Filme auf | Videoband 395 |
Stand: 25.01.2001 Zum Bandende |
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In einer einstündigen Dokumentation berichtet der Autor Professor Hans Giffhorn über den sensationellen Fund und die wissenschaftlichen Theorien zur Herkunft des rätselhaften Andenvolkes der Chachapoya.
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Es ist ein Sensationsfund: Vor zwei Jahren finden Waldarbeiter per Zufall am Kondorsee im Norden Perus Grabstätten mit Hunderten von Mumien, kostbaren Stoffen, Keramik und vermutlich auch Goldschmuck. Es handelt sich um das Volk der Chachapoya, die von Chronisten als ungewöhnlich hellhäutig, eher blond, hochgewachsen und besonders kriegerisch beschrieben wurden. Aber woher kamen sie? Wer waren die Vorfahren der Chachapoya die nach 600-jähriger Herrschaft in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts durch Seuchen ausgerottet wurden?
Wie aus dem Nichts tauchten sie etwa 800 nach Christi am Ostrand der Anden auf, mit einer Kultur, die sich grundlegend von allen anderen Hochkulturen Südamerikas unterscheidet. Es ist offensichtlich, die Wurzeln ihrer Zivilisation müssen an einem anderen Ort liegen. Bis heute ist ihre Herkunft ungeklärt. Die wenigen Forscher, die sich mit dem Volk der Chachapoya befassen, äußern nur Vermutungen.
So vertritt der amerikanische Abenteurer und Amateurarchäologe Gene Savoy die These, dass sie von Phöniziern und Karthagern abstammen könnten. Parallelen in der Art der Grabstätten, im Baustil und in den Ornamenten sind auffällig. Aber die Phönizier waren Händler, keine Krieger und außerdem waren ihre Haare dunkel.
Die Kelten hingegen, von denen die Chachapoya nach einer zweiten Theorie abstammen könnten, waren wie das rätselhafte Andenvolk als besonders kriegerisch berüchtigt. Für die Kelten als Vorfahren spricht auch die Ähnlichkeit der Behausungen und der Waffen, die die beiden Völker nachweislich benutzten. Aber wie kamen ausgerechnet die Kelten bis an den Ostrand der Anden?
Denkbar wäre eine dritte These, die einfach und zugleich die plausibelste ist. Danach kämpften im zweiten Jahrhundert vor Christus die Römer gegen die Karthager, deren Verbündetete die Kelten waren. Nach dem Sieg der Römer könnte ein Teil der karthagischen Flotte aufgebrochen sein, um eine neue, garantiert römerfreie Heimat zu suchen. Die Nachfahren dieser karthagischen und keltischen Expeditionsmitglieder hätten dann irgendwann das Gebiet am Ostrand der Anden erreicht, in dem die Chachapoya vor 1200 Jahren wie aus dem Nichts auftauchten, mit einer Kultur, die frappierende Ähnlichkeiten mit der der Phönizier und der der Kelten aufweist.
Kamera: Ralf Gemmecke , Michael Habermehl
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Über die Erforschung der Mythen und Legenden der Inkas
Dokumentation von David Malone
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Im 16. Jahrhundert, als das Inkareich in voller Blüte stand, reichte es von der heutigen kolumbianischen Grenze im Norden bis nach Chile im Süden. Um 1530 landeten dort die spanischen Konquistadoren. Es gelang ihrem Anführer Francisco Pizarro mit seinen knapp 200 Leuten in kurzer Zeit, sich diese straff organisierte Gesellschaft zu unterwerfen. In weniger als 50 Jahren eroberten die Spanier das gesamte Gebiet und eigneten sich die Schätze der Inkas an. Die Geschwindigkeit, mit der sich dieser Prozess vollzog, und der geringe Widerstand der Inkas hat die Historiker seit je in Staunen versetzt. Einiges deutet darauf hin, dass die Inkas religiöse Gründe hatten, sich den Eroberern nicht zu widersetzen.
Der amerikanische Anthropologe Bill Sullivan beschäftigt sich ausführlich mit dem Inka-Erbe. In den von spanischen Priestern und Offizieren vor Ort verfassten Chroniken ist auch die Mythologie festgehalten, die von den Autoren allerdings keiner Interpretation unterzogen wird. Sullivan hat bei ausgedehnten Aufenthalten unter den peruanischen Indios, deren Sprache er beherrscht, die Botschaft der Inkas an die zukünftigen Generationen zu entschlüsseln versucht. Er glaubt, die Antwort in den astronomischen Mythen und Legenden gefunden zu haben, die die Indios von Generation zu Generation weitergeben. Die Inkas waren kundige Astrologen und glaubten, das Geschehen am Himmel habe sein Pendant auf der Erde. So hatten sie den Untergang des Inkareichs auf Grund der Stellung der Gestirne für das Jahr 1532, das Jahr des spanischen Einfalls, vorausgesagt. Sie hingen dem tragischen Glauben an, ihr Reich sei zum Untergang verurteilt und aller Widerstand sei sinnlos.
F/GB 1999
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Eine Reisereportage neuer Art. Der Inka-Trail ist der bekannteste Wanderweg Südamerikas, vielleicht sogar der Welt. Für viele ein Traumziel. Erstmals hat der Zuschauer die Gelegenheit, den Inka-Trail fast hautnah mitzuleben. Jeder, der dieses Abenteuer in den Anden unternehmen will, hat oder gerne unternommen hätte, kann die einzelnen Etappen der Wanderung vor dem Bildschirm nachvollziehen.
Ein Film von Lothar Zimmermann
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Der Fernseher führt ihn direkt zu den heiligen Bergen der Inkas, zu den Hochlandindianern und zu den Ruinen am Inka-Trail, die nur zu Fuß und mit Rucksack erreichbar sind. Diese großartigen Bauwerke sind erhalten geblieben; die spanischen Eroberer haben sie nicht entdeckt. Die Welt der Inkas ist trotz eines Jahrhunderts der Forschung bis heute voller Rätsel. Doch Ruinen setzen die Fantasie in Gang.
Die meisten Touristen starten von Kilometer 88 oder von Chilca aus und stoßen so direkt auf den Inka-Trail. Das Ziel: Machu Picchu. Das SWR-Team wählt einen spektakulären Einstieg. Zunächst muss das Film-Team einen 5000 Meter hohen Pass überwinden, um dann auf den Trail zu stoßen. Der eigentliche Weg ist je nach Anfangspunkt zwischen 40 und 50 Kilometer lang. Unserer hat etwa die doppelte Länge.
Noch Ende der achtziger Jahre wurden Wanderer auf den heiligen Pfaden der Inkas von Einheimischen ausgeraubt. Heute kann jeder, der durchschnittlich fit ist, gefahrlos auf den Spuren der Inkas im Anblick der Berge und ihrer Götter wandern.
www.swr-online.de/thema/archiv/020227_inkatrail/index.html
D 2000
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Dies ist der ungeschönte und trotzdem stimmungsvolle Bericht über ein Experiment im Nordwesten Kanadas.
Ein Film von H.Jürgen Grundmann
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Das Filmteam erzählt: "Bei unserem Start zum Colville-See weht ein eisiger Wind bei Temperaturen von 40 Grad minus am Boden. Unsere Chartermaschine bringt uns in ein Land der Einsamkeit und Stille. Mit Indianern in der Wildnis, im Zelt, leben und überleben, das möchten wir versuchen."
Dene-Indianer zählen zu den letzten echten Jagdgesellschaften der Welt. Das Caribou - das nordamerikanische Rentier - ist heute so wichtig wie einst, sein Fleisch ist Grundlage der Ernährung und Teil der wirtschaftlichen Existenz.
Aber das halbnomadische Indianerleben in seinen alten Formen gehört der Vergangenheit an - bis auf wenige Ausnahmen.
Marie Kochon - Mutter und Großmutter - sagt: "Mein Mann wurde in der Wildnis geboren - und seit ich mit ihm verheiratet bin, leben wir vom Fallenstellen, Jagen und Fischen. Jeden Sommer leben wir im Wald und bleiben bis Anfang März. Es wird immer schwieriger für uns, im Dorf zu leben. Der Einfluss von Alkohol, Drogen und vielen anderen Dingen macht uns schwer zu schaffen. Deshalb ist uns die Wildnis viel lieber - hier fühlen wir uns frei ....".
D 2000
Videobandbelegung Band 395 VHS-PAL/Secam
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