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Videoband   1007

Willy Brandt

Stand: 10.01.2005
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Gesamtaufnahme ARTE Themenabend "Willy Brandt"

Gesamtaufnahmezeit: 4:04:50



Band 1007: Film 1       ARTE     Do, 23.10.2003 20:45    90 Min.   
   Ton: Hörfilm deutsch  Videotext Untertitel für Hörgeschädigte  Farbe: Farbe  Format: Breit (16:9)
  iFN: 2869  
Thema: Politik

Im Schatten der Macht (1)

Der Verrat

Doku-Drama

Im Schatten der Macht (1/2)  Zur nächsten Folge:  Im Schatten der Macht (2) auf 'Band 1008'

Die Guillaume-Affäre ist auf ihrem Höhepunkt angelangt. Willy Brandt sieht sich konfrontiert mit einem "Gespinst von blühender Phantasie und Halbwahrheiten", das sich um ihn zusammenzieht. Seine Stimmungen schwanken. Depressionen, sogar Selbstmordgedanken wechseln abrupt mit Zuversicht und Kampfeswillen...
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Frühjahr 1974. Bundeskanzler Willy Brandt ist im Sonderzug auf Wahlreise durch Norddeutschland. Begleitet wird der Kanzler von Journalisten und Journalistinnen, seinen Leibwächtern und seinem Partei-Referenten Günter Guillaume, der auf solchen Reisen den Kontakt zur Regierungszentrale hält. Guillaume ist Brandts "Mädchen für alles". Dabei steht er seit einem knappen Jahr unter dem Verdacht, Stasi-Agent zu sein, und der Kanzler weiß das.
Brandt ist dem Rat des obersten Verfassungsschützers Nollau und des politisch verantwortlichen Innenministers Genscher gefolgt, nichts an den Zuständigkeiten des Verdächtigen zu verändern und den Arglosen zu spielen, bis man ausreichende Beweise beisammen habe. Dies gelingt Brandt um so besser, als er den Verdacht gegen Guillaume von Anfang an nicht ernst genommen und im Lauf der Monate verdrängt hat.
Der Kanzler ist in keiner guten Verfassung. Er steht noch immer auf dem Höhepunkt seines internationalen Ansehens, aber die Regierungsarbeit des zweiten Kabinetts Brandt geht allmählich aus dem Leim.
Die Ermittlungen gegen Guillaume treten auf der Stelle, und Hans-Dietrich Genscher wird immer nervöser. Er setzt Nollau unter Druck, Guillaume entweder zu überführen oder aber die Ermittlungen einzustellen. Nollau, der wie Genscher um seine Karriere fürchtet, gibt den Fall trotz mangelnder Beweise an den Generalbundesanwalt ab. Der stellt einen Durchsuchungsbefehl aus und lässt das Bundeskriminalamt zugreifen, als der Verdächtige - obwohl er bemerkt hat, dass er observiert wird - aus einem Südfrankreich-Urlaub nach Bonn zurückkehrt. Günter Guillaume gibt sich, gegen jede Regel, sofort als "Bürger der DDR und ihr Offizier" zu erkennen. Er wird samt seiner Frau Christel verhaftet. Die Vernehmer bittet er, mit dem Kanzler sprechen zu können. Als ihm dies verwehrt wird, schweigt er.
Nun befragen die Ermittler auch Beamte des Begleitkommandos, das für die Sicherheit des Kanzlers verantwortlich ist. Bei welchen Gelegenheiten war Guillaume dabei? Etwa wenn der Kanzler in Hotels oder im Sonderzug Besuche empfing, Hintergrundgespräche führte, besonders mit Journalistinnen? Was davon hat Guillaume mitbekommen und mutmaßlich nach Ostberlin gemeldet? So wird unversehens das Privatleben Willy Brandts zum Thema der Ermittlungen. Undeutlich bleibt zwar, wo in den Schilderungen der Sicherheitsbeamten die Grenze zwischen Realität und Phantasie verläuft. Aber so viel wird klar: Es soll der Referent und Reiseleiter Guillaume gewesen sein, der dem Kanzler "Frauen zugeführt" hat.
Darüber informiert der Chef des Bundeskriminalamts, Herold, den Innenminister, dann auch den Kollegen Nollau vom Verfassungsschutz. Nollau wiederum eilt zu seinem Freund und Gönner Wehner, dem er die vermeintlich dramatische Lage erregt schildert: Der Bundeskanzler sei erpressbar, die DDR-Führung könne mit diesen Sexgeschichten die Bundesregierung bis auf die Knochen blamieren. Nollau weiß nur einen Rat: Willy Brandt muss zurücktreten, bevor es zum Eklat kommt.
Herbert Wehner schweigt, aber es ist ein ungutes Schweigen. Er wird den Kanzler morgen treffen.

Fesselnd und in atmosphärisch dichten Bildern inszeniert Oliver Storz die Spannungen innerhalb der Partei sowie die subtilen Machtkämpfe hinter den Kulissen während der Guillaume-Affäre, die als einer der größten Skandale der Bundesrepublik gilt. Michael Mendl verkörpert die vielschichtige Persönlichkeit des Kanzlers, Dieter Pfaff den nervösen Hans-Dietrich Genscher und Jürgen Hentsch kommt Herbert Wehner gespenstisch nahe. Zudem gelang für die Rolle des Spions Guillaume ein besonderer Besetzungs-Coup: Ihn verkörpert Matthias Brandt, der Sohn Willy Brandts.
Oliver Storz arbeitet seit 1976 als freier Autor und Regisseur. Er schrieb zahlreiche Drehbücher wie "Der Sheriff von Linsenbach" (1984), "Alles aus Liebe" (1984), "Flohr und die Traumfrau" (1987) und "Heldenfrühling" (1991). Als Autor und Regisseur in einer Person hat er sich schon mit den Filmen "Beinahe Trinidad" (1985), "Der Stadtbrand" (1985), "Christinas Seitensprung" (1993) und dem mehrfach ausgezeichneten Nachkriegsdrama "Drei Tage im April" einen Namen gemacht.

Personen:
Willy Brandt Michael Mendl
Günter Guillaume Matthias Brandt
Arno Wolfgang Grindemann
Hans Dietrich Genscher Dieter Pfaff
Dr. Günter Nollau Michael Quast
Herbert Wehner Jürgen Hentsch
Rut Brandt Barbara Rudnik
Egon Bahr Rudolf Kowalski
Helmut Schmidt Markus Boysen
Walter Scheel Felix von Manteuffel
und andere

Musik: Klaus Doldinger
Kamera: Hans Grimmelmann
Buch und Regie: Oliver Storz
Kostüme: Wiebke Kratz;
Ton: Wolfgang Wirtz;
Schnitt: Heidi Handorf;
Maske: Horst Allert,
Delia Mündelein;
Musik: Klaus Doldinger;

NDR/MDR (Hbg.)


Daten zu Beteiligten / Genannten:

Regie: Oliver Storz (Der Unschuldsengel,  Drei Tage im April,  Im Schatten der Macht)     D 2003



Eine Gegenüberstellung der 
echten Personen mit ihren Darstellern
finden Sie hier:
Original und Fälschung	


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Band 1007: Film 2       ARTE     Do, 23.10.2003 22:15    93 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe  Format: Breit (16:9)
  iFN: 2867  
Thema: Politik

Willy Brandt - Eine Jahrhundertgestalt

Porträt

Die Dokumentation beschreibt Willy Brandts politischen und privaten Weg von Lübeck über Oslo, Stockholm und Berlin nach Bonn, ebenso wie seine Entwicklung vom Linksrevolutionär zum Sozialdemokraten. Sie zeigt seine Politik der kleinen Schritte Richtung Osten, die er als Außenminister und Kanzler zu einer Politik des Wandels durch Annäherung erweiterte. Zu Wort kommen u. a. zahlreiche politische Weggefährten aus dem In- und Ausland.
Dokumentation, Deutschland 2003, Erstausstrahlung Von: Peter Merseburger, Jürgen Brühns
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Willy Brandt kämpfte, und das ist selten für einen Deutschen seiner Generation, sowohl gegen Hitler als auch gegen Stalin - gegen den Faschismus mit der Feder im skandinavischen Exil und auch als Leiter einer Untergrundorganisation in Berlin 1936, gegen den Stalinismus als Bürgermeister, der die Freiheit Westberlins an der Frontlinie des Kalten Krieges verteidigte. Aus dem Bau der Mauer, der das Ende der Illusionen der bisherigen deutschen Wiedervereinigungspolitik bedeutete, zog Brandt die Konsequenz und entwickelte eine Politik der kleinen Schritte Richtung Osten, die er später als Außenminister und Kanzler zu einer Ostpolitik fortentwickelte, die die Bundesrepublik zum international voll handlungsfähigen Partner für West und Ost werden ließ. Seine Politik des Wandels durch Annäherung zielte von Anfang an darauf, durch Anerkennung des Status quo die Voraussetzungen für dessen Überwindung zu schaffen. Deshalb begrüßte Willy Brandt den Fall der Mauer und die deutsche Vereinigung als Frucht der eigenen Politik - er war eben, wie Helmut Kohl von ihm sagt, sowohl ein Weltbürger als auch ein deutscher Patriot.


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Band 1007: Film 3       ARTE     Do, 23.10.2003 23:50    59 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe
  iFN: 2879  

Sozialismus gestern, heute... und morgen?

Willy Brandt starb wenige Jahre nach dem Fall der Mauer, mit dem jene Epoche endete, die von Aufstieg und Triumph der westlichen Ideologien geprägt war. Unter der Moderation von Pierre-André Boutang diskutieren die Gäste die Frage, ob der Sozialismus in Europa noch eine Chance hat.
Diskussion Moderation: Pierre-André Boutang
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Gegenwärtig unterliegt die Welt mannigfachen Veränderungen, die nicht wenige - auch unter den Politikern - ratlos machen. Moderator Pierre-André Boutang diskutiert mit seinen Gästen die Frage, ob der Sozialismus noch eine Chance hat, wie Phönix aus der Asche aufzuerstehen.




Videobandbelegung Band 1007   VHS-PAL/Secam
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