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Videoband    508

Stand: 04.04.2001
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Band 508: Film 1    Zähler: (1 -  )    ARTE     Di, 03.04.2001 21:40    90 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe
  iFN: 1409  

Themenabend "Der Mensch, der an den Menschen glaubte - Der Philosoph Jean-Jaques Rousseau"

Citoyen Rousseau

Dokumentation

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Man machte aus ihm den einfältigen Utopisten, der die Rückkehr zur Natur predigt, denjenigen, der den "guten Wilden" gegen den zivilisierten Menschen verteidigt, eine Karikatur, die mit Rousseau nichts zu tun hat, denn er sagt selbst, dass man nie in den Zustand der Unschuld und Gleichheit zurückkehren könne, sobald man sich einmal davon entfernt habe...
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Dokumentation von Jacques Mény, Frankreich 2000

Man machte aus ihm den einfältigen Utopisten, der die Rückkehr zur Natur predigt, denjenigen, der den "guten Wilden" gegen den zivilisierten Menschen verteidigt, eine Karikatur, die mit Rousseau nichts zu tun hat, denn er sagt selbst, dass man nie in den Zustand der Unschuld und Gleichheit zurückkehren könne, sobald man sich einmal davon entfernt habe.
Rousseau besingt Freiheit und Gleichheit, aber die "Liberalen" zeichnen ihn als den Vordenker totalitärer Systeme. Man machte aus ihm den ersten Ökologen, bloß weil er auf seinen Spaziergängen gerne Pflanzen für sein Herbarium sammelte. Wer aber ist der "wahre" Rousseau, der sich hinter all diesen widersprüchlichen Bildern, hinter diesen Gestalten, die Rousseau sein Leben lang selbst aufgebaut hat, verbirgt?

Hier der Musikfreund Rousseau, Komponist der Oper "Le Devin du village" und sentimentaler Romanzen, dort der scharfe Gesellschaftskritiker. Ist er Menschenfeind oder Menschenfreund? Er träumte vom Ruhm, von einer glänzenden Karriere in der Nähe der Mächtigen, aber schließlich schlug er den entgegengesetzten Weg ein und kehrte weltlichen Ehren den Rücken. Er war zugleich "stolzer Republikaner" und der "romantische Liebhaber", der Pädagoge, der Emil erzieht, und der Vater, der seine eigenen Kinder ins Waisenhaus gibt, der "geselligste Mensch der Welt" und der Verfolgte, der nicht versteht, warum sich die Gesellschaft gegen ihn verbündet.

Ausgehend von seiner radikalen Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen, in denen er lebt, entwickelte sich Rousseau zum originellen Denker der gesellschaftlichen Erneuerung. Rousseau wollte ein Mann des Volkes sein, der mit und durch das Volk denkt, denn seiner Überzeugung nach müssen Macht und Gesetzeswerk aus dem Volk hervorgehen. Rousseau geht von dem Grundsatz aus, "dass der Mensch von Natur aus gut ist und dass die Menschen allein durch unsere Einrichtungen böse werden". Die Wurzel allen Übels ist die Ungleichheit. Auf dieser Grundlage entwickelt Rousseau seine weltberühmte Schrift, den "Gesellschaftsvertrag": "Der Mensch ist frei geboren und überall liegt er in Ketten."

Wie wurde aus dem Sohn eines Genfer Uhrmachers, dem ehrgeizigen Autodidakten, der sich lange über seine Berufung im Unklaren war, jener Jean-Jacques Rousseau, "der Mann der Wahrheit und der Natur", dessen Asche auf Beschluss der Französischen Revolution ins Panthéon überführt wurde?

In "Citoyen Rousseau" geleitet vor allen anderen Rousseau selbst den Zuschauer durch sein Leben. Als Rousseau seine "Bekenntnisse" verfasste, wusste er, dass sein Name Jahrhunderte überdauern würde. Aber er fürchtete auch, dass er ewig entstellt unter den Menschen sein werde. Mit seiner "Lebensbeichte" will er "dem Leser" seine Seele "transparent machen" und einen Menschen in der ganzen Wahrheit der Natur" zeigen: dieser Mensch ist er selbst. Er fühlt sich angeklagt und verteidigt sein Leben, versucht sich selbst und sein Schicksal zu ergründen.

Den Bericht über sein Leben begleiten die Kommentare von Kritikern, Historikern und Philosophen: Jean Starobinski, Tzvetan Todorov, Charles Porset, Gérard Mairet, Reinhardt Bach, Robert Thiery und Belinda Cannone. Der Film führt zu den Orten, an denen Rousseau gelebt und geschrieben hat: ans Ufer des Genfer Sees, nach Môtiers und in das Val-de-Travers, auf die Insel St. Peter im Bieler See in der Schweiz, nach Annecy, Chambéry, Montmorency und Ermenonville in Frankreich. Mehrere Einrichtungen, darunter das Jean-Jacques-Rousseau-Museum in Montmorency, die Universitätsbibliotheken der Städte Genf und Neuchâtel haben uns ihre Archive geöffnet und das Filmen von Rousseaus Originalmanuskripten erlaubt.


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Band 508: Film 2    Zähler: ( -  6110)    ARTE     Di, 03.04.2001 23:10    85 Min.      Aufnahmestatus: abgeschnitten
  deutsch  Farbe: s/w
  iFN: 1412  

Themenabend "Der Mensch, der an den Menschen glaubte - Der Philosoph Jean-Jaques Rousseau"

Der Wolfsjunge

Drama

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1789 wurde bei Aveyron ein etwa 12-jähriger, wild aufgewachsener und taubstummer Knabe eingefangen und später nach Paris gebracht. Als alle Erziehungsversuche in der Taubstummenschule zu Paris scheitern, nimmt Dr. Jean Itard den "Wolfsjungen" in seine Obhut...
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L'Enfant sauvage)
Spielfilm, Frankreich 1969/70, Schwarz-weiß
Regie: François Truffaut; Buch: François Truffaut, Jean Gruault, nach "Mémoire et rapport sur Victor de l'Aveyron" von Dr. Jean Itard; Kamera: Nestor Almendros; Musik: Antonio Vivaldi; Schnitt: Agnès Guillemot
Mit: Jean-Pierre Cargol (Victor), FrançoisTruffaut (Dr. Jean Itard), Françoise Seigner (Madame Guérin), Jean Dasté (Prof. Philippe Pinle), Pierre Fabre (Pfleger im Institut

1789 wurde bei Aveyron ein etwa 12-jähriger, wild aufgewachsener und taubstummer Knabe eingefangen und später nach Paris gebracht. Als alle Erziehungsversuche in der Taubstummenschule zu Paris scheitern, nimmt Dr. Jean Itard den "Wolfsjungen" in seine Obhut. Gemeinsam mit seiner Haushälterin Mme Guérin versucht er in unablässigem pädagigisch-psychologischen Bemühen, dessen bisher nie erwachtes Kontaktvermögen zu wecken. Sie geben ihm den Namen Victor und lehren ihn nach und nach unter Menschen zu leben, zu lesen, zu schreiben, bei Tisch zu essen. Um seine moralische Empfindsamkeit zu testen, geht Dr. Itard sogar so weit, ihn ungerechter Weise zu bestrafen...

"Truffauts schlichter Film, der tagebuchartig dem Bericht des Arztes folgt, ist ein menschlich und künstlerisch eindrucksvolles Dokument des Glaubens an eine gewisse Entwicklungsfähigkeit jedes Menschen." (aus: Lexikon des internationalen Films)
Es fehlen ca. 10 Minuten

('L'Enfant sauvage')

Regie: François Truffaut (Das Geheimnis der falschen Braut,  Die amerikanische Nacht,  Die Frau nebenan)     F 1969/70


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Videobandbelegung Band 508   VHS-PAL/Secam
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