Band 1044: Film 1 ZDF Di, 13.04.2004 20:15 45/43 Min.
Aufnahmestatus: angeschnitten
deutsch
|
iFN: 3062
Idole
Romy Schneider
Porträt
Reihe: Idole
Als Sissi machte sie Furore. Als Sissi rührte sie Millionen. Als Sissi ist sie unvergessen: Romy Schneider, die unter tragischen Umständen mit 43 Jahren 1982 in Paris stirbt, gezeichnet von Alkohol und Tablettensucht, gebrochen vom dramatischen Tod ihres Sohnes David nur wenige Monate zuvor.
Kaum jemandem hat Romy Schneider wirklich vertraut. Ja, sie war oft verliebt, doch Vertrauen, nein. Zu schnell wechselten ihre Männer, ihre Beziehungen, ihre Freundschaften. Doch eine kann wirklich von sich sagen, dass sie über fast zwei Jahrzehnte Romy nah war, für sie da war in guten, wie auch kritischen Zeiten: Christiane Höllger, ihre beste Freundin bis zu ihrem Tod.
Film von Jeremy Fekete
-*-
Für die ZDF-Reihe "Idole" erzählt Christiane Höllger erstmals ausführlich über ihre Freundschaft zu Romy, erlaubt Inneneinsichten, die auch für den versierten Romy-Fan neu sind. Denn kaum jemand dürfte Romy Schneider so gut gekannt haben wie sie.
Als die beiden sich 1964 in Paris kennen lernen, haben sie so gar nichts gemein: Deutschlands einzigartiges Filmidol und die jüdische Emigrantin, deren Großmutter ihr verboten hatte, "Sissi" zu sehen, weil es ein deutscher Spielfilm war. Doch schnell wuchs eine enge Freundschaft.
"Wenn es Romy schlecht ging, sie einfach abschalten wollte oder auf der Flucht vor den Paparazzi war, kam sie zu mir nach Berlin", erzählt Christiane Höllger. "Wir waren wie kleine Mädchen, kicherten, tratschten und waren einfach nur glücklich zusammen." Die beiden waren sich ähnlich, was sich nicht nur in ihrem Äußeren offenbarte. Beide pendelten zwischen Berlin und Paris, beide verband eine Hassliebe mit Deutschland, beide hatten immer wieder Probleme mit Männern, und beide lebten in den Siebzigerjahren in Europa, als sich das Frauenbild gerade drastisch veränderte.
Was als Freundschaft begann, wurde schon bald zur Symbiose. Während der Star Romy Schneider in der Beziehung nach Normalität suchte, fand Christiane Höllger in ihrer Freundin eine Komplizin. Über Jahre hinweg lernten sie gemeinsam Menschen kennen, erzählten sich ihre Träume, nahmen Anteil an den Ehen und am Schicksal der Anderen.
In seinem Film erzählt ZDF-Autor Jeremy Fekete das Leben der Romy aus einer bislang nicht gekannten Perspektive: sehr dicht, authentisch und spannend. "Es war manchmal sehr schwer mit Romy", erinnert sich Christiane Höllger heute, "ihre Stimmungen änderten sich stündlich, sie konnte himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt sein, alles innerhalb weniger Minuten." Ihre Freundschaft war immer auch großen Belastungen ausgesetzt. Doch letztlich war sie so stark, dass die beiden Frauen immer wieder zusammenfanden
Neben Christiane Höllger erzählen auch andere Zeitzeugen von ihren intensiven Begegnungen mit dem Idol Romy Schneider: wie der Fotograf Robert Lebeck - der die letzten Fotos von Romy Schneider machte; Star-Friseur Jean-Max Guerin, der Jahre an der Seite der Schauspielerin verbrachte; "Der Regisseur Bertrand Tavernier".
Länge: 45 min
Kamera: Kai Rostásy
Daten zu Beteiligten / Genannten:
Links zum Film: Romy Schneider