Filme auf | Videoband 953 |
Stand: 26.06.2003 Zum Bandende |
Der Film schildert den Versuch des Journalisten Günter Wallraff, die zweifelhaften Praktiken einer großen deutschen Boulevardzeitung aufzudecken. Unter falschem Namen lässt er sich als Reporter anstellen. Der Film entstand nach Wallraffs 1977 erschienenem Buch "Der Aufmacher".
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Nachdem der Journalist Wallraff Verbindungen zwischen der portugiesischen extremen Rechten und dem bayrischen Ministerpräsidenten publik gemacht hat, versucht die Boulevardzeitung "Standard", Wallraff durch eine Einschüchterungskampagne in Misskredit zu bringen. Der Herausgeber Schröter startet die Kampagne anlässlich einer Sitzung, an der führende Vertreter der deutschen Politik und Wirtschaft teilnehmen. Aufgrund der Angriffe des "Standard" ist Wallraffs Leben und die Sicherheit seiner Familie gefährdet. Wallraff, der Verbindungen zwischen dem Leiter des Bundesnachrichtendienstes, Hermes Brauner, und dem "Standard" vermutet, beschließt, sich als Reporter bei der Zeitung einzuschleusen. Er verlässt seine Kölner Wohnung und zieht in das Haus seines Freundes Franz Messer. Wallraff überredet diesen, mit ihm die Identität zu tauschen, um sich als Franz Messer beim "Standard" zu bewerben. Weder seine Ex-Frau noch seine Tochter erkennen ihn in seiner Verkleidung wieder. Wallraff arbeitet mit dem Starreporter Henry Tobel zusammen und lernt schnell, im Stil der Zeitung zu schreiben, d.h. die Fakten zu verdrehen und sich Interviews aus den Fingern zu saugen. Eines Tages erhält er Besuch von einem seiner Opfer. Die Frau, deren Existenz er mit seinen Artikeln ruiniert hat, greift ihn in den Redaktionsräumen der Zeitung tätlich an. Wallraff beginnt physisch und psychisch unter seiner Rolle zu leiden. Er gewinnt das Vertrauen von Schröter und Tobel. Von letzterem erfährt er, dass Hermes Brauner derjenige ist, der bestimmt, wen und was der "Standard" angreifen oder publik machen soll. Wallraff erfährt von der Existenz geheimer Unterlagen, die die Verbindungen zwischen Nachrichtendienst, Brauner und dem "Standard" beweisen. Doch es gelingt ihm nicht, in den Besitz der Unterlagen zu gelangen. Tobel, der Wallraffs Mut bewundert, beschafft ihm die Unterlagen des "Standard". Unmittelbar nach der Übergabe des Materials wird Tobel ermordet. In der Schluss-Szene vor Gericht legt Wallraff die Korruption beim "Standard" offen, hält ein Plädoyer für Wahrheit und Gerechtigkeit und greift Deutschlands mächtigste und hinterhältigste Zeitung massiv an. Von den gegen ihn erhobenen Anschuldigungen wird er voll entlastet.
(The Man inside) Spielfilm, USA / Frankreich 1989 Regie: Bobby Roth; Buch: Bobby Roth, Günter Wallraff; Kamera: Ricardo Aronovich; Schnitt: Luce Grunenwaldt; Musik: Tangerine Dream; Produzent: Philippe Diaz; Produktion: New Line Cinema/FPC Mit: Jürgen Prochnow - (Günter Wallraff), Peter Coyote - (Henry Tobel), Nathalie Baye - (Christine), Dieter Laser - (Chefredakteur Schroeter), Monique van de Ven - (Tina Wallraff), Philip Anglim - (Rolf Gruel), Henry G. Sanders - (Evans), Sylvie Granotier - (Kathy Heller), Hippolyte Girardot - (Rudolph Schick), Joseph Sheridan - (Karl)
Regie: Bobby Roth USA/F 1990
deutsch |
Die Dokumentarfilmer Udo Prenzel und Martin Hilbert haben Günter Wallraff zwei Jahre lang begleitet und ein Porträt des Autors erstellt, das Archivmaterial aus drei Jahrzehnten, Fotos, Filme, bisher Unveröffentlichtes und Neugedrehtes in sich vereint. Diese Kombination legt die facettenreiche Persönlichkeit des Journalisten und Menschenrechtlers dar und stellt darüber hinaus seine aktuellen Projekte, Hilfsfonds und sein internationales Engagement vor.
Dokumentation, Deutschland 2003, Erstausstrahlung Von: Udo Prenzel, Martin Hilbert
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Wallraff selbst sagt, "Wenn ich mich gefunden habe, werde ich mich nicht mehr verlassen." Ohne die Rollen, vom Obdachlosen bis zum Waffenhändler, hätte er bis heute keine eigene Identität. Die Masken hätten ihm, der eigentlich eher zu den Stillen gehöre, erst zu Selbstbewusstsein verholfen. Es wird außerdem ein Blick auf den Privatmenschen Wallraff geworfen, auf seine Familie, seinen Hang zu Extremsport und seine Liebe zu Steinen...
Porträt des Autors Günter Wallraff in einer Kombination aus Archivmaterial, Fotos und Filmen.
D 2003
deutsch |
Auch Wallraff selbst hat sich mit dem Filmemachen beschäftigt und 1965 eine 30-minütige Reportage, sein Erstlingswerk, über Straßenmusikanten gedreht. Diese spielen auf den Straßen des Wirtschaftswunderlandes Deutschland und bitten um ein paar Pfennige. Nicht Bettler wollen sie sein, sondern Künstler, Musikanten.
Reportage, Deutschland 1965 Von: Günter Wallraff
Regie: Günter Wallraff D 1995
Videobandbelegung Band 953 VHS-PAL/Secam
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