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Soldaten hinter Stacheldraht

Im Westen

Stand: 28.01.2003
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  deutsch  Farbe: Farbe
  Aufnahmestatus: gewünscht        Di, 21.11.2000 20:15    ARD    45 Min.       iFN: 1182

Thema: Weltkrieg
Dokumentation Geschichte

Mehrteiler: Soldaten hinter Stacheldraht (2/3)
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Mit der Niederlage von Rommels Afrika-Corps beginnt für die deutschen Soldaten des Zweiten Weltkriegs auch auf den Schlachtfeldern im Westen der lange Marsch in die Kriegsgefangenenlager.
Die Afrika-Kämpfer, die unter Rommel bis zuletzt fanatisch gekämpft hatten, gehen 1943 freilich anders in die Gefangenschaft als jene zermürbten, desillusionierten Heerscharen, die wenige Monate zuvor, nach der Niederlage von Stalingrad, in langen Kolonnen durch die Weiten Russlands ziehen. Und die Afrika-Gefangenen erwartet auch ein anderes Schicksal, als das ihrer Kameraden im Osten. 1943 werden 150 000 Landser in die USA verschifft, wo im Laufe des Krieges 511 Lager für die "Prisoner of War" (PWs) aus dem Boden gestampft werden. Das Leben in den US-Camps ist durchaus komfortabel. Die deutschen PWs in den USA sind in manchen Regionen des Landes sogar besser verpflegt als die einheimische Bevölkerung. Die Amerikaner bemühen sich, nach den Regeln der Genfer Konvention zu verfahren, in denen festgeschrieben ist, dass die Gefangenen genauso verpflegt werden müssen wie die eigenen Soldaten.
Film von Thomas Kuschel
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Glück für die Deutschen, dass sie in die Hand der bestverpflegten Armee der Welt geraten sind. Die amerikanischen Wochenschau-Bilder präsentieren gut genährte PWs, die Sport treiben, Chesterfield rauchen und Coca Cola trinken.
Jene deutsche Soldaten, die zwei Jahre später erst, zum Kriegsende - mehr oder weniger hoffnungsvoll - in amerikanische Gefangenschaft gehen, werden nicht mehr ganz so komfortabel versorgt, auch wenn auf Flugblättern, die die US-Air Force über der Front vom Himmel rieseln lässt, Oberbefehlshaber Eisenhower verspricht: "Alle deutschen Soldaten sollen gut behandelt werden."
Enttäuschung und auch Wut bei vielen, die zum Ende des Krieges in den so genannten Rheinwiesenlagern auf der Westseite des Flusses zusammengepfercht werden. Hunderttausende campieren hier monatelang unter freiem Himmel, in Dreck und Schlamm, mit schlechter Verpflegung. Tausende sterben. Die Amerikaner sind mit den riesigen Heerscharen überrollter und sich ergebender deutscher Landser einfach überfordert.
Auch mit der Auflösung der Rheinwiesenlager im Sommer 1945 und der Überstellung von 175.000 Gefangener an Frankreich ändert sich für viele der Betroffenen nur wenig. Die Zeit der Enttäuschungen und Entbehrungen setzt sich fort. Die Arbeitskraft der Deutschen wird dringend zum Aufbau der vom Krieg zerrütteten französischen Wirtschaft benötigt. Tausende Kriegsgefangene werden in die Steinkohlen-Bergwerke beordert, andere haben etwas mehr Glück und werden zum Einsatz in die Landwirtschaft abkommandiert, wo nicht nur die Verpflegung besser ist. Mitunter finden die Gefangenen in den ländlichen Gemeinschaften sogar ein wenig Geborgenheit. Die grundsätzliche Situation freilich ist unverändert. Das Leben bleibt fremdbestimmt.
Glück oder Pech - ob Bauernhof oder Minenfeld, wohin 60.000 deutsche Kriegsgefangene zur Minenräumung abkommandiert werden - der Einzelne hat darauf keinen Einfluss.

D 


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