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Videoband   1122

Stand: 01.03.2005
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Band 1122: Film 1       ARTE   ( ARTE F © )      Sa, 26.02.2005 20:15    30/26 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe  Format: Breit (16:9)
  iFN: 3330  
Thema: Architektur

Baukunst III (1)

Maison de Verre (1928 - 1932)

"Glashaus"

Dokumentation Kultur

Reihe: Baukunst III (1)  Zur nächsten Folge:  Baukunst III (2) Die Abteikirche Sainte Foy in Conques 1030 - 1125 auf 'Band 1122'

Mit seinem Hauptwerk "Maison de Verre" (1928 - 1932) - "Glashaus" - schuf der französische Architekt Pierre Chareau im siebten Pariser Arrondissement ein hochmodernes Wohnhaus mit Arztpraxis im Auftrag der Familie Dalsace. Die großflächige Verglasung war wegweisend für die Baukunst des 20. Jahrhunderts und reformierte die Prinzipien der Fassadengestaltung. Die Dokumentation erzählt auch von der außergewöhnlichen Entstehungsgeschichte des lichtdurchfluteten Hauses: Da die betagte Mieterin aus dem Stadtpalais im obersten Stock nicht ausziehen wollte, setzte der Architekt das neue Gebäude einfach unter das oberste Geschoss. Die oberste Etage des alten Hauses wurde durch eine Stahlkonstruktion abgefangen.
Dokumentation, Frankreich 2003, ARTE F, Erstausstrahlung
Regie: Richard Copans
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Die "Maison de Verre" mit ihren lichtdurchlässigen Fassaden war bereits bei ihrer Fertigstellung im Jahr 1932 ein Meisterwerk der Architektur des 20. Jahrhunderts. Eine derart großflächige Verglasung, wie sie der französische Architekt Pierre Chareau schuf, war bis dahin nicht denkbar. Die Baumaßnahmen nahmen insgesamt vier Jahre in Anspruch und erregten Aufsehen, denn auch die Entstehungsgeschichte des Hauses war außergewöhnlich: Doktor Dalsace plante sein kleines Wohnhaus im siebten Pariser Arrondissement durch ein modernes Gebäude ersetzen zu lassen. Er beauftragte seinen Freund Pierre Chareau mit dem Projekt. Doch die Mieterin im dritten und letzten Stock, eine alte Dame, weigerte sich auszuziehen. Chareau machte aus der Not eine Tugend: Er grenzte das Obergeschoss durch eine Metallstruktur ab und entwarf darunter einen hochmodernen Bau mit Glasfassade, der 1932 fertig gestellt wurde. Bei seiner Planung musste der Architekt auch den Nutzungsbedarf der Arztfamilie berücksichtigen: Im Erdgeschoss befand sich die Arztpraxis, im ersten Stock lagen die Wohn- und Empfangsräume und im zweiten Geschoss die Schlafzimmer. Hinzu kam ein Dienstbotenflügel nach dem Vorbild der traditionellen Bürgerhäuser. Aufgrund seiner beweglichen Trennwände im Gebäudeinneren wirkt das lichtdurchflutete Haus dynamisch und ist stets wandelbar. Die Glasbausteine, die für die Fassade des Hauses Verwendung fanden, sorgten in den 30er Jahren für Diskussionen, da sie ein neues Baumaterial waren. In den 60ern wurde die "Maison de Verre" unter anderem von Architekten wie Richard Rogers oder Norman Foster als Paradebeispiel der Moderne wieder entdeckt.


Das kleine Extra
Die Entstehungsgeschichte des Hauses passt zur Persönlichkeit seines Erbauers Pierre Chareau (1883 - 1950), der in der Architekturgeschichte eine Sonderstellung einnimmt. Chareau galt als leichtlebiger Dandy, der sich für die Moderne begeisterte und neben den rein architektonischen Aspekten großen Wert auf die Auswahl der Möbel und der Inneneinrichtung legte. Von seinem Schaffen ist lediglich das Glashaus erhalten, ein kompakter, fast gedrungener Bau, der zu den schönsten Beispielen moderner Architektur zählt.

Beginn der neuen Staffel der Dokumentationsreihe "Baukunst", die ARTE bis 14. Mai jeweils am Sonntag um 20.15 Uhr ausstrahlt.


Bild: ARTE F © Les Films D'Ici

Regie: Richard Copans (Die Felsentherme von Vals,  Die Sendai-Mediatheque von Toyo Ito,  Das Wohnhaus des Jean Prouvé)     F 2003


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Band 1122: Film 2       ARTE   ( ARTE F © )      Sa, 05.03.2005 20:15    30/25 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe  Format: Breit (16:9)
  iFN: 3331  
Thema: Architektur

Baukunst III (2)

Die Abteikirche Sainte Foy in Conques 1030 - 1125

Dokumentation

Reihe: Baukunst III (2)  Zur nächsten Folge:  Baukunst III (3)  Zur vorhergehenden Folge:  Baukunst III (1) Maison de Verre (1928 - 1932) auf 'Band 1122'

Die Kirche der von Karl dem Großen gegründeten Benediktinerabtei, Sainte Foy de Conques, ist eines der bedeutendsten französischen Bauwerke des elften Jahrhunderts. Das kleine Dorf Conques befindet sich im südfranzösischen Departement Aveyron (Rouergue, Midi-Pyrénées). Die Abteikirche von Conques eignet sich hervorragend für das Studium romanischer Architektur Frankreichs. Ihre Geschlossenheit, ihre Lage abseits der im Mittelalter wichtigen und großen Verkehrswege sowie Grund- und Aufriss der Anlage und ihr Erhaltungszustand zeigen eindeutige Merkmale der romanischen Baukunst. Auch die vorhandenen Reliquien geben Hinweise auf die Erbauungszeit und liefern gleichzeitig die Gründe für das Errichten der Kirche. Sainte Foy de Conques regt zum Nachdenken über die Bauweise des Mittelalters an und macht die Vorstellungen jener Zeit über Kunst und Architektur deutlich.
16.03.2005 um 02:10
16.03.2005 um 02:10


Baukunst
Dokumentation, Frankreich 2004, ARTE F, Erstausstrahlung

Bild: ARTE F © Les Films D'Ici

Regie: Stan Neumann (Das Wohnhaus des Jean Prouvé)     F 2004


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Band 1122: Film 4       ARTE   ( ARTE F © )      Sa, 30.04.2005 20:15    35 Min.      Aufnahmestatus: gewünscht
  deutsch  Farbe: Farbe  Format: Breit (16:9)
  iFN: 3415  
Thema: Architektur

Baukunst III (10)

Das Wohnhaus des Jean Prouvé

Dokumentation Kultur

Reihe: Baukunst III (10)  Zur nächsten Folge:  Baukunst III (12) Die Sendai-Mediatheque von Toyo Ito auf 'Band 1122'   Zur vorhergehenden Folge:  Baukunst III (8)

Das Haus des Ingenieurs und Architekten ohne Hochschulabschluss Jean Prouvé.
Seiner Familie eine Unterkunft, ihnen ein Dach über dem Kopf in einem Eigenheim schaffen. Das ist dieser alte Traum aller Franzosen, den Jean Prouvé 1954 für seine Frau und seine Kinder verwirklicht. Er wurde 1901 geboren. Er ist ein autodidaktischer Ingenieur, ein Architekt ohne Hochschulabschluss, Le Corbusier sagt über ihn: "Er ist der Urtyp eines Baumeisters". In einer Zeit, zu der in Frankreich der Beton regierte, verschrieb sich Prouvé dem Metall, gebogenem Blech und Aluminium. Seit den 30er Jahren versucht er die Entwürfe seiner Gebäude zu rationalisieren und träumt dabei von einer Wohnungsbauindustrie, die Häuser mit der gleichen Genauigkeit baut, mit der auch Autos und Flugzeuge gebaut werden. Er nennt es, "die Architektur zurechtrücken".
Regie: Richard Copans, Stan Neumann
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Er entwirft mehrere Modelle für günstige Eigenheime aus Fertigteilen zur Selbstmontage, die für die Serienproduktion geeignet sind. Es sind klug ausgetüftelte, funktionsgerechte und schöne Häuser. Aber keiner dieser Prototypen bringt ihm wirkliche Aufträge ein. Das Beton und Stein liebende Frankreich findet die Wohnmaschinen, wie sie fortan herablassend bezeichnet werden, zu modern und zu einfach. Im Jahr 1953 muss Prouvé sein Lebenswerk, seine Firma verlassen. Unter diesen tragischen Umständen beginnt er mit dem Bau seines eigenen Hauses auf einem auf den Anhöhen von Nancy gelegenen Grundstück, welches wegen der starken Hanglage als unbebaubar galt. Der Verlust seiner Firma zwingt Prouvé von seiner eigentlich vorgesehenen Struktur abzusehen. Ohne sein Werkzeug und ohne viel Geld ist er gezwungen zu improvisieren und mit dem, was er hat, zurechtzukommen. Die ganze Familie, einige Freunde und treue Arbeiter packen mit an. Im Sommer 1954 wird das Haus innerhalb weniger Wochen gebaut. "Ich habe mein Haus aus Resten gebaut," sagt Prouvé. Das Haus besteht nämlich aus Fertigteilen, wie es sich für ein Prouvé-Haus gehört, allerdings handelt es sich um Fertigteile, die Prouvé für seine anderen Projekte vorgesehen hatte und die er aus den Lagern seiner alten Fabrik retten konnte. Dieses Haus, gebaut aus Material von hier und dort, dessen Teile sich alle untereinander ohne Probleme zusammenfügen lassen, da sie derselben Entwurfsidee entspringen, ist somit eine Art Abriss von Prouvés Vorstellungen von individuellem Lebensraum und dem Beruf des Architekten. Sein Designkonzept, die kompromisslose Ablehnung jeglicher Stileffekte und der Suche nach Förmlichkeiten, die von ihm als Vertuschung beziehungsweise Betrug bezeichnet werden, sind auch hier bestimmend. "Ich habe keinen Stil, ich habe noch nie Formen gezeichnet, ich habe Dinge gebaut, die eine Form hatten", so Prouvé. Aber das Haus in Nancy verkörpert auch einen anderen Traum: den einer Architektur, die ohne Reißbrett auskommt, die direkt auf dem Baugelände entsteht, während Theorie und Praxis ständig gegeneinander abgewogen werden. Das Haus in Nancy verkörpert auf besonders ergreifende Weise die Vorstellungen und die Freiheit dieses genialen Künstlers, auf die sich heute sowohl Renzo Piano als auch Jean Nouvel oder Rem Koolhas berufen.

Samstag, 30. April 2005 um 20:15
VPS : 20.15
Wiederholungen :
01.05.2005 um 09:00
05.05.2005 um 02:30

Foto: ARTE F © Les Films D'Ici

Regie: Richard Copans, Stan Neumann     F 2004


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Band 1122: Film 5       ARTE     Sa, 02.04.2005 20:15    30/26 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe  Format: Breit (16:9)
  iFN: 3348  
Thema: Architektur

Baukunst III (6)

Die Königliche Saline von Arc-et-Senans

Dokumentation Kultur

Reihe: Baukunst III (6)  Zur nächsten Folge:  Baukunst III (7)  Zur vorhergehenden Folge:  Baukunst III (5)

Die Saline von Arc-et-Senans in der französischen Region Franche-Comté wurde von dem Architekten Claude-Nicolas Ledoux erbaut. Heute ist dieser in der Geschichte der Architektur einzigartige Komplex aus dem 18. Jahrhundert (1775 - 1779) Teil des von der UNESCO geschützten Weltkulturerbes. Dieses Monument ist gleichzeitig eine Revolution der Ästhetik, eine völlig neue Art der Manufaktur, der Kern einer idealen Stadt und eine architektonische Utopie, die für die großen modernen Architekten von Gropius bis Le Corbusier Maßstab und Inspirationsquelle werden sollte. Ledoux gehört zu den so genannten "visionären Architekten", die heute als Vorläufer der Moderne in der Architektur angesehen werden. Am Vorabend der Französischen Revolution fordern diese Architekten das "Recht auf Leidenschaft" oder gar auf "architektonische Ausbrüche". Sie praktizieren eine Architektur der Maßlosigkeit, die sich über die Feinheiten des Klassizismus bewusst hinweg setzt. Eine Architektur, die mit Volumina spielt und extreme Kontraste in Szene setzt, die mit einfachen und ausdrucksstarken Bildern das Volk anspricht, eine Architektur für die breite Masse. Ledoux ist der einzige dieser "Visionäre", dessen Pläne in vielen Bauwerken auch verwirklicht wurden. Die Saline von Arc-et-Senans ist sein bedeutendstes Werk. Diese königliche Manufaktur diente der Salzgewinnung durch Verdampfung. Sie wurde am Rand eines Waldes erbaut, wo Gesetzlose und Banditen Unterschlupf fanden.
Dokumentation, Frankreich 2004, ARTE F, Erstausstrahlung
Regie: Stan Neumann
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Das nach außen hermetisch abgeriegelte Gelände mutet wie eine Festung an. Die halbkreisförmige Anordnung der elf Gebäude (Fabriken, Verwaltung, Wohngebäude der Arbeiter) symbolisiert den Lauf der Sonne und ermöglicht gleichzeitig eine perfekte Überwachung. Wie in Benthams berühmtem Panoptikum befindet sich das Haus des Fabrikdirektors im Mittelpunkt der Anlage und ist mit einem riesigen Oculus, dem nichts zu entgehen scheint, geschmückt. Zur Saline gehören aber auch eine Kapelle und ein Gefängnis. Sie ist gleichzeitig industrielles Modell und Kern einer künftigen Idealen Stadt, die Ledoux bis ins kleinste Detail plante. Er entwarf Aussehen und Funktionsweise von nicht weniger als 50 monumentalen Bauwerken, einschließlich eines "Gesetzeshauses", eines "Freudenhauses", einer Kirche und eines eigentümlichen, rund konzipierten Friedhofs. Die Französische Revolution setzte der Karriere von Ledoux 1789 ein jähes Ende; die ideale Stadt wurde nie gebaut. Was bleibt, ist der einzigartige Komplex der Saline mit seiner außerordentlichen Ausstrahlung: Die rationalen und strengen Regeln des Industriebaus vermischen sich mit einer neuen, auf Kontrasten und Brüchen fußenden Ästhetik, die einer überwältigenden Urkraft huldigt. Auch das Spiel von Licht und Schatten und das Zusammenwirken von Masse und Volumen waren in der europäischen Architektur noch nie auf diese Art praktiziert worden. Die Wirkung ist bewusst spektakulär, denn die Vorstellungskraft des Betrachters sollte durch Erstaunen inspiriert werden. Ledoux wollte mit seiner Saline weit mehr als eine einfache Fabrik zur Salzgewinnung schaffen. Sie sollte eine neue Epoche in der Architektur einleiten. Diese Architektur sollte zur Quelle, zu den Grundsätzen von Natur zurückkehren, ganz im Sinne des von Ledoux zutiefst bewunderten Rousseauschen Gesellschaftsvertrags. Vor allem aber sollte diese Architektur die Kraft besitzen, die Gesellschaft den Grundsätzen einer neuen Idealen Stadt folgend zu reformieren und umzugestalten. "Es gibt keinen Menschen auf dieser Welt, dem ein Architekt nicht helfen könnte." Dieser nahezu religiöse Glaube an die politische Macht der Architektur war damals vollkommen neu und verbindet Ledoux mit den großen modernen Architekten des 20. Jahrhunderts.

Die Reihe "Baukunst" präsentiert herausragende Bauwerke der Architektur der Moderne und ihrer Wegbereiter. Die heutige Sendung führt in die französische Region Franche-Comté. Dort befindet sich die von Claude-Nicolas Ledoux erbaute Saline von Arc-et-Senans (1775 - 1779), die von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde. Ledoux wollte mit seiner Saline weit mehr als eine einfache Fabrik zur Salzgewinnung schaffen. Sie sollte eine neue Epoche in der Architektur einleiten.

Bild: ARTE F © Les Films D'Ici


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Band 1122: Film 99       ARTE   ( ARTE F © )      Sa, 14.05.2005 20:15    30 Min.      Aufnahmestatus: gewünscht
   Ton: stereo deutsch  Farbe: Farbe  Format: Breit (16:9)
  iFN: 3439  
Thema: Architektur

Baukunst III (12)

Die Sendai-Mediatheque von Toyo Ito

Dokumentation Kultur

Reihe: Baukunst III (12)  Zur ersten Folge:  Baukunst III (1) Maison de Verre (1928 - 1932) auf 'Band 1122'   Zur vorhergehenden Folge:  Baukunst III (10) Das Wohnhaus des Jean Prouvé auf 'Band 1122'

1995 gewann der japanische Architekt Toyo Ito den Wettbewerb zum Bau der Mediathek von Sendai, einer Stadt mit einer Million Einwohnern circa 300 Kilometer nördlich von Tokio. In Übereinstimmung mit der Forderung von Bürgerinitiativen wies der Vorschlag eine transparente Architektur "ohne Barrieren" auf. Das von Architekt und Bauingenieur erdachte statische Konzept der Mediathek ist völlig neuartig und stellt einen radikalen Bruch mit dem Pfeiler/Träger-Prinzip der modernen Architektur des 20. Jahrhunderts dar. 13 durchbrochene Zylinder, die das Gebäude von unten nach oben durchziehen, garantieren die vertikale und horizontale Stabilität des gesamten Bauwerks. Obwohl diese gekrümmten und geneigten Zylinder den Gesetzen der Statik zu widersprechen scheinen, können sie das Gebäude selbst bei so starken Erdbeben wie dem von Kobe schützen.
Regie: Richard Copans
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Die Konstruktionsweise der maximal 80 Zentimeter starken sieben Böden, die aus dünnen Metallschichten bestehen, ist dem Schiffsbau entlehnt. Zylinder und Böden sind die prägenden architektonischen Elemente des Bauwerks. Feste Wände gibt es nur sehr wenige; Abgrenzungen werden auf den Etagen vielmehr durch Vorhänge, große Schiebewände und durchscheinende Polykarbonat-Zwischenwände hergestellt. Räume werden durch die Art des Mobiliars definiert. Das Projekt ist umfangreich und vielfältig. Es umfasst Bibliothek, Kinderbibliothek, Pressesaal, Internetzugang, ein Kino, Ausstellungsgänge, Konferenzräume, einen Platz zur Sichtung von DVDs und Kassetten und natürlich den öffentlichen Bereich dieses Gebäudes, das täglich von 9.00 bis 22.00 Uhr geöffnet ist. Das Bauwerk weist keine einheitliche visuelle Identität auf. Die einzelnen Stockwerke haben unterschiedliche Funktionen und daher jeweils auch ihren eigenen Charakter. Sie unterscheiden sich nicht nur in Beleuchtung und Bodenbelag, sondern auch in ihrem Mobiliar, das für jede Etage von einem anderen Designer gestaltet wurde. Die architektonische Identität der Mediathek beruht auf einem in verschiedenen Varianten ausgeführten Grundprinzip: Verzicht auf feste Wände, veränderbare Räume, Transparenz. Einmal mehr drückt sich in diesem Bauwerk Toyo Itos Streben nach einer sich zurücknehmenden, immateriellen Architektur aus, die es jedem gestattet, die Nutzung des als offen, großzügig und "ohne Barrieren" konzipierten Raums selbst zu definieren.

Dokumentationsreihe, Frankreich 2004, ARTE F, Erstausstrahlung

Foto: ARTE F © Les Films D'Ici

Regie: Richard Copans (Die Felsentherme von Vals,  Maison de Verre (1928 - 1932),  Das Wohnhaus des Jean Prouvé)     F 2004


 Zur ersten Folge:  Baukunst III (1) Maison de Verre (1928 - 1932) auf 'Band 1122'   Zur vorhergehenden Folge:  Baukunst III (10) Das Wohnhaus des Jean Prouvé auf 'Band 1122'


Videobandbelegung Band 1122   VHS-PAL/Secam
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