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100 Jahre - Der Countdown 1967-1988

Stand: 10.04.2004
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Band 459: Film 1    Zähler: (1 -  4280)    ZDF     Do, 28.12.2000 00:45    105 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe
  iFN: 1249  
Thema: Geschichte

100 Jahre - Der Countdown (7)

1967-1976: Die Welt im Umbruch

Dokumentation Geschichte

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Kalter Krieg (1956 - 1968)
www.phoenix.de/old/themen/topt/082001/02064/index.html
-*1956 - Der Ungarnaufstand
-*1958 - Der King des Rock ´n‘ Roll
-*1959 - Der Sieg des Fidel Castro
-*1960 - Operation Eichmann
-*1961 - Der Schock von Berlin
-*1962 - Am Rande des Atomkrieges
-*1963 - Der Jahrhundert-Mord
-*1964 - Cassius Clay wird Weltmeister
-*1965 - Beatlemania
-*1966 - Das dritte Tor
1967 - Der Tod des Benno Ohnesorg
1967 - Krieg im Heiligen Land
1968 - Der Todesschuss
1968 - Worte gegen Panzer

Welt im Umbruch (1969 - 1979)
www.phoenix.de/old/themen/topt/082001/02067/index.html
1969 - Aufbruch zum Mond
1970 - Der Kniefall von Warschau
1972 - Das Mädchen aus Vietnam
1972 - Das Massaker von München
1974 - Der Kanzlerspion
1974 - Die Watergate-Affäre
1975 - Flucht aus Saigon
1976 - Aufstand der Kinder
+*1977 - Die Erpressung
+*1978 - Das Retortenbaby
+*1979 - Die Macht des Ayatollah
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Kalter Krieg (1956 - 1968)
www.phoenix.de/old/themen/topt/082001/02064/index.html

1967 - Der Tod des Benno Ohnesorg
"Schah, Schah, Scharlatan", rufen die 2000 Studenten auf dem Berliner Kennedyplatz. Auch der Germanistikstudent Benno Ohnesorg bereitet dem Staatsgast bei seiner Berlin-Visite einen unbequemen Empfang. Es ist der Schah von Persien, zusammen mit Frau Farah. Das blutige Regime im Heimatland des Herrschers ist der Grund für die gewalttätigen Proteste. Als sich das persische Kaiserpaar abends auf den Weg in die Deutsche Oper macht, skandieren die Studenten "Mörder, Mörder". Es regnet Eier, Farbbeutel und Steine.

Die Polizei schlägt zurück, drängt die Demonstranten in die Seitenstraßen. Dort trifft Benno Ohnesorg die Gewalt der Staatsmacht. Wenig später liegt sein regungsloser Körper auf dem Asphalt - tödlich verletzt durch eine Polizeikugel. Sein Tod löst eine Lawine der Gewalt gegen den Staat aus, die im Terrorismus der RAF endet.
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1967 - Krieg im Heiligen Land
Der Sechs-Tage-Krieg ist noch in vollem Gang, doch die israelischen Soldaten sind bereits am Ziel. Am 6. Juni feiern sie die Eroberung ihres Nationalheiligtums - Ost-Jerusalem mit der Klagemauer. Die Altstadt mit ihren heiligen Stätten war zuvor unter der Kontrolle Jordaniens. Haus um Haus erkämpfen sich israelische Fallschirmjäger den Ostteil "ihrer" Stadt. Der Blitzkrieg Israels ordnet den Nahen Osten neu und wird zum totalen Triumph.

Israel erobert die Golan-Höhen, den Gaza-Streifen, die Westbank und große Teile der Sinai-Halbinsel. Nur eines erreichen sie nicht: den Frieden. Zwar haben die Palästinenser heute autonome Gebiete errichtet, doch Jerusalem als Hauptstadt Israels bleibt für die Araber tabu. Auch über ihre heilige Stätte, den Felsendom, wachen noch immer allein israelische Soldaten.
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1968 - Der Todesschuss
Sie sprechen die gleiche Sprache und sind im gleichen Land aufgewachsen, doch den Polizeichef Saigons interessiert das nicht. Vor den Kameras der Welt erschießt er auf offener Straße einen gefesselten Nordvietnamesen. Als Rache für die militärische Offensive des kommunistischen Nordens. In dem kleinen asiatischen Land tobt ein barbarischer Bruderkrieg. Und mittendrin die USA. Mehr als 550.000 Soldaten sollen den Kommunismus in die Knie zwingen.

Doch die Bilder der Kriegsgräuel bewirken einen Sinneswandel im Westen. Die Einsicht, dass dieser Krieg nicht zu gewinnen ist, kommt spät. Nach neun Jahren verlassen die USA als Verlierer das Schlachtfeld Vietnam. Erst 1994 hebt die gedemütigte Weltmacht die Wirtschafts-Sanktionen gegenüber dem Kriegsgegner von einst auf. Erst 1995 werden wieder diplomatische Beziehungen aufgenommen.
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1968 - Worte gegen Panzer
Emil Gallo blickt direkt in das Kanonenrohr des Panzers. Er reißt sein Hemd auf, schreit: "Tötet mich, wenn ihr wollt. Meine Freiheit könnt ihr mir nicht nehmen!" Es ist der 21. August: Truppen des Warschauer Paktes marschieren in die Tschechoslowakei ein. Sie beenden brutal den "Prager Frühling" - das Experiment eines Sozialismus "mit menschlichem Antlitz" unter Alexander Dubcek.

Seit April gab es friedliche Demonstrationen gegen die Besatzer aus der Sowjetunion und ihre Verbündeten. Jetzt finden 50 Menschen den Tod. Der Slowake Gallo überlebt. Durch die unblutige "Samtene Revolution" erhält die Demokratie 1989 eine neue Chance - mit Vaclav Havel.
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Kalter Krieg (1956 - 1968)
www.phoenix.de/old/themen/topt/082001/02064/index.html

1968 - Der Todesschuss
Sie sprechen die gleiche Sprache und sind im gleichen Land aufgewachsen, doch den Polizeichef Saigons interessiert das nicht. Vor den Kameras der Welt erschießt er auf offener Straße einen gefesselten Nordvietnamesen. Als Rache für die militärische Offensive des kommunistischen Nordens. In dem kleinen asiatischen Land tobt ein barbarischer Bruderkrieg. Und mittendrin die USA. Mehr als 550.000 Soldaten sollen den Kommunismus in die Knie zwingen.

Doch die Bilder der Kriegsgräuel bewirken einen Sinneswandel im Westen. Die Einsicht, dass dieser Krieg nicht zu gewinnen ist, kommt spät. Nach neun Jahren verlassen die USA als Verlierer das Schlachtfeld Vietnam. Erst 1994 hebt die gedemütigte Weltmacht die Wirtschafts-Sanktionen gegenüber dem Kriegsgegner von einst auf. Erst 1995 werden wieder diplomatische Beziehungen aufgenommen.
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1968 - Worte gegen Panzer
Emil Gallo blickt direkt in das Kanonenrohr des Panzers. Er reißt sein Hemd auf, schreit: "Tötet mich, wenn ihr wollt. Meine Freiheit könnt ihr mir nicht nehmen!" Es ist der 21. August: Truppen des Warschauer Paktes marschieren in die Tschechoslowakei ein. Sie beenden brutal den "Prager Frühling" - das Experiment eines Sozialismus "mit menschlichem Antlitz" unter Alexander Dubcek.

Seit April gab es friedliche Demonstrationen gegen die Besatzer aus der Sowjetunion und ihre Verbündeten. Jetzt finden 50 Menschen den Tod. Der Slowake Gallo überlebt. Durch die unblutige "Samtene Revolution" erhält die Demokratie 1989 eine neue Chance - mit Vaclav Havel.
1969 - Aufbruch zum Mond

"Okay, ich probier's jetzt", rauscht die Stimme aus den Lautsprechern im NASA-Kontrollzentrum. "Houston, nun bin ich auf der Plattform." Alle halten den Atem an. "Ich trete vom Mondboot runter." Kurze Pause. Langsam senkt Neil Armstrong den Fuß. "Ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer Schritt für die Menschheit." 109 Stunden, 24 Minuten und 20 Sekunden zuvor hatte Armstrong mit seinen Kameraden Edwin Aldrin und Michael Collins von der Erde abgehoben.
600 Millionen Menschen verfolgen weltweit den Aufbruch der Menschheit ins Universum: Der Flug zum Mond wird das erste globale Medienereignis. 400.000 Wissenschaftler und Techniker sind an der Erfüllung des uralten Menschheitstraumes beteiligt. Die Entwicklung der bemannten Raumfahrt rast: Jetzt wird die "ISS" gebaut - die erste internationale Raumstation. Im Jahre 2004 werden Astronauten im Orbit ihre Arbeit aufnehmen - und dabei permanent im All "wohnen".
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Welt im Umbruch (1969 - 1979)
www.phoenix.de/old/themen/topt/082001/02067/index.html

1970 - Der Kniefall von Warschau
Sein Kopf ist gesenkt, sein Blick auf die gefalteten Hände gerichtet. 10 Sekunden, 20 Sekunden, eine halbe Minute. Sie scheint nicht zu enden. Willy Brandt kniet auf regennassem Asphalt. Eine Geste, die wesentlich zur Rehabilitierung Deutschlands in der Welt beiträgt. "Die Last der jüngsten deutschen Geschichte ist enorm. Hiermit tue ich, was Menschen tun, wenn Worte versagen. So gedenke ich der Millionen Ermordeter." 27 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg kniet der Regierungschef in Warschau vor den Opfern nieder - für das deutsche Volk.

Neben Auschwitz war das Warschauer Ghetto Sinnbild für die Grauen des Holocaust. Ein Teil der polnischen Hauptstadt war zu einem gigantischen Gefängnis geworden. 400.000 Menschen vegetierten unter unwürdigen Umständen. Mehr als 50.000 Juden wurden getötet. Mit dem Zerfall des Ostblocks und der deutschen Einheit wird aus Willy Brandts "Ostpolitik" Geschichte - und ein Stück Wirklichkeit. Gesten bringen oft mehr als Worte.
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1972 - Das Mädchen aus Vietnam
Die neunjährige Kim Phuc ist fast ohnmächtig vor Schmerz. Das kleine Mädchen schreit um sein Leben: Es flieht mit seinen Eltern vor den US-Bombern. Seit Mai 1972 fliegen die Amerikaner Luftangriffe auf Nord-Vietnam.

Häuser und Wälder verbrennen im Napalmregen. Der Phosphor bleibt an Kleidung und Haut haften, brennt sich in die Körper der Menschen. Die beiden Cousins von Kim Phuc verbrennen bei lebendigem Leibe. Amerika steht seit 1961 im Krieg mit dem kommunistischen Nord-Vietnam.

Zwei Millionen Einheimischen und 58.000 Amerikanern kostet der Vietnamkrieg das Leben. Am 27. Januar 1973 endlich schließen die USA und Nord-Vietnam einen Waffenstillstand - die erste militärische Niederlage in der Geschichte Amerikas. Der Krieg ist zu Ende, doch die Narben bleiben. Erst 1997, mehr als 20 Jahre später, eröffnen Vietnam und die USA wieder Botschaften in Hanoi und Washington.
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1972 - Das Massaker von München
Zehn olympische Tage begeistern die Sportwelt. Doch dann der 5. September 1973: Sechs Männer steigen im Morgengrauen über den Zaun des olympischen Dorfes. Sie dringen weiter vor, Komplizen öffnen Türen. Plötzlich ziehen sie Maschinenpistolen und Handgranaten aus ihren Sporttaschen. Gegen halb fünf fallen die ersten Schüsse. Zwei israelische Sportler können fliehen, zwei aber müssen sterben. Kurz nach fünf stellen die Terroristen ihre Forderungen: Freilassung von 200 Palästinensern aus israelischen Gefängnissen. Und: freier Abzug mit neun Geiseln. Daraufhin tritt ein Krisenstab zusammen.

Die israelische Regierung macht Bonn allein für die Sicherheit der Geiseln verantwortlich. Zwei Ultimaten verstreichen. Um 22.22 Uhr fliegen die Terroristen mit den Geiseln per Hubschrauber zum Flughafen. Auf dem Rollfeld kommt der Einsatzbefehl: Die Polizei erschießt drei Terroristen. Gegen Mitternacht rücken Panzerfahrzeuge vor, beenden das Drama. Doch: Alle Geiseln müssen sterben. Die Olympischen Spiele gehen weiter, aber das Fest ist zu Ende. 1996 in Atlanta stirbt während der Spiele ein Mensch bei einem Bomben-Attentat. Bei Olympia 2000 in Sydney soll nun noch mehr auf die Sicherheit aller geachtet werden.
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1974 - Der Kanzlerspion
24. April 1974: Im Hamburger Hotel "Atlantic" legt Ministerialrat Klaus Kinkel ein BKA-Schriftstück neben die Kaffeetasse von Willy Brandt. Mit Namen von Frauen, die der Kanzler während seiner Reisen mit auf Hotelzimmer oder in Zugabteile genommen haben soll: Journalistinnen, Zufallsbekannte, Prostituierte. Die Liste stammt von seinem persönlichen Referenten Günter Guillaume. Der NVA-Hauptmann hatte sich 1963 als DDR-Flüchtling ausgegeben. Tatsächlich jedoch wurde er von der Stasi eingeschleust.

Ende April '74 wird der Ost-Agent wegen Spionage verhaftet. Regierungschef Brandt tritt am 6. Mai zurück: "Total enttäuscht übernehme ich die Verantwortung für alle Fahrlässigkeiten im Zusammenhang mit der Affäre Guillaume." Er setzt damit ein Zeichen: Politiker sollten Fehler eingestehen, die nötigen Konsequenzen ziehen.
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1974 - Die Watergate-Affäre
Die Morgenstunden des 17. Juni 1972: Fünf Männer brechen in die Wahlkampfzentrale der Demokratischen Partei ein. Der Nachtwächter des Washingtoner Hotels "Watergate" alarmiert die Polizei: Polizisten stellen die Eindringlinge. Darunter: James McCord, Sicherheitschef im Wahlkampfteam des US-Präsidenten. Nixon entlässt McCord, triumphiert bei der Wiederwahl. Doch die Washington-Post-Reporter Carl Bernstein und Bob Woodward lassen nicht locker. Über Hintermänner gelangen sie an Geheimunterlagen der Republikanischen Partei: Nixon selbst hatte angewiesen, den Lauschangriff auf die Demokraten vorzubereiten.

Ein Sumpf von Korruptions-, Abhör- und Unterschlagungsaffären tut sich auf. Parteifreund Barry Goldwater: "Nixon hat seine Frau, Familie, Freunde, Kollegen, das Volk und die Welt belogen." Am 8. August 1974 tritt Nixon zurück: Er kommt so einer Anklage durch das Parlament zuvor. 1999 überstand Bill Clinton ein solches Amtsenthebungsverfahren - wegen seiner Liaison mit der Praktikantin Monica Lewinsky.
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1975 - Flucht aus Saigon
30. April 1975, es ist 7.58 Uhr: Die US-Botschaft im südvietnamesischen Saigon liegt unter Beschuss der kommunistischen Truppen aus dem Norden. Vom Dach des Gebäudes rettet ein Hubschrauber das letzte Häuflein US-Marines aus der Luft. Während unten eine aufgebrachte Menge in das Hochhaus eindringt. Es sind Südvietnamesen, die ehemaligen Verbündeten der US-Army. Auch sie wollen raus aus dem Hexenkessel. Doch die vom CIA gesteuerte letzte Rettungsaktion bringt nur die eigenen Boys in Sicherheit. 1.000 Amerikaner werden in 24 Stunden heimgeholt. Die Marines auf dem Dach sind die letzten.

Der 20-jährige Kreuzzug gegen den Kommunismus in Vietnam ist für Amerika zu Ende. Das Drama der um Hilfe flehenden Saigoner jedoch geht weiter. Sie fürchten die Rache der Kommunisten und fühlen sich von den Amerikanern im Stich gelassen. Der Vietcong siegt. Südvietnam wird wie der Norden des Landes kommunistisch. Doch die Menschen fliehen bis heute vor den diktatorischen Machthabern. In überfüllten Booten treiben die "Boat-People" aufs offene Meer - und hoffen auf ein Schiff in die Freiheit.
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1976 - Aufstand der Kinder
Schüsse peitschen durch den Morgenhimmel von Soweto. Pulverdampf und Tränengas erstickt das Schwarzen-Ghetto an jenem 16. Juni 1976: Eine Kugel trifft den 13-jährigen Hector Pietersen mitten in den Kopf. Weiße Polizisten erschießen den Jungen. 25 Kinder sterben wie Hector - weil sie schwarz sind. Sie protestierten friedlich gegen die Einführung von "Afrikaans": die Sprache der Weißen an den Schulen.
Eine Welle der Gegengewalt erfasst Südafrika. 100 Menschen werden getötet. Der Spracherlass wird zurückgenommen. Doch erst 20 Jahre später beendet ein Gesetz die Rassentrennung in den Schulen. Aber bis heute haben Schwarze noch immer nicht die gleichen Bildungschancen.

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In leicht verändertem Schnitt am Ostermontag 12.04.2004:
-* = in den vorhergehenden Teil verschoben
+* = in den folgenden Teil verschoben

D 1999


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Band 459: Film 2    Zähler: (4281 -  7130)    ZDF     Fr, 29.12.2000 00:35    115 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe
  iFN: 1250  
Thema: Geschichte

100 Jahre - Der Countdown (8)

1977-1988: Dramen und Tragödien

Dokumentation Geschichte

Mehrteiler: 100 Jahre - Der Countdown (8/10)  Zur nächsten Folge:  100 Jahre - Der Countdown (9) 1989-1999: Die neue Welt auf 'Band 460'   Zur vorhergehenden Folge:  100 Jahre - Der Countdown (7) 1967-1976: Die Welt im Umbruch auf 'Band 459'

Welt im Umbruch (1969 - 1979)
www.phoenix.de/old/themen/topt/082001/02067/index.html
-*1969 - Aufbruch zum Mond
-*1970 - Der Kniefall von Warschau
-*1972 - Das Mädchen aus Vietnam
-*1972 - Das Massaker von München
-*1974 - Der Kanzlerspion
-*1974 - Die Watergate-Affäre
-*1975 - Flucht aus Saigon
-*1976 - Aufstand der Kinder
1977 - Die Erpressung
1978 - Das Retortenbaby
1979 - Die Macht des Ayatollah

Wendejahre (1980 - 1990)
www.phoenix.de/old/themen/topt/082001/02068/index.html
1980 - Der Streik von Danzig
1981 - Schüsse auf den Papst
1982 - Der Falklandkrieg
1983 - Hitlers falsche Tagebücher
1985 - Patient Zero
1986 - Die Challenger-Tragödie
1986 - Der Super-Gau von Tschernobyl
1987 - Der Fall Barschel
+*1989 - Das Wunder von Berlin
+*1990 - Die deutsche Einheit
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Welt im Umbruch (1969 - 1979)
www.phoenix.de/old/themen/topt/082001/02067/index.html

1977 - Die Erpressung
Köln-Mitte, 5. September: Fünf maskierte Gestalten zerren Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer aus dem Dienstwagen, erschießen den Fahrer und drei Polizisten. 50 Tage halten die RAF-Terroristen Schleyer gefangen. Fordern die Freilassung der in Stammheim inhaftierten Gesinnungsgenossen. 13. Oktober, Linienflug Mallorca-Frankfurt: Palästinensische Terroristen entführen die "Landshut", töten den Piloten Jürgen Schumann.

Die Spezialeinheit "GSG 9" stürmt in Mogadischu das Flugzeug. Die Befreiung - für die Geiseln Wiedergeburt, für die RAF Todes-Signal. Die Selbstmorde von Stammheim besiegeln Schleyers Schicksal: Seine Leiche wird wenig später gefunden. Auch heute noch sorgen terroristische Gruppen wie PKK, IRA oder ETA europaweit für Unruhen.
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1978 - Das Retortenbaby
25. Juli 1978, 23.30 Uhr, OP-Saal der Geburtsklinik Oldham bei Manchester: Patrick Steptoe greift zum Skalpell. Angespannt öffnet der Frauenarzt mit einem 20 Zentimeter langen Kaiserschnitt den Bauch der schwangeren Lesley Brown. 23.47 Uhr: Er hält ein 2.600 Gramm schweres Mädchen in den Händen. Louise - das erste außerhalb des Mutterleibes gezeugte Baby. Ein Eileiterverschluss hatte bei Lesley Brown eine natürliche Schwangerschaft unmöglich gemacht. "Ich habe nicht Gott gespielt", so Steptoe, "sondern nur der Natur nachgeholfen."

Heute ist aus dem vielbestaunten Baby eine selbstbewusste junge Frau geworden. Die 21-jährige Louise Brown ist überzeugt: "Ich bin kein Monster, sondern ganz normal im Bauch meiner Mutter aufgewachsen." Seit 1978 haben mehr als 300.000 Retortenbabys das Licht der Welt erblickt: Allein in Deutschland werden jährlich 5.000 Babys durch künstliche Befruchtung gezeugt - Tendenz steigend.
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1979 - Die Macht des Ayatollah
Ein triumphaler Einzug: Sechs Millionen Menschen säumen am 1. Februar 1979 die Straßen Teherans. Ayatollah Khomeini - der Erlöser aus dem Exil - wird frenetisch empfangen. Noch ahnt keiner das Leid, das der Geistliche über den Iran bringen wird. Er proklamiert die "Islamische Republik", verspricht die Abschaffung von Armut und sozialer Ungerechtigkeit. Die Gesellschaft wird "islamisiert": Alkohol, Popmusik und West-Filme verboten, Frauen zum Schleiertragen verpflichtet, Minderheiten verfolgt. In den ersten drei Jahren von Ayatollahs Regentschaft fallen 12.000 Menschen den "Säuberungen" zum Opfer. 1980 stürzt er sein Volk in einen achtjährigen Krieg mit dem Irak. Vier Millionen Perser fliehen aus Angst vor Verfolgung ins Ausland.

1989 spricht der Ayatollah das Todesurteil gegen Schriftsteller Salman Rushdie aus - die "Satanischen Verse" verletzten die religiösen Gefühle der Moslems. Drei Millionen US-Dollar setzt er auf den Kopf des Autors aus. Wenig später - am 3. Juni - erliegt Ayatollah einem Krebsleiden. Erst 1998 distanziert sich die iranische Regierung offiziell von dem Todesurteil - das als religiöser Richterspruch aber nicht aufgehoben werden kann.
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Wendejahre (1980 - 1990)
www.phoenix.de/old/themen/topt/082001/02068/index.html

1980 - Der Streik von Danzig
August 1980: Das blumengeschmückte, verschlossene Werkstor der Leninwerft wird zum Wallfahrtsort. Ein verwittertes Papst-Porträt gibt den vielen Pilgern Hoffnung. Bepackt mit Tüten und Kartons, mit Körben und Taschen ziehen täglich hunderte die Dockstraße entlang. Sie bringen Brot, Wurst, Tomaten, Mineralwasser und Zigaretten: Verpflegung für die Streikenden, die das Werftgelände besetzt halten - im Kampf gegen steigende Preise, stagnierende Löhne, sinkenden Lebensstandard.

Anführer der Industriearbeiter: Lech Walesa. Niemand ahnt zu diesem Zeitpunkt, dass er zehn Jahre später der erste Präsident eines neuen, freien und demokratischen Polen sein wird.
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1981 - Schüsse auf den Papst
Johannes Paul II. steht winkend in seinem "Papamobil". Langsam rollt der Jeep über den Petersplatz. Es ist der 13. Mai 1981. Tausende haben sich zur Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom eingefunden. Der Papst segnet Gläubige und Ungläubige. Doch plötzlich: Schüsse aus der Menschenmenge. Schmerzverzerrt sinkt der Papst in die Arme seines polnischen Sekretärs. Der Jeep jagt zum nächsten Krankenhaus. Fünf Stunden kämpfen Ärzte um das Leben des Kirchenoberhaupts.

Der Einschusskanal ist nur fünf Millimeter neben der Hauptschlagader. Doch der Papst überlebt - ein Wunder. Der Täter Ali Agca wird noch an Ort und Stelle festgenommen und bald zu lebenslanger Haft verurteilt. Aber wer war der Auftraggeber: Die türkische Mafia? Der sowjetische Geheimdienst? Oder gar der Vatikan selbst? Der Anschlag auf Papst Johannes Paul II. - bis heute ist er nicht aufgeklärt.
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1982 - Der Falklandkrieg
"Die Inseln befinden sich wieder unter der gewünschten Regierung. Gott schütze die Königin!" Mit feierlichem Pathos meldet General Moore, Oberbefehlshaber der britischen Truppen, am 14. Juni 1982 die Kapitulation des Gegners. Der Krieg ist zu Ende. 74 Tage zuvor hatten die Argentinier die britische Kronkolonie besetzt. 500 Kilometer vom südamerikanischen Festland, 12.000 Kilometer von Großbritannien entfernt. Die Schlacht im Südatlantik kostet 750 argentinischen und 265 britischen Soldaten das Leben.

Die "Eiserne Lady" Margaret Thatcher lässt sich von den Verlusten aber nicht beirren: Nach dem Sieg stocken die Briten ihre Millitärpräsenz auf. Erst 1998 normalisiert sich das Verhältnis wieder: Der argentinische Präsident Carlos Menem absolviert seinen ersten Staatsbesuch in Großbritannien.
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1983 - Hitlers falsche Tagebücher
In jede Ecke, jede Nische quetschen sich Reporter. Vor dem Podium lauern die Fotografen. Alle wollen dabei sein: bei der Präsentation von Hitlers geheimen Tagebüchern durch den Tagebuchbeschaffer Gerd Heidemann, die Chefredakteure Peter Koch und Felix Schmidt und den britischen Historiker Hugh Trevor-Roper. "Die Geschichte des Dritten Reiches", so titelt die Sensations-Ausgabe des Stern, muss "umgeschrieben werden". Doch das Materialprüfungsamt findet im Auftrag des Bundesarchivs in Labortests heraus: Die Tagebücher sind gefälscht.

Der größte journalistische Coup der Nachkriegszeit wird zur größten Pleite. Der Stern erleidet einen riesigen Image-Verlust. Fälscher Kujau und Beschaffer Heidemann müssen für über vier Jahre ins Gefängnis. Der Journalist Heidemann lebt heute als Sozialhilfe-Empfänger in Hamburg.
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1985 - Patient Zero

Der smarte Steward Gaetan Dugas von Air Canada spielt eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung von Aids. Zwischen New York und San Francisco hat der Homosexuelle viele Partner. Als Wissenschaftler die Daten der ersten 248 Aids-Opfer auswerten, stellen sie fest: Mindestens 40 von ihnen hatten Kontakt mit dem Kanadier ("Patient Null"). Zunächst werden nur Homosexuelle und Drogenabhängige zu den Risikogruppen gezählt. Und erst als Bluter und Babys an Aids sterben und prominente Fälle wie Rock Hudson und Freddy Mercury Aufsehen erregen, schreckt die Öffentlichkeit auf.
Die Immunschwäche wird auch für Heterosexuelle zur todbringenden Seuche. Bis heute gibt es weltweit 14 Millionen Aids-Tote, einen Impfstoff bisher jedoch nicht. Mit einer teuren Tabletten-Therapie kann der Ausbruch der Krankheit hinausgezögert werden. Für die mehr als 20 Millionen Infizierten in der Dritten Welt ist die lebensverlängernde Therapie allerdings unbezahlbar.
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1986 - Die Challenger-Tragödie
Die Nacht zum 28. Januar: Ingenieure der Raketen-Herstellerfirma Morton Thiokol entdecken schwere Sicherheitsmängel an der US-Raumfähre "Challenger". Doch die NASA duldet keinen Aufschub des Starts. Sie hat ihn bereits mehrfach wegen schlechten Wetters verschoben. Der Tag des 28. Januar: Tausende Schaulustiger haben sich am Stützpunkt Cape Canaveral und Millionen vor den Fernsehern versammelt. Sie erleben das schwerste Unglück in der Geschichte der bemannten Raumfahrt: 73 Sekunden nach dem Start explodiert die Challenger, 17 Kilometer über dem Meeresspiegel.

Die gesamte Crew, sieben Menschen, stirbt - weil Dichtungsringe zwischen zwei Segmenten der rechten Feststoff-Rakete brüchig waren. Seit dieser Tragödie ist kein Mensch mehr im All ums Leben gekommen. Ab 2004 werden Astronauten für die Raumstation "ISS" ständig im Orbit arbeiten.
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1986 - Der Super-Gau von Tschernobyl
26. April, 1.23 Uhr in der Nacht: Ingenieure des Atomkraftwerks Tschernobyl beginnen mit der Simulation eines Notfalls. Sie schalten vier Hauptkühlpumpen ab. Was folgte, war eine Katastrophe. Sofort schießt die Reaktorleistung auf das 100-fache. Rohre bersten. Die Wucht der Detonation schleudert den Reaktordeckel in die Höhe. Der weltweit älteste Reaktortyp hat keine Sicherheitshülle aus Stahlbeton. 70 Tonnen Nuklearbrennstoff steigen auf. Wie ein unsichtbares Leichentuch breitet sich die tödliche Strahlung aus - die 200-fache Radioaktivitätsmenge der Atombomben von Hiroshima und Nagasaki.

Direkt betroffen: 135.000 Menschen im Umkreis von 150 Kilometer. Millionen in der Ukraine und Russland. Die radioaktiven Niederschläge erreichen sogar Westeuropa, den Balkan und Vorderasien. Nach eiligen Reparaturarbeiten klaffen heute bereits wieder Risse in der Reaktorruine. Tschernobyl - immer noch eine tickende Zeitbombe.
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1987 - Der Fall Barschel
11. Oktober, Genf, Hotel "Beau Rivage", Zimmer 317: Die Tür ist nicht versperrt, auf dem Bett liegen Notizzettel. Im Bad: CDU-Politiker Uwe Barschel - in der mit Wasser gefüllten Badewanne, bekleidet, tot. Wenige Wochen nach seinem Rücktritt als Ministerpräsident Schleswig-Holsteins. Im Körper Barschels finden sich Giftstoffe. War es Selbstmord? Mord?

Immer neue Enthüllungen über Wahlkampf-Manipulationen, Stasi-Machenschaften und Waffenschiebereien belasten Barschel schwer. Doch die Wahrheit bleibt auf der Strecke. 1998 werden die Ermittlungen eingestellt. Bis heute sind die Umstände des mysteriösen Todes nicht geklärt.

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In leicht verändertem Schnitt am Ostermontag 12.04.2004:
-* = in den vorhergehenden Teil verschoben
+* = in den folgenden Teil verschoben

D 1999


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