Band 857: Film 1 3sat Mi, 09.10.2002 22:25 90/86 Min.
Aufnahmestatus: angeschnitten
deutsch
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iFN: 2378
Thema: Literaturverfilmung
Endstation Harembar
Berlin 1932: Der Mord an der Bar-Besitzerin Adele beschäftigt die Berliner Polizei. Hauptverdächtigte sind die 20-jährige Tänzerin Marie Lehning und ihr 25-jähriger Freund Mingo Mertens, ein Fischer aus Warmsdorf an der Ostsee. Sie sind flüchtig, werden aber bald von Kommissar Kirsch gestellt. Beide beteuern ihre Unschuld. Alle Indizien weisen nun auf den ehemaligen Freund Adeles, den arbeitslosen Kurt Meier, der seit langem des Schmuckdiebstahls und der Hehlerei verdächtigt wird.
Nach dem Roman "Ein ernstes Leben" von Heinrich Mann
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Unter anderem soll Kurt Meier ein wertvolles Kollier aus dem Besitz Adeles entwendet haben. Kurt kann aber ein Alibi vorweisen, das von seiner Zwillingsschwester Vicky, der Frau des Rechtsanwalts Winkel, bestätigt wird. Bald stellt sich heraus, dass das Schicksal der vier jungen Leute schon seit Jahren eng miteinander verknüpft ist und die Hintergründe des Mordes in der Vergangenheit zu suchen sind ... "Endstation Harembar" entstand nach dem Roman "Ein ernstes Leben", den Heinrich Mann als letztes Werk vor seiner Emigration in Deutschland veröffentlichte.
Marie Susanne Lüning
Vicky Martina Gedeck
Kurt Silvan-Pierre Leirich
Mingo Frank Schröder
Adele Renate Küster
Kommissar Kirsch Klaus Mikoleit
u. a.
Drehbuch Günter Kunert
Regie Rainer Wolffhardt
Länge: 90 Minuten
Daten zu Beteiligten / Genannten:
Regie: Rainer Wolffhardt D 1992
Band 857: Film 2 ARD Fr, 11.10.2002 00:45 110/108 Min.
deutsch
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iFN: 2397
Thema: 1968
Das Messer im Kopf
Politthriller
Ein als Terrorist verdächtigter Wissenschaftler, der bei einer Razzia in einem Jugendzentrum durch einen Kopfschuss schwer verletzt wurde, verliert für längere Zeit Sprache und Erinnerungsvermögen. Auf der Suche nach seiner Identität und der Wahrheit über den Vorfall findet er in der Begegnung mit einem beteiligten Polizeibeamten die Erklärung: Allein aus Angst und nicht aus politischen Motiven hat der Polizist den Wissenschaftler niedergeschossen. "Messer im Kopf" ist ein packend inszenierter Politthriller, der ein nuanciertes Zeitbild der Ereignisse um den "Deutschen Herbst" 1978 entwirft. Hervorragend besetzt mit Bruno Ganz, Angela Winkler, Heinz Hoenig, Udo Samel und Hans Brenner.
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Deutschland im Herbst 1978. Bei einer Razzia in einem "konspirativen" Jugendzentrum wird ein Mann durch einen Kopfschuss lebensgefährlich verletzt. Als er im Krankenhaus aus der Bewusstlosigkeit erwacht, kann er sich an nichts erinnern. Und er kann nicht sprechen, denn die offenbar aus einer Polizeiwaffe stammende Kugel hat sein motorisches Sprachzentrum schwer geschädigt. Freunde identifizieren ihn als den weltgewandten Biogenetiker Berthold Hoffmann (Bruno Ganz), der mit seiner Arbeit verheiratet ist. Kommissar Scholz (Hans Brenner) sieht das völlig anders. In seinen Augen ist Hoffmann der Kopf einer terroristischen Vereinigung. Tag und Nacht lässt er den Patienten von Polizisten bewachen. Hoffmann nimmt den mühseligen Kampf gegen die körperlichen und psychischen Folgen seiner Hirnverletzung auf. Wie ein Kind muss er alles neu lernen: Sehen, Hören, Gehen und vor allem das Sprechen. In dieser Zeit erhält Hoffmann immer wieder Besuche von seiner Frau Ann (Angela Winkler). Die beiden haben sich seit einiger Zeit auseinander lebt. Trotzdem schmerzt es ihn, dass sie nun mit dem fanatischen Aktivisten Volker (Heinz Hoenig) zusammen ist. Der hat dafür kein Verständnis, denn er sieht sich als Hoffmanns Freund. Für Volker ist alles politisch, auch das Private. Deswegen ist er weniger an dem Menschen Hoffmann als an dem politischen Fall interessiert. Er will den schwer Verletzten zu einer Symbolfigur im Kampf gegen den Polizeistaat stilisieren. Aber davon will Hoffmann nichts wissen, dessen Erinnerungen allmählich wiederkehren. Er spielt den Verrückten und flieht aus der Klinik, um den Polizisten Schurig (Udo Samel) zu stellen. Schurig gesteht, dass er in dem Jugendzentrum aus Angst auf ihn geschossen hat. Doch nun haben sich die Rollen verkehrt. Hoffmann hat sich Schurigs Dienstwaffe angeeignet. Mit entsichertem Abzug steht er vor dem ängstlichen Polizisten...
"Messer im Kopf" ist eine spannende und atmosphärisch dichte Mischung aus Politthriller und Psychodrama. Die sensible und vielschichtige Studie des politischen Klimas - 1979 mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet - gilt als nachträglicher Beitrag zu dem programmatischen Kompilationsfilm "Deutschland im Herbst". Virtuos verkörpert Bruno Ganz einen Wissenschaftler, der zwischen die Fronten der Polizei und der radikalen Linken gerät und so gezwungen wird, zwischen Kriminalisierung und Politisierung eine eigene Position zu behaupten. Mit großer Überzeugungskraft verkörpern Heinz Hoenig und Hans Brenner die ideologischen Gegensätze: Die gewaltbereite Linke auf der einen und der Polizeistaat auf der anderen Seite.
Personen:
Berthold Hoffmann Bruno Ganz
Ann Hoffmann Angela Winkler
Anleitner Hans Christian Blech
Volker Heinz Hoenig
Kommissar Scholz Hans Brenner
Schurig Udo Samel
Dr. Gröske Eike Gallwitz
Angelika Carla Egerer
Emmilie Gabriele Dossi
und andere
Regie: Reinhard Hauff
Musik: Irmin Schmidt
Kamera: Frank Brühne
Drehbuch: Peter Schneider
Laufzeit: 108 Min.
Daten zu Beteiligten / Genannten:
BRD 1978
Videobandbelegung Band 857 VHS-PAL/Secam
Filme |
Laufzeit normal |
bespielt |
Werbung |
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bedingt frei |
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90 |
130 |
40 |
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