren. Paul nimmt allen Mut zusammen und stellt sich seinem Vater vor. Dieser blockt ab, und das erste Treffen der beiden endet im Desaster. Von Merbolds Ablehnung tief getroffen, fädelt Paul eine zufällige Begegnung mit dessen Tochter Susa ein. Er will Merbolds Frau und Susa für sich gewinnen und damit seinen Vater zwingen, ihn als unehelichen Sohn zu akzeptieren. Doch Susa verliebt sich in Paul ohne zu ahnen, dass er ihr Halbbruder ist. Außerdem hat Paul eigentlich eine Freundin. Die ohnehin schon verzwickte Situation muss also früher oder später eskalieren.


Das kleine Extra
Was passiert, wenn ein junger Mann an der Schwelle zum Erwachsenwerden erfährt, dass sein tot geglaubter und zum Helden stilisierter Vater um die Ecke wohnt und nichts von ihm wissen will? Paul fordert ein, was ihm zusteht: Anerkennung, Liebe und nicht zuletzt Wahrheit. Der Film erzählt mehr als nur eine Episode aus dem Drama der "vaterlosen Gesellschaft". Koautor Jochen Bitzer dazu: "Das Leben wird kompliziert, wenn Lügen gut gemeint und Wahrheiten bitter, demütigend und verletzend sind." "Der Vater meiner Schwester" feierte auf dem Filmfest München am 26. Juni 2005 seine Premiere. Ludwig Blochberger sang bei den Wiener Sängerknaben, studierte an der Schauspielschule Ernst Busch in Berlin und übernahm im Alter von 13 Jahren erste Bühnenengagements. Er spielte zum Beispiel in dem Dreiteiler "Die Manns - Ein Jahrhundertroman" (2001) von Heinrich Breloer, in "Tage des Sturms" von Thomas Freundner (2002) und in dem Kinofilm "Sommersturm" (2004) von Marco Kreuzpaintner. 2005 dreht Blochberger neben den "Tatort"-Episoden "Zeitstrafe" (Regie: Richard Huber) und "Leerstand" (Regie: Niki Stein) den Film "Der letzte Zug" (Regie: Joseph Vilsmaier). Katharina Schüttler wurde 2002 beim Münchner Filmfest für ihre Hauptrolle in "Sophiiiie!" (Regie: Michael Hofmann) mit dem "Förderpreis Deutscher Film" ausgezeichnet. Sie spielte in Kinofilmen wie "Das weiße Rauschen" von Hans Weingartner (1999), "Die innere Sicherheit" von Christian Petzold (2000) und in der NDR/ARTE-Produktion "Der Boxer und die Friseuse" von Hermine Huntgeburth. Die engagierte Theater-Künstlerin Johanna Gastdorf ist spätestens seit Sönke Wortmanns Kinoerfolg "Das Wunder von Bern" (2003) einem breiten Publikum bekannt. Sie erhielt für ihre Rolle den Bayerischen Filmpreis 2004 als beste Nebendarstellerin. Sie spielte in "Halt mich fest" und "Herz", beide von Horst Sczerba, und in dem Politthriller "Im Schatten der Macht" von Oliver Storz. Im Kino war sie in Henrik Hölzemanns Film "Kammerflimmern" und in dem preisgekrönten Film "Sophie Scholl - Die letzten Tage" (Regie: Marc Rothemund) zu sehen. Christian Berkel spielte 1976 in Ingmar Bergmans Film "Das Schlangenei" und ein Jahr später neben Hanna Schygulla unter der Regie von Douglas Sirk in "Silvesternacht". Sein Repertoire reicht von Kriegsdramen wie "Laissez-passer" (2001, Regie: Bertrand Tavernier) bis zu "Der Untergang" (2004) von Oliver Hirschbiegel und dem Thriller "Das Experiment" vom selben Regisseur.

Ludwig Blochberger (Paul), Katharina Schüttler (Susa), Johanna Gastdorf (Karola, Pauls Mutter), Waldemar Kobus (Michael, Karolas Freund), Christian Berkel (Klaus Merbold, Pauls Vater), Anke Sevenich (Annette Merbold), Tino Mewes (Valentin, Koch-Lehrling), Anja Boche (Lucy), Thomas Thieme (Chefkoch)

Fernsehfilm, Deutschland 2004, BR, Erstausstrahlung
Regie: Christoph Stark, Drehbuch: Jochen Bitzer, Christoph Stark, Kamera: Jochen Stäblein, Musik: Thomas Osterhoff, Redaktion: Bettina Reitz, Bettina Ricklefs, Schnitt: Silvia Nawrot; Ausstattung: Christine Caspari; Ton: Roman Schwartz, Produktion: Teamworx Television & Film GmbH, Produzent: Nico Hofman

Diesen Film kann man mit Sicherheit zu den wertvollen neuen Gesellschaftsanalysefilmen zählen, die gnadenlos realistisch die menschlichen Gefühle, Schwächen und durch gesellschaftliche Normen beengten Weltsichten von Politik, Medien, Nachbar, Du und Ich dokumentieren. Nur diese schonungslose Offenheit und quasi mikroskopische Genauigkeit wird es ermöglichen, die aktuelle Verkaufs-, Show- und Betrugsmentalität einer Gesellschaft und ihrer 'Eliten' eines Tages zu kurieren, die wahrscheinlich mehr in Image- und 'Landschafts'-pflege, Pressearbeit, Werbung und juristische Streitereien investiert, als in Ausbildung, Nachdenken und Innovation.

Bild: BR © BR/teamWorx/Erika Hauri


Daten zu Beteiligten / Genannten:

Regie: Christoph Stark (Das sündige Mädchen,  Letzte Zweifel)     D 2004




Videobandbelegung Band 1156   VHS-PAL/Secam
Filme Laufzeit normal bespielt Werbung reserviert bedingt frei frei
1 240 90


150

Minuten
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