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Catherine Deneuve

Stand: 10.10.2004
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* 22.10.1943  in Chateauroux, Indre, Frankreich    

Schauspielerin

Catherine Deneuve – das ist die kühle Blonde in Luis Buñuels "Belle de jour – Schöne des Tages" (1966). Als distinguierte Halbtagsprostituierte fesselt die attraktive Frau durch ihr kontrolliertes, unterkühlt wirkendes Spiel, von dem stets eine geheimnisvolle Aura auszugehen scheint. Diese Unnahbarkeit der sonst so anziehenden und selbstbewußten Frau zeichnet viele ihrer Rollen aus.

Ein Wesenszug, der an ihr auch außerhalb des Sets – mitunter kritisch – angemerkt wurde und beim Betrachter die Neugier weckt, was sich wohl hinter dieser makellosen Fassade verberge. Denn die Deneuve kann verrucht und gesittet erscheinen, sie vermag zwischen Angst und weiblicher Überlegenheit zu pendeln, so wie sie die Rolle der Theaterchefin Marion Steiner neben Gérard Depardieu in François Truffauts "Die letzte Metro" (1980) mit Leben erfüllte.

Im Gegensatz zu anderen französischen Schauspielern hat die Deneuve nie Theater gespielt. Die Tochter der Schauspieler Maurice Dorléac und Renée Simonot hatte ihr Filmdebüt Mitte der 50er Jahre und stand 1960 mit ihrer 1967 tödlich verunglückten Schwester Françoise Dorleac gemeinsam in Jacques Poitrenauds harmloser Familienkomödie "Die kleinen Sünderinnen" vor der Kamera.

Nach diversen Unterhaltungsfilmchen überzeugte sie 1963 in dem gesungenen, ungewöhnlichen Liebesmelodram "Die Regenschirme von Cherbourg". Diese (Haupt-)Rolle einer Frau, die durch den Algerienkrieg von ihrem Geliebten getrennt wird und einen anderen Mann heiratet, bringt ihr in Frankreich den Durchbruch.

Roman Polanskis schockierender Psychothriller "Ekel" (1965) wird ein weiterer Meilenstein in ihrer Karriere. Catherine Deneuve spielt die Rolle einer schizophrenen 18jährigen, die von sexuellen Alpträumen heimgesucht und zur Mörderin wird. Der Film des jungen Polanski gilt noch heute als Meisterwerk. Jacques Demys Musical "Die Fräulein von Rochefort" (1966) ist der letzte gemeinsame Auftritt mit ihrer Schwester.

Zu wichtigen Filmen der 80er Jahre gehört neben der "letzten Metro" Philippe de Brocas "Der Buschpilot" (1983), eine köstliche Liebesgeschichte mit Philippe Noiret in der Titelrolle und Catherine Deneuve als agiler Reiseorganisatorin, die in Ostafrika ein neues Traumziel vorzufinden glaubt, statt dessen aber ihren Ehemann wiedertrifft.

"Schauplatz des Verbrechens" (1986, Regie: André Téchiné) zeigt Deneuve als Mutter eines 13jährigen, der zwei flüchtige Sträflinge ins Haus bringt. An einem der Männer findet die Deneuve Gefallen... In Jean-Pierre Mockys kautzigem Krimi "Agent Trouble – Mord aus Versehen" (1987) spielt Deneuve eine gefährdete Amateurdetektivin: Sie gerät Mördern in die Quere, die einem Umweltskandal vertuschen möchten.

Als Besitzerin einer Kautschukplantage verstrickt sich Deneuve in Régis Wargniers oskargekröntem Epos "Indochine" (1991) in die Wirren des Indochinakriegs. Einmal mehr ist sie die reife, vordergründig gefestigte Frau, die aber durch Gefühle zu erschüttern ist. Diese Rolle brachte ihr eine Oscar-Nominierung ein.

In Jean-Loup Huberts "Die schöne Lili" (1991) mimt sie die frustrierte Hausfrau auf der Suche nach Glück – eine charmante Dreicksgeschichte. Privat erregten ihre Liebschaften und unehelichen Kinder mit Regisseur und Frauenfreund Roger Vadim und dem Schauspieler "Marcello Mastroianni Aufsehen. In Hollywood hat sie nie recht Fuß fassen können, und es wird beklagt, dass sie sich hier ans Fernsehen und in sporadischen Filmrollen ("Begierde", 1983) unter Wert verkauft hätte. Wieder mit Michel Piccoli, der schon in "Belle de jour" mit ihr spielte, sieht man die Deneuve 1996 in "Genealogien eines Verbrechens" von Raúl Ruiz.

Im Winter 1997 stand Catherine Deneuve mit Guillaume Depardieu in NRW für den Spielfilm "Pola X" (1999) unter der Regie von Leos Carax ("Die Liebenden von Pont Neuf") vor der Kamera, einmal mehr die Geschichte einer verhängnisvollen ménage à trois. 1999 spielte sie in Nicole Garcias "Place Vendôme", und 2000 in Lars von Triers "Dancer In The Dark".

Catherine Deneuve, die sich gegen die Todesstrafe wendet: "Es scheint mir ein furchtbares Zeichen der Machtlosigkeit, wenn zivilisierte Menschen denken, das einzige Mittel zur Bestrafung bestehe darin, das Leben zu nehmen."

Autogramm: www.stararchive.com/starc2000/sl/6402.html

site.voila.fr/Catherine_Deneuve



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