Mein blühendes Geheimnis

Aus schmachtenden Herzen, Sex, Happy End strickt Leo ihre Romane.
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Mit Marisa Paredes, Juan Echanove,
Imanol Arias, Carmen Elias u.a.
Regie: Pedro Almodóvar
Mein blühendes Geheimnis

Leo schreibt unter einem Pseudonym Kitschromane. Doch die Ehe mit ihrem eigenen Märchenprinzen Paco ist in einer Krise. Leos Verzweiflung geht einher mit dem Überdruss an den literarischen Lebenslügen. "Mein blühendes Geheimnis" ist eine der stilleren Melodramen des spanischen Kultregisseurs Pedro Almodóvar, spart aber trotzdem nicht am gewohnt üppigen Dekor und an aberwitzigen Situationen. Marisa Paredes, eine der Lieblingsschauspielerinnen Almodóvars, glänzt in der Rolle der verzweifelten Schriftstellerin.

Leo (Marisa Paredes) lebt alleine in ihrer Madrider Wohnung und schreibt unter dem Pseudonym Amanda Gris Kitschromane. Ihr Ehemann Paco (Imanol Arias) hat längst aufgehört, sie zu lieben, und ist vom Ehekrieg zu den bosnischen Nato-Truppe geflohen, wo er arbeitet. Er hat ein Verhältnis mit ihrer besten Freundin Betty (Carmen Elisas). Leo ist zutiefst unglücklich und unter dem Druck ihrer Vereinsamung werden ihre Romane immer düsterer, was den Verlag nicht gerade freut. Das Happy-End ist für die Romane von Amanda Gris nämlich vertraglich festgeschrieben. Über Betty lernt Leo den Journalisten Angel (Juan Echanove) kennen, der ihr vorschlägt, eine Besprechung der Amanda-Gris-Romane zu schreiben, ohne zu ahnen, dass sie sich selbst hinter dem Pseudonym verbirgt. Leo schreibt einen bösen Verriss über die Romane ihres "Alter Ego". Nach dem endgültigen Bruch mit ihrem Märchenprinzen Paco, versucht sie sich das Leben zu nehmen. Der verliebte Angel begleitet die verzweifelte Leo und ihre Mutter (Chus Lampreave) zurück in ihr Heimatdorf, wo sie sich langsam von ihrem Zusammenbruch erholen kann.

Obwohl der spanische Kult-Regisseur Pedro Almodóvar mit "La flor de mi secreto" einer seiner stilleren, ernsthafteren Filme vorgelegt hat, fehlt es nicht an den gewohnt schrillen Figuren und aberwitzigen Situationen. Ein besonderer Leckerbissen à la Almodóvar sind etwa die beiden Flamenco-Stars Manuela Vargas und Joaquin Cortés, die als Mutter und Sohn der Señora Leon den Haushalt führen und schliesslich auf der Bühne ihren grossen Auftritt haben. Die tragikomische Stimmung dieses üppig dekorierten Melodramas wird ganz von Marisa Peredes getragen, die ihr Können voll entfalten kann. Almodóvar hat öfters mit Paredes gearbeitet, zuletzt in "Todo sobre mi madre", der den spanischen Regisseur nun endgültig dem grossen Publikum bekannt gemacht hat. Er demonstriert mit seinen Madrider Figuren einmal mehr, dass das Leben komplizierter, abgründiger, aber auch komischer ist als beispielsweise in den Kitschromanen von Amanda Gris, oder wie er seine Protagonistin Leon selber sagen lässt: "Ach, das Leben ist eigenartig, grausam und paradox. Niemals vorhersehbar, manchmal auch gerecht."

Produktion: Spanien/Frankreich, 1995. Buch und Regie: Pedro Almodóvar. Kamera: Affonso Beato. Musik: Alberto Iglesias. Darsteller: Marisa Paredes (Leo), Juan Echanove (Angel), Imanol Arias (Paco), Carmen Elias (Betty), Rossy de Palma (Rosa), Chus Lampreave (Mutter), Joaquin Cortés (Antonio), Manuela Vargas (Blanca) u. a. Zweikanalton deutsch/spanisch.

Weitere Filme von Pedro Almodóvar in SF DRS:

27. März 2001, 22.40 Uhr, SF2:
Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs
(Mujeres al borde de un ataque de nervios)

2. April 2001, 23.20 Uhr, SF1:
Live Flesh - Mit Haut und Haar
(Carne tremula)

('La flor de mi secreto')

Regie: Pedro Almodóvar (Sprich mit ihr, Fessle mich!, Das Kloster zum heiligen Wahnsinn, High Heels - Die Waffen einer Frau, Kika) SPA/F 1995

Videoband 106

Fessle mich!

Mein blühendes Geheimnis

('La flor de mi secreto')