Band 1100: Film 1 3sat Fr, 10.12.2004 14:00 60/58 Min.
deutsch
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iFN: 3228
Thema: Geheimnisse des Gehirns
delta
Ich-los - Neue Perspektiven der Gehirnforschung
Magazin
delta
Was ist das "Ich"? Der Mensch findet kaum etwas spannender als seine kleine Welt im Kopf, mit allen Gedanken und Emotionen
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Der Forschungsstand
Die moderne Forschung erlaubt uns, tiefer als je zuvor in uns und die Funktionen unseres Gehirns hineinzuschauen, auf der Suche nach Antworten auf die Frage, wer wir sind
Descartes bis Darwin
"Ich denke, also bin ich!" Der Philosoph René Descartes stellte erstmals das Ich als denkende Substanz vor. Das Wort "Ich", das Ego, rückte ins Zentrum der Philosophie
Folgenreiche Erkenntnisse
Bereitet unser Gehirn die Ausführung einer Handlung vor, noch Millisekunden, bevor wir bewusst daran denken?
Weitergehende Informationen zur Sendung:
www.3sat.de/delta/73043/index.html
Ich-Los sind wahrscheinlich nur die Forscher, ..., die Ihr Gehirn an andere Interessierte schon verkauft oder verloren haben:
"Nicht Ich denke, sondern Ich's Auftraggeber (Gott, Programmierer, Zufall, Führer, Investor) spricht durch Ich selbst! Er denkt!" ?
(Für Normale: "Ich" ist hier nur der Name des Sprechenden)
Links zum Film: Ich-los - Neue Perspektiven der Gehirnforschung
- Zur Serie: delta
3sat: delta
14-tägig Do 21:00 Uhr 60 Minuten
Wiederholung Fr 14:00 Uhr
Band 1100: Film 2 3sat Do, 23.12.2004 21:00 60/58 Min.
deutsch
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iFN: 3236
Thema: Geheimnisse des Gehirns
delta
Nichts als Gefühle?
Kaum eine Entscheidung wird rein rational getroffen
Magazin
delta
Seit der Aufklärung glaubt der Mensch, mit Hilfe der Vernunft fast alle Fragen beantworten zu können. Er sieht die Vernunft außerdem als Garant dafür, alle Probleme im zwischenmenschlichen Bereich, aber auch im gesellschaftlich-politischen Raum und sogar zwischen den Nationen zu regeln und in den Griff zu bekommen. Aus dieser Sicht erscheinen Emotionen unberechenbar und gefährlich.
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Tatsächlich beeinflussen Gefühle und Stimmungen unsere Wahrnehmung und unsere Gedanken in entscheidendem Maße. Der Raum der Entscheidungen, des Denkens und auch des Wissens scheint völlig emotionsfrei. Gefühle bestimmen faktisch nicht nur unser Handeln, sondern auch unsere "kognitive Wahrnehmung" und die Art und Weise, wie wir Entscheidungen treffen. Lange Zeit galten Gefühle als Antagonisten wissenschaftlicher Rationalität. Doch inzwischen werden sie auch von "harten" wissenschaftlichen Disziplinen wie den Neurowissenschaften ernst genommen. "Emotionsforschung" heißt das relativ neue und boomende Gebiet, auf dem Natur- und Geisteswissenschaftler interdisziplinär versuchen, Herkunft, Entstehung und Auswirkung von Emotionen zu entschlüsseln.
Doch was genau sind Gefühle? Sind sie bloße Relikte unserer evolutionären Geschichte und alter, durch den Instinkt geleiteter Verhaltensmechanismen? Werden sie zunehmend überflüssig durch die Entwicklung des Intellekts, oder muss man von einer Co-Evolution von Intellekt und Emotion ausgehen? In welchem Spannungsverhältnis hat sich die Beziehung zwischen Ratio und Emotion in der Philosophie entwickelt? Inwiefern bestimmen Gefühle unser Handeln und beeinflussen unsere Intelligenz? Wie werden Gefühle in der Politik eingesetzt, oder um wirtschaftlich Erfolg zu haben? Wie mit Gefühlen umgegangen wird, ist zwar eine oftmals verschwiegene Sache, aber sie prägen doch ganz offensichtlich "kulturelle Stile" bis hin zum kulturellen Selbstverständnis ganzer Gesellschaften. delta versucht diesen und anderen Fragen auf den Grund zu gehen und will anlässlich des Weihnachtsfestes - eines "Festes des Gefühls" - herausfinden, welche Rolle Gefühle - auch über Weihnachten hinaus - in unserem Leben spielen.
These
Gefühle sind alle bisherigen unterbewusst summarisch und gewichtet gespeicherten Wahrnehmungen und Erfahrungen des gesamten persönlichen kognitiven Bereiches. Es ist das "absolut beste" abstrakte (meist unbewusste) "Wissen" der Person.
Gefühle können immer auch täuschen, da naturgemäss alle bisherigen Wahrnehmungen und Erfahrungen des gesamten persönlichen kognitiven Bereiches auch fehlerbehaftet mindestens aber unvollständig sind.
Jede neue (Lebens-) Erfahrung, jede neue im Innersten akzeptierte Erkenntnis, jede neue überraschende Entdeckung, jeder neue rationale und auch irrationale Gedanke geht in das (Gesamt-) Gefühl der Person ein.
Erst der Abgleich des Gefühls mit der Realität und eine Prüfung der Wahrnehmung (Sind die Fakten wahr oder Wunsch / Fantasie?) führt zu einer leidlich rationalen Entscheidung.
Reine rationale Entscheidungen wären nur unter vollkommener Information möglich. (GP)
Links zum Film: Nichts als Gefühle?
- Zur Serie: delta
3sat: delta
14-tägig Do 21:00 Uhr 60 Minuten
Wiederholung Fr 14:00 Uhr
Band 1100: Film 3 3sat Fr, 14.01.2005 14:00 60/59 Min.
deutsch
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iFN: 3271
delta
Wozu ist das Gute gut oder: Brauchen wir eine neue Moral?
Magazin
delta
Am Rande der großen Zivilisationen lebt ein Millionen-Heer von Menschen, die weder am materiellen Reichtum der Gesellschaften, noch an einer umfassenden Bildung oder guten Lebenschancen teilhaben. Zugleich wurde vielleicht noch nie zuvor in der Geschichte der Menschheit derart viel über die Menschenrechte, ihre universale Geltung und die Errungenschaften der Moderne gesprochen wie in der heutigen Zeit einer globalisierten Marktwirtschaft, die in ihrem Grundansatz ein amoralisches System ist.
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Wo kommt also eine Moral her, die zugleich Gerechtigkeit schaffen würde? Wir stecken in einer massiven Krise der menschlichen Daseinsform, so die Analyse des Freiburger Soziologen Günter Dux. Gerechtigkeit kann es nicht geben ohne die Grundlage einer Moral. Und genau diese Grundlage ist heute fundamental in Frage gestellt - versagen doch die traditionellen Modelle der Begründung, etwa die transzendentale Begründungslogik. Wenn dies jedoch der Stand der Dinge ist und der Moral die "kognitiven Grundlagen" weggebrochen sind - wie könnte es dann weitergehen? Wie kann heute tatsächlich noch "global" von einem Projekt "Weltethos" gesprochen und wie ein "Clash of Morals" vermieden werden?
Neben der Frage einer Theorie der Gerechtigkeit und einer verantwortbaren Moral geht es in der Sendung zugleich auch darum, dass sich Moral samt der Vernunft innerhalb eines Prozesses der Evolution gebildet hat. Moral ist kontingent: eine Tatsache, deren Reichweite die Philosophie bislang nur unzureichend zur Kenntnis genommen hat. Von der Biologie, der Leitdisziplin unserer Zeit, stammt die Erkenntnis, dass Moral alles andere als ein urmenschliches Privileg ist, sondern auch schon bei Schimpansen, den nächsten Verwandten des Menschen, beobachtet werden kann. Es scheint also, als könnten auch Tiere zwischen Recht und Unrecht unterscheiden. Was bedeutet das aber für die Grundlegung der Moral heute? Und wenn Moral keineswegs "Gott gegeben" ist, sondern sich in einem kontingenten Evolutionsprozess bis heute weiterbildet: Wie sieht dann eine zeitgemäße Moral aus, die die Empirie, das tatsächliche Leben der Menschen, miteinbezieht? Welche Funktion erfüllt Moral im Privaten und öffentlichen Leben? Gibt es eine universelle, allen Menschen gemeinsame Moral, unabhängig von Kulturen und Religionen? Und was hält uns davon ab, das als gut und richtig Erkannte auch in die Praxis umzusetzen? Steht uns dabei womöglich das genetische Erbe, das zugleich unsere Vorstellungen von Moral hervorgebracht hat, im Wege?
These
Moral ist das Gefühl, das sich in der Volksweisheit ausdrückt:
"Was Du nicht willst, was man Dir tu',
das füg' auch keinem andern zu!".
Das gilt auch für das Gegenteil:
"Was Du willst, was man Dir tu',
das füg' auch jedem andern zu!".
Es gibt keine universelle Moral. Nur durch Kommunikation (Nachfragen) kann der Einzelne, die Gesellschaft, die religiöse Gemeinschaft etc. erfahren, was der jeweils andere wirklich (nicht) will.
Beim Rest "der Schöpfung" (Tiere, Pflanzen, Umwelt, Welt, Universum) gilt alles analog, wobei "Kommunikation" hier im erweiterten Sinne zu verstehen ist. (GP)
D 2005
Links zum Film: Wozu ist das Gute gut oder: Brauchen wir eine neue Moral?
- Zur Serie: delta
3sat: delta
14-tägig Do 21:00 Uhr 60 Minuten
Wiederholung Fr 14:00 Uhr
Band 1100: Film 4 3sat Fr, 03.06.2005 14:00 60/42 Min.
Aufnahmestatus: abgeschnitten
deutsch
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iFN: 3467
Thema: Wissenschaft & Technologie
delta
Lebensformeln - Auf der Suche nach den Regeln der Welt
Magazin
Reihe: delta
Für viele Menschen, die intellektuelle und künstlerische Leistungen bewundern, ist Mathematik ein Horror. Manche finden es sogar schick, in der Schule ein Matheversager gewesen zu sein. Das eine sei eben das Rechnen, meinte beispielsweise Heidegger, ein anderes aber, das richtige Denken. Dennoch: Mathematische Leistungen zählen seit Jahrtausenden zu den großen kulturellen Meilensteinen und ohne Mathematik hätte es entscheidende intellektuelle Fortschritte niemals geben können.
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Diese reichen von der Vereinfachung der Zählung von Getreide und Vieh, dem ursprünglichen Rechnen und Messen, das es bereits bei den Babyloniern gab, über die Konstruktion von Pyramiden und Tempeln bis zu den komplexen Beobachtungsanlagen für Gestirne. Jeder Computer, jedes ABS-System im Auto wie auch Theorien über Raum und Zeit wären ohne Mathematik ebenso wenig möglich wie die genaue Beschreibung von Wachstumskurven biologischer Populationen und von Wirtschaftszyklen.
Die Mathematik als universale "Sprache der Natur"?
Warum ist es überhaupt möglich, mit Hilfe der Sprache der Mathematik im Buch der Natur zu lesen? Warum sind die Strukturen der Welt - von der Philosophen immer wieder behauptet haben, wir könnten ihr wahres Aussehen nie erschließen - anscheinend identisch mit den Strukturen, die wir in unserem Kopf erfunden haben? Und schließlich: Warum sind grundlegende mathematische Fähigkeiten in unserem Gehirn genetisch verankert? Albert Einsteins Frage ist daher ein Leitmotiv der Sendung: "Wie kann es sein, dass die Mathematik, die doch ein Produkt des freien menschlichen Denkens ist und unabhängig von der Wirklichkeit, den Dingen der Wirklichkeit so wunderbar angepasst ist?" Mathematik ist, modern gesprochen, sowohl die Fähigkeit, die es uns ermöglicht zu programmieren, als auch die Sprache, in der wir programmieren und zugleich das Programm selbst, mit Hilfe dessen wir in die Welt eingreifen.
Verfügt die Mathematik möglicherweise als einzige Wissenschaft über die universelle Sprache, die die Welt in ihren Strukturen erklären kann? delta macht sich in Filmen und Gesprächen auf, das Wesen und den Gebrauch der Mathematik zu entdecken: Ist sie eine Geistes- oder Naturwissenschaft? Oder gar beides?
Die Gäste der Sendung
Peter Gritzmann, Mathematiker, Technische Universität München
Herbert Mehrtens, Historiker, Technische Universität Braunschweig
Kay Nieselt, Bioinformatikerin, Universität Tübingen
Einzelne Themen:
Eins und Null
Der "Zauberwürfel" ist ein schwieriges Ding und gleichzeitig Gegenstand mathematischer Erkenntnis. Denn ohne abstraktes Denken finden wir keine Lösung
www.3sat.de/delta/79274/index.html
Ungeliebtes Rechnen
Die Welt der Zahlen und Formeln ist für viele vollkom-
men rätselhaft. Obwohl uns die Natur mit einem sehr feinen Gespür für mathematische Elemente ausgestattet hat
www.3sat.de/delta/79278/index.html
Beschreibung des Chaos
In den 80er Jahren wurde das Interesse geweckt an einem neuen Zweig der Mathematik: der Fraktalgeometrie
www.3sat.de/delta/79277/index.html
Foto oben: © ZDF
Foto unten: © dpa
Links zum Film: Lebensformeln - Auf der Suche nach den Regeln der Welt
- Zur Serie: delta
3sat: delta
14-tägig Do 21:00 Uhr 60 Minuten
Wiederholung Fr 14:00 Uhr
Videobandbelegung Band 1100 VHS-PAL/Secam
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