Band 592: Film 2 PHOE Mi, 01.09.2004 08:15 45/45 Min.
deutsch
|
iFN: 3141
Thema: 3. Reich
Hitlers Ordensburgen
Dokumentation Geschichte
Drei dieser Partei-Schulungs-Stätten gab es im Dritten Reich: Die Falkenburg bei Crössinsee in Pommern, Vogelsang in der Nordeifel und Sonthofen im Allgäu. Mythisch verbrämtes Vorbild waren die Ordensburgen des Deutschen Ritterordens in Ostpreußen, die berühmteste und größte war die Marienburg im heutigen Malbork. Hitler und seine NS-Kämpfer sahen in den im Osten kolonisierenden Rittern Vorkämpfer des kulturell hochstehenden Deutschtums gegen das heidnische Barbarentum der Ostvölker.
Dokumentation von Peter Prestel und Rudolf Sporrer (2004)
-*-
Ziel der Ordensburgen war es, die "Fackelträger der Nation" auszubilden. Sie sollten "das Licht des Geistes voran im Kampfe für Adolf Hitler" tragen, wie es eine Inschrift in Vogelsang verkündet. Zusammen mit Ausbildungsstätten wie den Ausleseschulen und der nie realisierten "Hohen Schule der NSdAP" am Chiemsee waren sie Teil des Versuchs, durch Menschenformung eine nationalsozialistische Elite heranzuzüchten. Hitler nahm die Arbeit der Ordensburgen sehr ernst. Mehrmals besuchte er die Ausbildungsstätten persönlich, im Gefolge die gesamte Nazi-Prominenz.
Im Mittelpunkt der vierjährigen Erziehung zum "Herrscher" standen ideologische Schulung und vormilitärische Ausbildung, intellektuelle Inhalte waren weniger wichtig. Jeder Ordensburg fiel eine spezielle Aufgabe zu: Im ersten Jahr sollten die zukünftigen "Führer" mittels körperlicher Ertüchtigung und Kampfsport "charakterlich" ausgebildet werden. Danach wurden sie in Vogelsang ideologisch geschult und erhielten den militärischen "Schliff". In Sonthofen bekamen die Junker politischen und diplomatischen Unterricht, der sie für kommende Aufgaben in Staat und Partei vorbereiten sollte. Der Ausbau der Marienburg in Ostpreußen, die als vierte Ordensburg vorgesehen war, fand nie statt, so dass es keinen einzigen "fertigen" Junker im Sinne des Plans gegeben hat.
Auch der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verhinderte, dass ein vollständig ausgebildeter Lehrgang die Ordensburgen verließ. Die überforderten Junker mussten sich als Krieger bewähren, die Lehrgänge wurden eingestellt. In den Ordensburgen fanden während des Krieges zeitweilig Adolf Hitler-Schulen Quartier, teilweise dienten sie militärischen Zwecken, etwas als Lazarett oder Truppenlager.
Wie war das Leben der Junker auf den Ordensburgen? Was waren das für Menschen, wo kamen sie her, welche Ziele hatten sie? Und was wurde später, nach dem verlorenen Krieg aus den Junkern, die als "Herrenmenschen" ausgebildet worden waren, über ganz Europa zu herrschen? Anhand von Einzelschicksalen wird dieses bisher wenig betrachtete Kapitel deutscher Geschichte erzählt. Ehemalige Ordensjunker erinnern sich.
D 2004
Videobandbelegung Band 592 VHS-PAL/Secam
Filme |
Laufzeit normal |
bespielt |
Werbung |
reserviert |
bedingt frei |
frei |
2 |
240 |
90 |
|
|
|
150 |
|
Minuten |
|
|