Band 1023: Film 2 ARTE Di, 27.01.2004 19:00 45/43 Min.
deutsch
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iFN: 2952
Thema: Städte
Die Macht der Städte (2)
Alexandria
Dokumentation Geschichte
Die Macht der Städte (2/4)
Für die antike Welt war Alexandria eine Stadt voller Wunder und Geheimnisse. Direkt an der Einfahrt zum Handelshafen der Metropole erhob sich eines der sieben Weltwunder, der gigantische Leuchtturm "Pharos". Mit seinen 140 Metern Höhe war er das höchste Gebäude der Antike und praktisch der erste Wolkenkratzer überhaupt. Unvorstellbare Schätze barg die sagenhafte Bibliothek Alexandrias. Hier wurde das gesammelte Wissen des Altertums aufbewahrt, 700.000 Schriftrollen in allen damals bekannten Sprachen sollen sich in den Regalen befunden haben. Hier forschten und unterrichteten die berühmtesten Gelehrten ihrer Zeit: Archimedes, Euklid und Erathostenes, der bereits herausgefunden hatte, dass sich die Erde um die Sonne dreht.
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Schon die Gründung der Stadt soll auf ein Wunder zurückgehen. Alexander der Große hat demnach von einer Traumgestalt den Hinweis erhalten, wo er seine Königsstadt errichten sollte. Neuere Grabungen bestätigen zumindest, dass die Baumeister von Alexandria durchaus Visionäre waren. Die griechische Siedlung auf ägyptischem Boden war komplett "auf dem Reißbrett" entstanden. 331 vor Christus gab Alexander den Bau in Auftrag, und schon wenige Jahrzehnte später lebten rund eine halbe Million Menschen in der aufstrebenden Metropole. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Die großen Verkehrsadern waren mit 30 Metern Breite so großzügig ausgelegt, dass noch heute der Verkehr an gleicher Stelle ungehindert fließen kann. Bevor die Gebäude errichtet und die Straßen gebaut werden konnten, wurde ein Wasserleitungssystem in den felsigen Untergrund geschlagen - eine baugeschichtliche Meisterleistung. Vermutlich planten und überwachten die Architekten dieser frühen "Megacity" die Bautätigkeit von einer kleinen vorgelagerten Insel aus: Nelson Island.
Band 1023: Film 3 ARTE Mi, 28.01.2004 19:00 45/43 Min.
deutsch
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iFN: 2953
Thema: Städte
Die Macht der Städte (3)
Karthago
Dokumentation Geschichte
Die Macht der Städte (3/4)
Im Frühjahr 146 vor Christus machten die Römer Karthago dem Erdboden gleich. So steht es in den Geschichtsbüchern, und kaum jemand erinnert sich an mehr, wenn von der ehemaligen punischen Hauptstadt die Rede ist. Dabei geriet eine der glanzvollsten Metropolen der Antike völlig zu Unrecht in Vergessenheit. Rund 800 Jahre vor unserer Zeitrechnung von den Phöniziern als Handelsstützpunkt gegründet, entwickelte sich die Stadt schnell zu einem kommerziellen Zentrum, wo Waren aus der gesamten antiken Welt gehandelt wurden. Lange Zeit spielte Karthago in der Forschung eine untergeordnete Rolle. Zu gründlich waren die römischen Legionen bei ihrem Zerstörungswerk gewesen. Ruinen aus der Blütezeit der Stadt waren entweder völlig ausradiert oder später überbaut worden. Nur wenige Funde gaben Auskunft über Kleidung und Kultur, Lebensweise und Glauben der Karthager. Die karthagischen Schriftzeichen sind zwar die direkten Vorbilder der griechischen und römischen Schrift und damit des modernen Alphabets, aber nur wenige Textfetzen jener Urschrift sind erhalten.
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Die wichtigsten Hinweise auf Karthago und seine Bewohner waren bislang bei römischen Autoren zu finden. Allerdings erweisen sich die Texte mehr und mehr als Kriegspropaganda, die den Karthagern wohl in den seltensten Fällen gerecht wird. In den letzten Jahren gelang es einigen Forschern jedoch, etwas Licht in das Dunkel der punischen Geschichte zu bringen. Professor Fethi Chelbi vom Nationalmuseum Karthago gelang es beispielsweise, einige der Geheimnisse des raffiniert geplanten Kriegshafens zu lüften. Die runde Militäranlage lag landeinwärts hinter dem viereckigen Becken für die Handelsschiffe verborgen. Sie war mit einer Mauer umgeben und weder vom Land noch vom Wasser her einzusehen. 220 Rampen waren hier aufgereiht, von denen Kriegsschiffe in Rekordzeit herunter gelassen werden konnten. Eine Sensation gelang dem niederländischen Wissenschaftler Roald Docter. Er stieß bei seiner Suche nach der ehemaligen Stadtmauer Karthagos auf eine Art "Industrieviertel". Die schmutzigen und stinkenden Handwerksbetriebe mussten offenbar vor den Toren der eigentlichen Stadt bleiben. Häufige Fundstücke in den Ruinen des Außenbezirks waren Blasebalgdüsen, die erst vor kurzem bei der genauen Untersuchung im Labor ihren Zweck preisgaben. Offenbar kannten die Karthager bereits ein mehrstufiges Veredelungsverfahren für Eisen. Dieses Wissen ging mit dem Fall Karthagos verloren und wurde erst wieder in der vorindustriellen Zeit für die Stahlherstellung eingesetzt. Trotz ihres großen Wissens und ihrer überragenden Technologie waren die Karthager vor allem Seefahrer und Händler. Über mehrere Jahrhunderte beherrschten sie den Seehandel auf dem Mittelmeer und segelten sogar bis nach Westafrika, um Geschäfte zu machen und Bodenschätze abzubauen. Dabei hafteten Kapitäne und Navigatoren mit ihrem Besitz und sogar mit ihrem Leben, wenn sie ein Schiff durch Unwetter oder Piraten verloren.
Band 1023: Film 4 ARTE Do, 29.01.2004 19:00 45/43 Min.
deutsch
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iFN: 2954
Thema: Städte
Die Macht der Städte (4)
Rom
Dokumentation Geschichte
Die Macht der Städte (4/4)
Rom - die ewige Stadt, aber auch das ewige Chaos. Schon vor über 2.000 Jahren klagten die Römer über Lärm und Verkehrsstaus. Gesetze verbannten Ochsenkarren tagsüber aus der Metropole, dafür raubten sie nachts den Anwohnern den Schlaf. Im 2. Jahrhundert nach Christus war das Römische Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht und Rom die erste Millionenstadt der Geschichte. Noch nie zuvor hatten sich so viele Menschen an einem Ort zusammengedrängt. Die Macht des Imperiums spiegelte sich in den Monumentalbauten der Metropole. Das Ausmaß an Reichtum und Luxus gab es für einige wenige wie in keiner anderen Stadt zuvor. Die Massen der Armen wurden unterdessen durch "Brot und Spiele" bei Laune gehalten...
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Das Kolosseum war Richtstätte und Unterhaltungszentrum zugleich. 50.000 Zuschauer fanden in der größten Arena ihrer Zeit Platz. 100 Tage dauerten allein die Einweihungsfeierlichkeiten im Jahr 80 nach Christus. 2.000 Gladiatoren und unzählige Verurteilte verloren dabei ihr Leben. Und Verurteilte gab es genug. Rom, die Hauptstadt des Reiches, war auch die Hauptstadt der Gauner und Verbrecher. Allein 100 Brände waren täglich zu löschen und die Diebstähle und Betrügereien kaum zu zählen. Zuständig für die Verbrechensbekämpfung in der Metropole war die Stadtkohorte, eine Art Polizei mit vielfältigem Aufgabenbereich. Die Einheiten dieser Eingreiftruppe wurden jeweils von einem Zenturio angeführt. Das Autorenteam Manfred Baur und Hannes Schuler spürte dem Alltagsleben im antiken Rom nach und machte erstaunliche Entdeckungen. Heute interessieren sich die Wissenschaftler nicht mehr nur für die glanzvolle Seite Roms. Viele graben in den ehemaligen Slums der Stadt. Richard Neudecker vom deutschen archäologischen Institut in Rom erforscht dort die so genannten insulae, die ersten Mietskasernen der Geschichte: "Mit Miete, mit Wohnungsbau war viel Geld zu machen. Es gab Immobilienfirmen, die diese Gebäude schnell und billig errichteten, ohne auf die Bauqualität zu achten. Es wurden hohe Mieten kassiert. Die Häuser stürzten sehr schnell ein.."
Band 1023: Film 5 ARTE ( ARTE F © ) Sa, 20.11.2004 20:45 55/58 Min.
iFN: 3206
Thema: Archäologie
Geheimnisvolles Alexandria
Dokumentation Geschichte
Die Dokumentation zeigt, wie die Stadt Alexandria zu Lebzeiten Alexanders des Großen und Kleopatras ausgesehen haben könnte. Der Film zeigt, wie Archäologen das antike Bewässerungssystem und vergessene Straßenzüge erforschen.
Dokumentation von Thierry Ragobert
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Im 3. Jahrhundert vor Christus entwarf der Gründer der Stadt, Alexander der Große, den Stadtplan von Alexandria. Heute erforschen Archäologen die zehn Meter tief liegenden antiken Schichten. Grabungen in einem kleinen Teil des Stadtzentrums lassen die Wissenschaftler vermuten, dass es sich um den Standort einer römischen Villa an der Kanopischen Straße handelt. Die genaue Lage dieser riesigen, 30 Meter breiten Allee quer durch die Stadt war bislang unbekannt. Außerdem war das mehrere Kilometer vom Nil entfernte Alexandria völlig von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten. Um dem abzuhelfen, entwarfen die Architekten der Stadt eine unterirdische Auffang- und Speicheranlage für Regenwasser, die von einem Kanal gespeist wurde. Die Stadt verfügte über mehrere Zisternen. Die Kamera begleitet die Archäologen bei der Erkundung dieser unterirdischen Kathedralen. Es sind Meisterwerke der Architektur, die vom überragenden technischen Können der damaligen Zeit zeugen.
F 2002
Videobandbelegung Band 1023 VHS-PAL/Secam
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