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Dieter Pfaff

Stand: 05.09.2002
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* 02.10.1947  in Dortmund    

Schauspieler

Bis Mitte 30 ist Dieter Pfaff Theaterdramaturg, dann Autor, Regisseur und Professor für Bildende Kunst in Graz. Bis er als 35-jähriger ins Schauspielfach wechselt und mit 40 plötzlich den Berliner Polizeikommissar Sperling ("Sperling und das Loch in der Wand", 1995) für sich neu entdeckt. "Ich habe viel zu lange gewartet, bis man mir Toprollen anbot, statt selber aktiv zu werden. Auch habe ich mir erst spät eingestanden, dass ich nicht Regisseur, sondern Schauspieler sein will. Das ist mit richtigen Entschlüssen wie mit gutem Wein: Sie brauchen Zeit zu reifen".

Pfaff hatte zuvor jahrelang "begleitende Nebenrollen" gespielt, die bekannteste vielleicht die des skurrilen Polizisten "Otto" in der ARD- Vorabendserie "Fahnder". Aber erst mit der "Beförderung" zum Polizeikommissaren geht es steil bergauf.

Nach den ersten "Sperling"-Folgen kommt der unkonventionelle Franziskanerpater Ludger in Johannes Rebens Filmserie "Bruder Esel". Pfaff spielt den Pater, der sich Hals über Kopf in eine von Renate Krößner gespielte Frau verliebt, die Kutte an den Nagel hängt und ein neues Leben beginnt. Für "Bruder Esel" und "Sperling" wird Pfaff 1997 mit dem Adolf-Grimme-Preis ausgezeichnet.

Schon vor diesen Hauptrollen fällt Pfaff immer wieder im Fernsehen zu sehen, so musste er etwa in "Das Phantom - Die Jagd nach Dagobert" gegen einen Erpresser ankämpfen, machte in Serien wie "Fahnder" und "Balko" eine gute Figur. Mit dem Sperling aber hat der ebenso gemütliche wie wendige Dicke für sein Ego die richtige Rolle gefunden.

"Es ist einer, der sehr viel erlebt hat, nicht zynisch und nicht resignativ geworden ist, der noch eine Liebe und eine Hinwendung hat zu den Leuten", sagt Pfaff zu seiner Rolle. Natürlich ist für eine neue Fernsehserie ein gutes Buch, ein einfallsreicher Regisseur und ein gutes Team notwendig und das war im ersten "Sperling" vorhanden mit Rainer Basedow als Autor und Dominik Graf als Regisseur.

Inzwischen hat es mit wachsendem Zuschauererfolg weitere "Sperling"-Folgen gegeben wie "Sperling und die verlorenene Steine" und "Sperling und die gefallenen Engel" (1996), "Sperling und der brennende Arm", "Sperling und der falsche Freund", "Sperling und die Tote aus Vilnius" (alle 1997), "Sperling und das schlafende Mädchen" (1998), "Sperling und das große Ehrenwort", "Sperling und das Krokodil im Müll" (beide 2000) sowie "Sperling und der stumme Schrei" (2001).

Daneben sah man Dieter Paff auch im wieder in weiteren TV- und Kinofilmen. Eine Auswahl: "Tatort - Zabou" (1990) mit Götz Goerge, "Bei mir liegen sie richtig" (1990) mit Dieter Hallervorden, "Manta - Der Film" (1991), "Molls Reisen" (1994), "Kuppke" (1996), "Late Show", "Totalschaden" (beide 1998), "Einer geht noch", "Ich habe nein gesagt", "Kaliber Deluxe", "Krieger und Liebhaber", "Nie mehr Zweite Liga", "Racheengel - Die Stimme aus dem Dunkeln" (alle 1999), "Der tote Taucher im Wald", "Eine Hand voll Gras", "Verhängnisvolles Glück", "Newanas weite Reise", "Fremde Verwandte" (alle 2000), "Ein Vater zum Verlieben", "Die Affäre Semmeling", "Bloch: Schwarzer Staub" sowie "Die Frau die an Dr. Fabian zweifelte" (alle 2001).

Dieter Pfaff hat das Glück (oder versteht es), immer mit guten oft auch noch unbekannten Schauspielern gemeinsam auf Augenhöhe eine Spitzenleistung zu erbringen und mit Anteilnahme, Gerechtigkeitssinn und Menschlichkeit zu überzeugen, die man im realen Leben nur selten findet. Ist das sein geheimes Rezept für seinen Erfolg? Das Fernsehen wird Ersatzbefriedigung für reale Bedürfnisse?


Bild oben: Kulturpreis Friedrich S. an Dieter Pfaff 1999.
(v.l.n.r. Cornelia Froboess und Dieter Pfaff)
Das KulturNetz Mannheim-Ludwigshafen e.V. stiftet den "Kulturpreis Friedrich S." In Erinnerung an Friedrich Schiller, der vom 27. Juli 1783 bis zum 09. April 1785 als Theaterdichter in Mannheim lebte.
Mit dem Preis wird alle 2 Jahre zu Schillers Geburtstag eine Persönlichkeit geehrt, die in den Bereichen Musik, Theater oder Literatur nach einer biographischen Kehrtwendung, vom "sicheren Brotberuf", eine bemerkenswerte künstlerische Entwicklung gemacht hat. Der Preis ist mit 10.000 DM dotiert.
Der Namensgeber des "Kulturpreises Friedrich S.", Friedrich Schiller, gab 1783 seinen Beruf als Regimentsmedikus auf, um seiner Berufung als Dichter nachzugehen – trotz Zensur, Strafandrohung und bestenfalls Hohn. Er mußte nach Mannheim fliehen und begann hier seine "Weltkarriere" – zunächst ein riskantes Unternehmen.
Das Wagnis ist gelungen, das ist bekannt. Wir ehren sein Andenken.

Filmografie bei IMDB:
german.imdb.com/name/nm0679294

* = ohne Aufnahme oder Serienzusammenfassung


Dieter Pfaff
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