Band 239: Film 1 Zähler: (1 - 4100) ARTE So, 27.06.1999 20:45 95 Min.
deutsch/francais
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iFN: 298
Die Vorleserin
Komödie
Zeige mir deine Bücher, und ich sage dir, wer du bist: Die Vorleserin kennt ihre Kunden und deren Bedürfnisse
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Mit Miou-Miou (Constance / Marie), Christian Ruche (Jean / Philippe), Sylvie Laporte (Francoise), Michel Raskine, Brigitte Catillon u.a.
Regie: Michel Deville
Constance ist eine junge, schöne Frau, die ihrem Freund aus dem Roman "Die Vorleserin" vorliest und sich dabei in Marie, die Heldin des Romans, verwandelt. Diese ihrerseits verdient den Lebensunterhalt damit, dass sie in den Häusern der Reichen und Einsamen aus den Werken der Weltliteratur vorliest. Dabei wählt sie für jeden ihrer Kunden ganz spezielle Texte aus, und mitunter überschreiten ihre Dienste auch die des bloßen Vorlesens. Sie lässt sich in immer gewagtere erotische Spiele ein.
Der französische Regisseur Michel Deville ("Gefahr im Verzug", "Sweetheart") ließ sich für "Die Vorleserin" von verschiedenen Kurzgeschichten des französischen Autors Raymond Jean anregen. So entstand eine witzige und intelligente Komödie, die mit überlegener Leichtigkeit Literatur, Leben und Film verbindet. Geführt von Constance (überzeugend gespielt von Miou-Miou) vertieft sich der Zuschauer immer mehr in dieses amüsante Phantasiespiel.
"Ein ungewöhnlicher, liebenswerter, in allen Details überzeugender Film, der Zärtlichkeit in der Ironie versteckt und Wirklichkeit in der Fiktion." (Münchner Merkur)
Bild unten: Die Vorleserin Marie (Miou-Miou) hat in dem Jungen Éric (Régis Royer), der seit einem Unfall an den Rollstuhl gefesselt ist, einen aufmerksamen Zuhörer gefunden.
Daten zu Beteiligten / Genannten:
('La lectrice')
Regie: Michel Deville (Das wilde Schaf) F 1988
Band 239: Film 2 ARD So, 21.05.2000 23:45 120 Min.
deutsch
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iFN: 870
Die Bettlektüre
Drama
Farbe, Pinsel, Haut: über die Erotik des Schreibens
Eine japanische Schriftstellerin, Tochter eines berühmten Kalligraphen, ködert die Obsession eines mächtigen Buchverlegers, indem sie ihm 13 kunstvoll verzierte Bücher schickt, die auf attraktiven Männerkörpern niedergeschrieben sind. Sie will auf diese Weise ihren Vater rächen, der einst von dem Verleger erpresst wurde, doch als ihr in dieses Spiel um Lust und Schrift involvierter Liebhaber sich das Leben nimmt, kehrt sich die Rache gegen sie selbst. Peter Greenaways "Die Bettlektüre" ist ein ebenso kunstvoller wie dramatischer Essay über Erotik, Kalligraphie und die Beziehung zwischen Schrift und Leib.
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Personen:
Nagiko Vivian Wu
Verleger Yoshi Oida
Vater Ken Ogata
Tante Hideko Yoshida
Jerome Ewan McGregor
Mutter Judy Ongg
Gatte Ken Mitsuishi
Hoki Yutaka Honda
Mutter von Jerome Barbara Lott
Nagiko als Kind Chizuru Ohnishi
Shiho Takamatsu
und andere
Regie: Peter Greenaway
Drehbuch: Peter Greenaway
Kamera: Sacha Vierny
Die kleine Nagiko (Chizuru Ohnishi), Tochter eines berühmten japanischen Kalligraphen, bekommt von ihrem Vater (Ken Ogata) alljährlich einen Geburtstagsgruß aufs Gesicht gemalt. Der das Kind prägende Ritus wird unterbrochen, als die 18-Jährige (Vivian Wu) gezwungen wird, den Neffen (Ken Mitsuishi) des homosexuellen Verlegers (Yoshi Oida) zu heiraten, der ihren Vater zudem finanziell ausnutzt und unterdrückt hat. Als Nagikos Ehemann aus dumpfer Missgunst ihre Tagebücher verbrennt, flüchtet sie nach Hongkong, wo sie im Zuge ihrer Karriere als Model neues Selbstvertrauen schöpft. Nagikos Liebhaber sind fortan Kalligraphen, die ihre Lust erwecken, indem sie ihren Körper mit kunstvoll verzierten Schriftzeichen bedecken. Durch die Begegnung mit dem Übersetzer Jerome (Ewan McGregor) entdeckt sie ihr eigenes Talent als Schriftstellerin. Doch der Verleger ihres Vaters weist die Proben ihres Könnens brüsk ab. Erst als sie ihm Männer schickt, deren Körper sie kunstvoll mit Schriftzeichen bedeckt, erweckt sie das Interesse des mächtigen Buchverlegers, der jedes neue "Buch" mit wachsender Leidenschaft erwartet. Einer der beschrifteten Männerkörper gehört Jerome, der zugleich der Liebhaber des Verlegers ist. Auf diesem Weg will Nagiko sich für ihren Vater rächen. Doch als Jerome sich aus unerwiderter Liebe zu ihr das Leben nimmt, kehrt sich die Rache gegen sie selbst...
"Die Bettlektüre" ist ein weiteres Meisterwerk des britischen Autorenfilmers Peter Greenaway ("Der Kontrakt des Zeichners", "Der Bauch des Architekten", "Verschwörung der Frauen"). Wie ein filmischer Kalligraph verziert der Brite seinen labyrinthisch verzweigten Essay über Schrift und Sinnlichkeit mit kunstvollen Montagen, überlappenden Perspektiven und farblich bis ins Detail perfekt durchkomponierten Bildern, die vom Alain-Resnais-Kameramann Sacha Vierny wundervoll fotografiert sind. Artifizielle Still-Leben und verfremdete Betrachtungen aus dem Moloch Hongkong verschmelzen zu einem lustvollen intellektuellen Vexierspiel, das den Zuschauer entführt in die fernöstliche Welt ritualisierter Erotik und in das Reich der Zeichen. In der Reihe "Neues britisches Kino" folgt am 28. Mai 2000 "Tango-Fieber"
('The Pillow Book')
Regie: Peter Greenaway (Verschwörung der Frauen) GB/NL/F 1995
Videobandbelegung Band 239 VHS-PAL/Secam
Filme |
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