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Videoband   1176

Stand: 06.03.2006
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Band 1176: Film 1       ARTE   ( RB © )      Mo, 27.02.2006 17:20    45/43 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe  Format: Breit (16:9)
  iFN: 3587  
Thema: Intelligenz

Expedition ins Gehirn (1)

Gedächtnis-Giganten

Dokumentation Forschung

Mehrteiler: Expedition ins Gehirn (1/3)  Zur nächsten Folge:  Expedition ins Gehirn (2) Der Einstein-Effekt auf 'Band 1176'

Howard Potter ist nicht verwandt mit Harry Potter. Dafür sind seine Zauberkunststücke ganz real. Howards Talent wurde entdeckt, als er Erbsen zählte. Als Neunjähriger saß er am heimischen Mittagstisch in Bournemouth und beschwerte sich, dass sein Bruder "zwei Erbsen mehr" auf dem Teller habe. Und zwar nachdem er einen kurzen Blick auf beide Teller geworfen hatte. Die Eltern zählten nach und stellten verblüfft fest: Howard hat völlig Recht. Howard Potter ist ein Savant, wie Hirnforscher sagen, ein "Wissender". Weltweit gibt es nicht einmal 100 erkannte und hoch begabte Savants.
Regie: Petra Höfer, Freddie Röckenhaus
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"Inselbegabungen" wie die von Howard gehen meist auf einen Geburtsfehler zurück, auf fehlerhaft verkabelte Nervenzellen im Gehirn? Savants sind mit ihren mysteriösen Fähigkeiten faszinierende Objekte der Hirnforschung. Savants merken sich grenzenlos Zahlen, Daten oder Relationen, so selbstverständlich wie andere Rad fahren oder spazieren gehen können. Sie können schon einige mit sechs Jahren Klavier spielen und wie Mozart komponieren oder die kompliziertesten Gebäude anschauen und sie anschließend aus dem Gedächtnis aufzeichnen, oder sie rechnen die 33. Potenz einer zweistelligen Zahl in wenigen Sekunden im Kopf. Sie erinnern sich in Furcht erregender Präzision an Details jedes einzelnen Tages in ihrem Leben. Woher kommt dieses unglaubliche Wissen? Steckt etwas davon in jedem von uns? Und wie könnten Normalhirne diese schlafenden Fähigkeiten wecken und anzapfen? Dr. Darold Treffert, seit den 60er Jahren der weltweit führende Savants-Experte, sagt: "Die Savants stellen ein einmaliges Fenster ins menschliche Gehirn dar. Solange wir das Savant-Syndrom nicht verstehen, werden wir niemals verstehen, wie unser Gehirn funktioniert."

Orlando Serrell aus Virginia war zehn Jahre alt, als er von einem Baseball an der Schläfe getroffen wurde. Er verlor für kurze Zeit das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kam, schien alles wie zuvor. Ein Jahr später bemerkte Orlando, dass er sich seit dem Tag des Unfalls an jedes Detail jedes Tages in seinem Leben erinnern konnte. An das Wetter, die Speisenfolge, welche Farbe die Socken seiner Schwester hatten und was es im Fernsehen gab. Orlando, inzwischen über 40, geht es blendend, aber das Archiv in seinem Kopf nimmt von Tag zu Tag zu. Kim Peek aus Salt Lake City ist der "wahre Rain Man", die Vorlage zu dem Spielfilm mit Dustin Hoffman in der Titelrolle. Er liest nicht, er scannt Bücher. Das visuelle System seines Gehirns erlaubt ihm offenbar, den jeweiligen Inhalt einer Buchseite in etwa acht Sekunden zu speichern. Er speichert beliebige Daten wie auf einer internen Festplatte: Melodien, Namen, historische Jahreszahlen, den Kalender, das komplette Fernsehprogramm, alle Telefonvorwahlen der USA, das Straßennetz aller Staaten. Doch Kim bezahlt einen hohen Preis für seine Fähigkeiten: Als Kind galt er als geistig schwer behindert. Mit über 50 kann der Mega-Savant, wie ihn die Wissenschaftler bewundernd nennen, nicht allein für sich sorgen. Auch Howard Potter, der als Kind auffiel, weil er exakt die Anzahl von Erbsen auf Tellern kalkulieren konnte, ist mit 40 auf die tägliche Hilfe seiner Mutter angewiesen. Howard zieht mühelos Quadratwurzeln, liebt Primzahlen und vor allem das endlose Reservoir der Fußballresultate. "Die Begeisterung, wenn jemand ein Tor schießt", erzählt seine Mutter, "ist Howard fremd. Er interessiert sich nur für die Zahlen." Woher kommt das Gedächtnis? Was führt dazu, dass sich Menschen manche Dinge merken können und manche sofort vergessen? Welche Filtersysteme sorgen für diese Auswahl? Aber vielleicht speichern Menschen alles, wie Prof. Gerhard Roth von der Universität Bremen sagt, und müssen nur den Mechanismus finden, um wie ein Savant die Geheimkammern zu öffnen.

Dokumentationsreihe, Deutschland / USA / Australien 2005, RB, Erstausstrahlung
Regie: Petra Höfer, Freddie Röckenhaus

Regie: Petra Höfer, Freddie Röckenhaus     D/USA/AUS 2005


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Band 1176: Film 2       ARTE   ( RB © )      Di, 28.02.2006 17:20    45/43 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe  Format: Breit (16:9)
  iFN: 3408  
Thema: Intelligenz

Expedition ins Gehirn (2)

Der Einstein-Effekt

Dokumentation Forschung

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Könnte die Theorie des Dubliner Hirnforschers Prof. Michael Fitzgerald stimmen, dass herausragende Kreativität sehr häufig mit den Fehlschaltungen von Autisten zusammengeht? Einstein, Newton, Mozart und Beethoven, so sagt Fitzgerald, seien extreme Begabungen gewesen, weil ihre Gehirne falsch verkabelt waren.
Regie: Petra Höfer, Freddie Röckenhaus
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Matt Savage war ein seltsames Kind. Bis er vier Jahre alt war, durfte nicht einmal seine Mutter ihn anfassen. Beim kleinsten Geräusch bekam er Schreikrämpfe. Matts Eltern bekamen vom Kinderarzt die Diagnose, Matt sei Autist. Man müsse sich mit schweren Fehlschaltungen seines Gehirns abfinden, die zu extremen Verhaltensweisen führen. Zwei Jahre später brachte sich Matt mehr oder weniger über Nacht das Klavierspielen bei. Mit sieben Jahren begann er Jazz zu komponieren. Im selben Jahr erschien seine erste CD mit eigenen Kompositionen. Am Tage vor seinem 13. Geburtstag trat er in New Yorks berühmtestem Jazzclub auf, dem "Birdland". Jazzlegenden wie Chick Corea nennen ihn ein Jahrhunderttalent. "Aber woher", fragt Dr. Darold Treffert, ausgezeichnet als einer der 100 besten Ärzte der USA und weltweit bedeutendster "Savant"-Spezialist, "nimmt Matt Savage sein Wissen über Musik? Gibt es einen musikalischen Chip im Gehirn, auf dem alles schon vorgespeichert ist? Und wir haben nur normalerweise keinen Zugang dazu? Wie kann Matt all das über Musik wissen, wenn er es nie gelernt hat?" Nicht weniger verblüffend sind die Künste von Stephen Wiltshire. Der Londoner, ebenfalls als autistisches Kind diagnostiziert, fliegt für "Expedition ins Gehirn" knapp 45 Minuten lang mit einem Helikopter über Rom. Anschließend zeichnet er aus dem Gedächtnis ein fünf Meter langes, detailgetreues Luftbild-Panorama der ewigen Stadt. Stephen ist ein Zeichen-Savant, dem ein ähnliches Kunststück schon in seiner Heimatstadt London gelang. Der Dubliner Hirnforscher Prof. Michael Fitzgerald vertritt die Theorie, dass herausragende Kreativität sehr häufig mit den Fehlschaltungen von Autisten zusammengeht. Einstein, Newton, Mozart und Beethoven, so sagt Fitzgerald, seien extreme Begabungen gewesen, weil ihre Gehirne falsch verkabelt waren. An der Universität Sydney versucht Prof. Alan Snyder, bei Versuchspersonen Teile des Hirns zeitweilig zu lähmen, um aus ihnen eine größere Kreativität herauszuholen: "Faszinierend", sagt Snyder, "dass man Teile unseres Gehirn abschalten muss, damit unsere schöpferischen Kräfte sich entfalten können." Doch Snyders Experimente sind höchst umstritten.
Dokumentationsreihe, Deutschland / USA / Australien 2005, RB, Erstausstrahlung

Regie: Petra Höfer, Freddie Röckenhaus     D/USA/AUS 2005


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Band 1176: Film 3       ARTE   ( RB © )      Mi, 01.03.2006 17:00    45/43 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe  Format: Breit (16:9)
  iFN: 3550  
Thema: Intelligenz

Expedition ins Gehirn (3)

Der große Unterschied

Dokumentation Forschung

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Prof. Simon Baron-Cohen von der Universität Cambridge gilt als einer der größten Autismus-Experten der Welt. Er behauptet, dass das männliche und das weibliche Gehirn gravierende Unterschiede aufweisen. Das weibliche Gehirn sei ein "E"-Gehirn, was für "Empathie" steht, also die Fähigkeit sich in Gefühle und Denkweisen hineinzuversetzen. Männer dagegen haben tendenziell ein "S"-Gehirn, was für "System" stehe, zu finden in Motoren, Computern und Briefmarkensammlungen. Im Extremfall führe diese "männliche" Gehirn-Konstellation zu Autismus und anderen Defekten und dazu, dass Menschen zu "Savants" werden mit wundersamen Fähigkeiten, aber sozialen Defiziten.
Regie: Petra Höfer, Freddie Röckenhaus
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Baron-Cohens Erkenntnisse brechen mit dem gesellschaftlich erwünschten Dogma, dass sich Gehirne von Männern und Frauen nur unwesentlich unterscheiden. Die Fehlkonstruktion des extrem männlichen Gehirns kann Genies und Monster hervorbringen. Als kleines Mädchen sprach Temple Grandin gar nicht. Später hänselten die anderen Schulkinder sie, weil sie "wie ein Cassetten-Recorder" aufgeschnappte Worte und Sätze nur abzuspielen schien. Die Sprache der Menschen hat sie sich mit Hilfe ihrer herausragenden Intelligenz als "Fremdsprache" angeeignet. Die Sichtweise von Tieren aber, die nicht in Sprache, sondern in Bildern "denken", kennt Temple wie eine Muttersprache. Prof. Baron-Cohen meint, dass in Temples Kopf ein eigentlich männliches "System"-Gehirn arbeitet. Dr. Temple Grandin ist heute die wichtigste Frau in der Viehindustrie der von Steaks und Burger besessenen USA. Sie hat mehr als die Hälfte aller Tierzuchtanlagen der größten Fleisch produzierenden Nation der Welt designt, weil sie die Ängste der Kühe, Schweine und Schafe genau kennt. Doch die Gefühls- und Denkwelten normaler Menschen versteht sie nicht. Sie wird sich nie im Leben verlieben können. Ebenso wenig wie Christopher Taylor. Er wäre nicht in der Lage, den Weg zum Pub seines Heimatdorfes zu finden. Aber Christopher liest in fast zwei Dutzend Sprachen Zeitung und spricht diese Sprachen mehr oder weniger fließend. Wissenschaftler wie Simon Baron-Cohen denken inzwischen, dass eine Überdosis des männlichen Geschlechtshormons Testosteron während der embryonalen Entwicklung zur Extremform des männlichen Gehirns führt und damit zu Autismus und in Einzelfällen zu Savant-Fähigkeiten. Sind also Männer und Frauen im Prinzip extrem unterschiedlich verkabelt? Sind Männer tendenziell aggressiver und gewaltbereiter, weil tief liegende Regionen im "männlichen" Hirn sie dazu prädestinieren? Und ist das durchschnittliche Frauengehirn zwar weniger "systemtalentiert", aber dafür für Kommunikation, Ausgleich und Verständnis geeignet?

Dokumentationsreihe, Deutschland / USA / Australien 2005, RB, Erstausstrahlung
Regie: Petra Höfer, Freddie Röckenhaus

Regie: Petra Höfer, Freddie Röckenhaus     D/USA/AUS 2005


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Videobandbelegung Band 1176   VHS-PAL/Secam
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Minuten
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