Band 697: Film 1 Zähler: (1 - 2250) ZDF Di, 12.03.2002 20:15 45 Min.
deutsch
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iFN: 1890
Thema: Weltkrieg
Der Jahrhundertkrieg (7)
Entscheidungsschlacht: El Alamein 1942
Dokumentation Geschichte
Reihe: Der Jahrhundertkrieg (7/9)
23. Oktober 1942. Die meisten Soldaten des Afrikakorps schliefen in ihren Unterständen. Um 21.40 Uhr zerriss ein mörderischer Lärm die Ruhe. Auf den 60 Kilometern Front zwischen der Mittelmeerküste und der Kattara-Senke hatten über 1.000 britische Geschütze das Trommelfeuer eröffnet. Aus der Luft warfen Bomber der Royal Air Force ihre todbringende Last auf die deutschen Stellungen. Es war das massivste Flächenbombardement seit dem Ersten Weltkrieg.
Wenig später herrschte wieder Ruhe. Doch ehe der Schleier aus Wüstenstaub und dem Rauch der Detonationen sich wieder gelegt hatte, rückten die englischen Truppen vor - die Entscheidungsschlacht hatte begonnen. Die Schlacht um El Alamein. Die Wende in Rommels Afrikakrieg.
Von: Jörg Müllner und Friedrich Scherer
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Zweifache Übermacht
Beinahe 200.000 Mann, über tausend Panzer und 750 Flugzeuge standen auf britischer Seite bereit. Doppelt soviel wie die verbündeten Deutschen und Italiener zur Verfügung hatten. Die britischen Truppen, befehligt von General Bernard Montgomery, waren frisch und hochmotiviert, ihr Gegner hingegen längst zermürbt. Es fehlte an Munition, Benzin und Ersatzteilen. Und außerdem fehlte den deutschen Truppen der Mann, der sie nach Afrika geführt hatte - Erwin Rommel, der Sieger von Tobruk. Der war auf "Genesungsurlaub" in Europa.
Mythos "Wüstenfuchs"
Kein General des Zweiten Weltkriegs hatte die Gemüter der Menschen so erregt wie Erwin Rommel. Wegen seiner Siege in Nordafrika nannte man ihn beiderseits der Fronten den "Wüstenfuchs". Die NS-Propaganda stilisierte ihn zu einem Mythos, der langlebiger war als das Reich, dem er Zeit seines Lebens zu dienen glaubte. Die Legende vom genialen Feldherren des "Afrika-Korps findet noch heute Anhänger bei "Freund" und "Feind". Doch der Mythos um Hitlers jüngsten Feldmarschall hat Risse bekommen. Ein Karrierist in einem verbrecherischen Krieg, der allzu sehr zauderte, als sich die Chance zum Widerstand bot? Weniger umstritten ist sein Ruf als Stratege, der, wie man glaubte, Divisionen ersetzte
Kamera: Matthias Haedecke
Schnitt: Alex Detig
www.zdf.de/wissen/derjahrhundertkrieg/60025/index.html
Bild unten: Bahnstation in El Alamein heute - 1942 wurde das Gebiet zum Schauplatz der Entscheidungsschlacht
Bild danach: Gegenspieler: Montgomery (li.), Rommel (re. Mitte).
Filmmaterial nachcoloriert, Quelle: Titan Media Group
Realität des Wüstenkriegs: Filmaufnahmen von 1942 (nachcoloriert). Quelle: Titan Media Group
Bergung von Verletzten (Filmaufnahme, nachcoloriert). Quelle: Titan Media Group
Links zum Film: Entscheidungsschlacht: El Alamein 1942
Band 697: Film 2 ZDF Di, 09.04.2002 20:15 45 Min.
deutsch
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iFN: 1891
Thema: Weltkrieg
Der Jahrhundertkrieg (9)
Entscheidungsschlacht: Stalingrad 1943
Dokumentation Geschichte
Reihe: Der Jahrhundertkrieg (9/9)
Kaum ein Ereignis der Kriegsgeschichte hat sich ähnlich traumatisch in das Bewusstsein der Deutschen eingeprägt wie die Katastrophe an der Wolga vor fast 60 Jahren. Stalingrad, das Massengrab der deutschen Wehrmacht, blieb nicht das einzige in dem von Hitler entfesselten Vernichtungskrieg, aber es war das erste. Schockartig machte es den Deutschen an der Front und in der Heimat bewusst, dass die Entscheidung, wer den Krieg verlieren würde, gefallen war.
Von: Christian Deick und Anja Greulich
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Doch unfassbar groß war auch die Zahl der russischen Soldaten, die das Massengrab von Stalingrad birgt. Allzu teuer hatte die Sowjetunion diesen Sieg erkauft, der psychologisch den entscheidenden Wendepunkt des Russlandfeldzugs markierte. In eitler Hybris und von seinem Generalstab nicht nachhaltig gehindert, hatte Hitler kaltblütig eine ganze Armee seinem ideologisch begründeten Wahn geopfert, die Stadt am Wolgaufer nicht preiszugeben. Welche grausamen Folgen dieser Starrsinn für Hunderttausende von Soldaten und Zivilisten auf beiden Seiten hatte, davon berichtet der Film. Ausgangspunkt der Tragödie war die "Operation Blau" - ein geheimer Angriffsplan Hitlers, der auf die russischen Erdölreserven im Kaukasus zielte. Im Juni 1942 begann der Vormarsch, bei dem die deutschen Truppen zunächst zügig an Boden gewannen. Doch die ersten Erfolgsmeldungen täuschten: Die Sowjets wichen den Angreifern aus und ließen sie ins Leere laufen. Am 23. August 1942 stießen deutsche Panzer zum ersten Mal zum Ufer der Wolga vor. Zwei Tage später begann die deutsche Luftwaffe mit Bombenangriffen auf Stalingrad. Die Stadt war für Hitler zur fixen Idee geworden - trug sie doch den Namen seines größten Gegenspielers. Am 8. November verkündete Hitler vollmundig, Stalingrad sei so gut wie erobert. Doch seine Rechnung ging nicht auf. In den Straßen der Wolgastadt war ein erbitterter Kampf entbrannt: Rote Armee und deutsche Wehrmacht standen sich auf engstem Raum gegenüber, kämpften um jedes Haus, jeden Keller, jeden Unterstand. Eingeschlossen in einen tödlichen Kessel warteten die deutschen Soldaten vergeblich auf Hilfe. Der Kriegsherr duldete weder Rückzug noch Kapitulation. "Ausharren bis zum letzten Mann!", lautete sein Befehl. Die menschliche Tragödie von Stalingrad nahm ihren Lauf. Die Rote Armee zog ihren Ring immer enger. Hunger, Kälte und kaum noch Hoffnung, dem Inferno zu entgehen. Hitlers verratene Krieger hörten am 30. Januar 1943 - am 10. Jahrestag der Machtergreifung - über den Armeesender bereits den Abgesang auf ihren Heldentod. Drei Tage später erlosch der letzte Widerstand - die 6. Armee war geschlagen. Rund 300000 Soldaten waren angetreten, Stalingrad zu erobern. 90000 gingen in die sowjetische Gefangenschaft. Nur 6000 davon sollten nach Jahren ihre Heimat wiedersehen. Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen die unmittelbar Betroffenen, Augen- und Zeitzeugen, die das Inferno von Stalingrad am eigenen Leib durchlitten haben. Ehemalige Soldaten der 6. Armee schildern, wie sie von ihrer Führung im Stich gelassen, in ausgebombten Häuserruinen um das nackte Überleben kämpften, wie sich Befehlshaber von Hitler zu reinen Befehlsempfängern degradieren ließen. Nicht weniger tragisch sind die Berichte der russischen Überlebenden, die zwischen den Fronten in Kellerlöchern Schutz suchten, Soldaten, die miterlebten, wie ihre Divisionen in immer neuen Sturmangriffen und Straßenkämpfen verheizt wurden. Mit eindringlichen Bildern, darunter bislang ungezeigte Farbaufnahmen, schildert der Film die Geschichte einer Katastrophe, in der - inmitten allen Grauens - nicht alles Mitgefühl verloren ging: "Mir taten die Männer leid", erinnert sich Michail Poselkskij, ein sowjetischer Frontkameramann, an die deutschen Soldaten, die überlebt hatten. "Sie waren halb erfroren, ausgemergelt und halb verhungert. Viele von ihnen weinten, denn sie begriffen, was ihnen nun bevorstand. Ich hätte sie am liebsten ins Krankenhaus geschickt."
Kamera: Michael Fischer
Schnitt: Wolfgang Daut
Links zum Film: Entscheidungsschlacht: Stalingrad 1943
Videobandbelegung Band 697 VHS-PAL/Secam
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