Out of Rosenheim

Eine Rosenheimerin bringt ein US-Motel in Schuß.
Nach einem handfesten Krach mit ihrem Mann steht das bayerische Urgestein Jasmin Münchgstettner aus Rosenheim plötzlich vollkommen allein in der Wüste, irgendwo am Highway nach Las Vegas. Sie quartiert sich in einem heruntergekommenen Motel ein, in dem chaotische Zustände herrschen.
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Am Anfang ist Jasmin nicht sonderlich begeistert, doch mit der Zeit findet sie Gefallen an den bizarren Gestalten, die das Motel bevölkern. Vor allem ist da der schräge Maler, der auf wohlbeleibte Frauen steht und Jasmin unbedingt als Modell haben will. Und auch eine Original- Lederhose aus Bayern stößt bei einem schwarzen Teenager auf starkes Interesse. So kommt man sich näher...

Percy Adlons Komödie ist beinahe schon wie ein Klassiker des deutschen Films. Lange bevor Erfolgsproduktionen wie "Der bewegte Mann" (1994) eine kurzlebige Renaissance des deutschen Kinos einläuteten, hatte "Out of Rosenheim" großen Erfolg und wurde auch jenseits der deutschen Grenzen zur Kenntnis genommen. Adlon inszenierte seinen Film mit leisen, skurrilen Running Gags, in bedächtigem Fluss und mit gutem Gespür für einen inneren Rhythmus. Darüber hinaus lebt der Film auch von der Zweisprachigkeit Bairisch/Englisch, wodurch in der synchronisierten Fassung - idiotisch, so einen Film überhaupt zu synchronisieren - ein Großteil des Sprachwitzes einfach verpufft. Überragend: Marianne Sägebrecht, der - wie man gerne sagt - dieser Film auf den Leib geschrieben wurde.

Darsteller: Marianne Sägebrecht, CCH Pounder, Jack Palance, Christine Kaufmann, Monica Calhoun, Darron Flagg, Ashley, George Aquilar, G. Smokey Campbell, Hans Stadlbauer, Alan S. Craig, Apesanahkwat.

Regie: Percy Adlon
Buch: Percy und Eleonore Adlon
Kamera: Bernd Heinl
Musik: Bob Telson
Produzent: Percy Adlon, Eleonore Adlon

aus: www.prisma-online.de/tv//film.html?mid=1987_out_of_rosenheim

Daten zu Beteiligten / Genannten:

Marianne Sägebrecht

Regie: Percy Adlon (Zuckerbaby) D 1987

Videoband Gold 13: Film 2 ARTE ( NDR © ) Fr, 26.08.2005 20:50 90/85 Min.

deutsch

iFN: 3528

Charlotte und ihre Männer

Bei einer Massage treffen zwei aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Charlotte, Mutter und charmante Physiotherapeutin und ihr neuer Patient Leo, ein arroganter PR-Berater. - ARTE strahlt den Film zum 60. Geburtstag der Schauspielerin Marianne Sägebrecht aus.
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Charlotte und ihre beste Freundin Ines hatten sich geschworen, alles zu teilen. Also heiratete Ines den gemeinsamen Traummann Robert, als Charlotte gerade von ihm schwanger war. Die ménage à trois währte aber nicht lange. Ines beging wegen einer unheilbaren Krebserkrankung Selbstmord. Charlotte und Robert bekamen noch zwei weitere Kinder, geheiratet hat Charlotte aber einen anderen, von dem sie sich Jahre später wieder scheiden ließ. Inzwischen hat die charmante Mittfünfzigerin ihre berufliche Erfüllung als Physiotherapeutin gefunden, die drei Kinder sind erwachsen und die älteste Tochter Hella hat sie zur Großmutter gemacht. Seit Jahren sparen alle, damit Charlottes großer Traum vom eigenen Haus, in dem sie alle bemuttern kann, wahr wird. Eines Tages taucht der stadtbekannte PR-Manager Leo in Charlottes Praxis auf: ein körperliches Wrack und ein menschliches dazu, wie Charlotte findet. Dieser aalglatte Ellenbogentyp verkörpert mit seinen oberflächlichen Gesellschaftsspielen und Korruptionsbeziehungen das Gegenstück zu Charlottes Idealen. Leo aber findet Gefallen an der resoluten Frau, die sich von seinem Besitz und seiner Machtposition nicht beeindrucken lässt. Als eines seiner Geschäfte sich zum Skandal ausweitet, sucht er einen Vorwand, um bei Charlotte unterzuschlüpfen. Gerade in dieser Situation erfährt Charlotte, dass jedes ihrer Kinder eigene Vorstellungen vom Leben hat. Hella lernt einen Mann kennen und will mit ihm und dem kleinen Alfons zusammen wohnen. Sohn Jacko hat seinen Teil des ersparten Gelds schon ausgegeben und Katie will mit ihrer lesbischen Freundin einen Friseursalon eröffnen. Doch Charlotte kann ihren Kindern die Anteile für das gemeinsame Traumhaus nicht zurückgeben. Da steigt Leo aus dem Politgeschäft aus, um seinen eigenen Traum von der Insel Stromboli wahrzumachen.

Das kleine Extra

"So wie Schokolade und Senf, das könnte zusammen passen. Tut es aber nicht. Warum? Weil man es sich nicht vorstellen kann", sagt Marianne Sägebrecht als Charlotte über das Aufeinanderprallen zweier Welten in diesem Film, den ARTE pünktlich zum 60. Geburtstag von Marianne Sägebrecht ausstrahlt. Der am 27. August 1945 in Starnberg geborenen Schauspielerin, die gelernte Arzthelferin ist, gelang eine der unwahrscheinlichsten Karrieren im internationalen Filmgeschäft. In den 70er Jahren wurde sie zur Mutter der Schwabinger Subkultur, sie leitete Künstlerkneipen und gründete mit der "Opera Curiosa" ein ausgefallenes Revuetheater. Die phänomenale Ausstrahlung der Sägebrecht faszinierte auch den Regisseur Percy Adlon, in dessen skurriler Komödie "Zuckerbaby" sie 1984 als übergewichtige Leichenwäscherin ihren Durchbruch feierte. Der Kinohit "Out of Rosenheim" (1987, Regie: ebenfalls Percy Adlon) verhalf der eigenwilligen Schauspielerin auch international zu Ruhm. Danach war sie 1989 in "Rosenkrieg" neben Michael Douglas, Kathleen Turner und Danny de Vito und im selben Jahr neben Michel Piccoli in "Martha und ich" und als rundliche Ehefrau des Dorfhäuptlings in der Verfilmung des Erfolgscomics "Astérix und Obelix gegen Cäsar" (1999) zu sehen. Im deutschen Fernsehen war sie unter anderem als aufmüpfig-gewitzte Köchin Marga Engel zu sehen. Auch in dem Film "Eine Frau nach Maß" (1996, Regie: Detlef Rönfeldt) protestiert Sägebrecht auf ihre charmante Art gegen die Allgegenwart des Schlankheitswahns. Marianne Sägebrecht, die 1994 ihre Autobiografie "Ich trau der Zukunft" veröffentlichte, wurde mehrfach ausgezeichnet: 1986 mit dem Ernst-Lubitsch-Preis und dem Ernst-Hoferichter-Preis, 1988 mit dem Filmband in Gold und 1989 mit dem Bambi.

Daten zu Beteiligten / Genannten:

Marianne Sägebrecht

D 2004