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Videoband    751

Stand: 05.06.2002
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Band 751: Film 1    Zähler: (1 -  4200)    ARTE     Mo, 03.06.2002 20:45    105 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe
  iFN: 2101  

Das Gespenst der Freiheit

Groteske

Ein Mädchen wird von ihren Eltern als vermisst gemeldet, obwohl die Kleine stillvergnügt daneben sitzt. Eine Abendgesellschaft lässt sich an der Tafel auf Klosettschüsseln nieder, zum Essen verdrückt sich jeder Gast diskret in die Speisekammer. Ein Mann bietet im Park zwei Mädchen obszöne Bilder an: Sie zeigen die Pariser Sehenswürdigkeiten... Buñuel parodiert bürgerliche Rituale, lässt alltägliche Gewohnheiten ins Surreale kippen und offenbart so ihre Scheinheiligkeit.
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Zwischen einer Erschießungsszene im spanischen Toledo nach dem Einmarsch der napoleonischen Truppen und schießenden Polizisten in einem Zoo zeigen sich kleine Episoden von zufälligen Begegnungen: Ein Dragonerleutnant küsst in einer Kirche die Statue einer Frau, worauf er von der benachbarten Statue, einem Ritter in Rüstung, eins übergebraten bekommt. Im doppelten Sinne verletzt ordnet der Offizier an, die Dame, die von der Statue verkörpert wird, zu exhumieren und sie in sein Bett zu legen. Diese Geschichte liest ein Kindermädchen im Park, während das zu beaufsichtigende Kind von einem fremden Mann angesprochen wird, der ihm einen Stapel Postkarten schenkt. Stolz präsentiert das Mädchen die Postkarten den Eltern, die entsetzt sind: Die Karten zeigen berühmte Sehenswürdigkeiten in Paris! Der Spinnen sammelnde Vater hat in der Nacht merkwürdige Träume, weswegen er am anderen Morgen zum Arzt geht. Die Arztgehilfin begibt sich zu ihrem kranken Vater aufs Land, muss wegen schlechten Wetters in einem Gasthof einkehren, wo Mönche Poker spielen, ein junger Mann seine alte Tante umzubringen versucht und ein Hutmacher sich masochistischen Spielchen hingibt. Ein Ausbilder der Gendarmerie hat keinerlei Autorität; ein "Dichter-Mörder" zielt von der Tour Montparnasse auf seine Opfer; ein Polizeipräfekt wird verhaftet...

Und wieder einmal übt der spanische Regisseur Luis Buñuel rüde Kritik am Bürgertum: In fast zusammenhanglosen, aber trotzdem ineinander verschachtelten Episoden zeigt Buñuel eine Gesellschaft, in der die Freiheit als Chimäre umherwandelt. Ein surrealistisch-versponnenes, aber durchaus witziges Werk. Die Figuren tauchen nur ein paar Minuten lang auf und verschwinden immer dann von der Leinwand, wenn sich gerade eine Intrige oder ein Suspense abzeichnet. Die einzelnen Geschichten enden im Nonsens oder mit einem schlechten Scherz. Luis Buñuel und sein Ko-Autor Jean-Claude Carrière machen sich einen Spaß daraus, den Zuschauer in die Irre (d. h. auch ins Irrationale!) zu führen. Buñuel, Spaßvogel und Surrealist, mokiert sich mit seinen implodierenden Geschichtchen über unsere Sehgewohnheiten und einen starren, rationalistischen Kulturbegriff. Surrealismen statt Symbolik.

Episodenfilm, Frankreich 1974, Regie: Luis Buñuel, Buch: Luis Buñuel und Jean-Claude Carrière, Kamera: Edmond Richard, Produzent: Serge Silberman. Mit: Adriana Asti, Julien Bertheau, Jean-Claude Brialy, Michel Piccoli, Adolfo Celi, Paul Frankeur, Michel Lonsdale, Claude Pieplu, Jean Rochefort, Monica Vitti.

('Le fantôme de la liberté')

Regie: Luis Buñuel (Robinson Crusoe,  Der diskrete Charme der Bourgeoisie,  Dieses obskure Objekt der Begierde)     F 1974


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Band 751: Film 2    Zähler: (1 -  2297)    WDR     Mo, 03.06.2002 23:20    90 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe
  iFN: 2106  

Komplizinnen aus Angst

Thriller

Oili, Gerichtsmedizinerin, untersucht eine männliche Wasserleiche und entdeckt, dass ihre kleine Schwester Laura für den Tod des Mannes verantwortlich ist. Laura scheint auch die Anführerin einer Frauen-Gang zu sein, die männliche Macht durch die Gewalt der Frauen brechen will. Ausgerechnet Oilis Freund, der Kriminalbeamte Eero, wird mit dem Fall beauftragt.
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Ein Toter wird in der Nähe Helsinkis an die Küste gespült. Gerichtsmedizinerin Oili Lyyra (Tanjalotte Räikka) soll seine Identität feststellen. Ihr Freund, der Polizist Eero, arbeitet am selben Fall. Da ruft ein Notfall sie ins Krankenhaus. Oilis Schwester Laura wurde vergewaltigt und schwer verletzt. Lauras Wohngemeinschaft, eine Gruppe von sechs feministisch-bewegten Frauen, eröffnet Oili, dass sie die Schandtat bereits gerächt hat... Der provokante Film über weibliche (Gegen-)Gewalt basiert auf einem feministischen Bestseller von Anja Kauranen. Dass Regisseurin Mantila den Stoff ohne erhobenen Zeigefinger umgesetzt hat, wurde auf dem Filmfest im russischen Sotschi belohnt: Die Jury der internationalen Filmkritik verlieh ihr dort den namhaften FIPRESCI-Preis.

Psychothriller, Finnland 1999, Regie: Auli Mantila, Buch: Auli Mantila, Kamera: Heikki Färm, Musik: Hilmar Örn Hilmarsson, Produzent: Blind Spot Pictures in Koproduktion mit Wüste Filmproduktion, Zentrupa Productions und NDR/ARTE. Mit: Tanjalotta Räikkä, Leea Klemola, Pertti Sveholm, Kari Sorvali, Anna-Elina Lyytikäinen, Elsa Saisio.

Sozialpsychologischer Thriller aus Finnland, der gewisse Tendenzen feministischer Gewaltbereitschaft aufs Korn nimmt.

Darsteller:
Tanjalotta Räikka
Leea Klemola
Kari Sorvali
Anna-Elina Lyytikäinen
Eija Vilpas
Johan Storgard
Kaarina Hazard
Elsa Saisio
Irma Junnilainen
Maaria Rantanen
Heikki Nousiainen
Sulevi Peltola
Pertti Sveholm

Buch: Anja Kauranen (Literaturvorlage), Auli Mantila
Regie: Auli Mantila
Redaktion: Monika Paetow

Bild ganz oben und ganz unten: Maaru Tang (Leea Klemola) kämpft gegen Männergewalt

('Pelon maantiede')

Regie: Auli Mantila     FIN 2000




Videobandbelegung Band 751   VHS-PAL/Secam
Filme Laufzeit normal bespielt Werbung reserviert bedingt frei frei
2 240 195


45

Minuten
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