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Corinna Harfouch

Stand: 09.02.2005
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* 16.10.1954  in Suhl    

Schauspielerin

Eine herbe Schönheit, ein Gesicht, das sich einem sofort einprägt; der offene hellwache Blick läßt durchaus auch Skepsis gegenüber dem, was vorgeht, erkennen. Gleich zu Beginn der Karriere von Corinna Harfouch fällt die Vitalität auf, die sie den düsteren, vom Schicksal gezeichneten Frauenfiguren gibt und dennoch auch die Gewichte erkennen läßt, die auf ihnen lasten.

Das gilt auch für die Stimmung der Bühneninszenierungen und Filme, die sie mit ihrer Ausstrahlung beherrscht: das Leichte wird nie zur Bedeutungslosigkeit degradiert, das Lastende, Schwere bleibt nicht ohne Hoffnung. Ist sie in der DDR eine bedeutende Bühnen- und Kinodarstellerin, so wird sie nach der Wende zum Star des deutschen Kinos.

Corinna Harfouch begann ihre Karriere 1978 mit einem Studium an der Berliner Schule für Schauspielkunst. Ihr erstes Engagement hatte sie 1981 im ehemaligen Karl-Marx-Stadt. 1983 gastierte sie in Heiner Müllers Inszenierung der Lady Macbeth an der Volksbühne und wechselte im selben Jahr zum Berliner Ensemble. Dort spielte sie unter anderem die Polly in der Dreigroschenoper und das Gretchen im Urfaust.

1984 wurde sie von Roland Gräf für die Kamera entdeckt: Unter seiner Regie spielte sie in den Kinofilmen "Das Haus am Fluß" und in "Fallada - letztes Kapitel" (1988). Bereits 1986 spielte Corinna Harfouch unter der Regie von Hark Bohm in "Der kleine Staatsanwalt". 1988 entstand "Die Schauspielerin" (Regie: Siegfried Kühn), für den sie beim Filmfest in Karlovy Vary (Tschechoslowakei) den Preis als beste Darstellerin, den Kunstpreis des FDGB sowie den Kritikerpreis "Die große Klappe" bekam, den sie auch für ihren nächsten Film "Treffen in Travers" (Regie: Michael Gwisdek, 1989) gewann. Ein Preis beim letzten Spielfilmfestival der DDR und eine Felix-Nominierung für die Rolle in Michael Gwisdeks erster Regiearbeit folgten.

1990 bekam sie im Theater den Kritikerpreis für ihre Rolle in Horst Sagerts Inszenierung von Mussets "Man spielt nicht mit der Liebe". 1997 wurde sie für den General Harras in "Des Teufels General" in der Inszenierung von Frank Castorf mit dem Gudrun-Eysold-Ring und als Schauspielerin des Jahres ausgezeichnet. Außerdem sorgte sie als "Eva, Hitlers Geliebte" (Regie: Stephan Suschke, Berliner Ensemble) und "Tochter der Luft" (Regie: Frank Castorf, Burgtheater Wien) im Theater für Furore.

Nach der ersten Hauptrolle im kommerziellen Kino, in Joseph Vilsmaiers "Charlie & Louise", (1993) macht sie als Hauptdarstellerin in Margarethe von Trottas Ost-West-Film "Das Versprechen" (1994) von sich reden. Sie ist von dem hoffnungsvollen Buch angetan, doch das Ergebnis hält sie für platt und misslungen: "Ich schaffe es einfach nicht, das hinterher zu verteidigen. Deswegen kriege ich schnell Schwierigkeiten mit Kollegen."

Daneben war Corinna Harfouch in zahlreichen weiteren Filmen zu sehen, so etwa in "Kommissar Beck: Stockholm Marathon" (1993), in der RTL-Produktion "Fünf Stunden Angst - Geiselnahme im Kindergarten" (1994), neben Helmut Berger in Sven Severins "Verdammt, er liebt mich" (1995), mit Katharina und Anna Thalbach in "Gefährliche Freundin" (1995), an der Seite von Jürgen Vogel in Matthias Glasners "Komm zurück, sexy Sadie" (1996), neben Til Schweiger in Thomas Jahns Kino-Hit "Knockin' On Heavens Door" (1996), in Sherry Hormanns "Irren ist männlich" (1996), an der Seite von Götz George in Nico Hoffmanns "Solo für eine Klarinette" (1997), wieder mit Jürgen Vogel in "Das Mambospiel" (1997), mit Nina Petri in "Bis zum Horizont und weiter" (1998), in Bernd Eichingers Kino-Regiedebüt "Der große Bagarozy" (1998), mit Richy Müller in "Stunde des Wolfs" (1999), an der Seite von Moritz Bleibtreu in "Fandango - Members Only" (2000), in der Til-Schweiger-Produktion "Jetzt oder nie - Zeit ist Geld" (2000) sowie Hark Bohms TV-Drama "Vera Brühne" (2001).
(aus prisma-online)

Besonders bei zwiespältigen, komplizierten Charakteren eventuell mit Hang zum Verhängnis läuft Corinna Harfouch zur Höchstform auf und verführt mit ihrer kühlen Erotik und rätselhafter Distanz.

Bild 2: Produzent Bernd Eichinger (links, zensiert) und Schauspielerin Corinna Harfouch bei der Nominierungsveranstaltung vom 19.4.2002 im Hotel Adlon Berlin für den Deutschen Filmpreis 2002
Copyright: Askania Media/Achim Zylla



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