Band 554: Film 1 Zähler: (1 - 2240) ZDF Mi, 13.06.2001 20:15 45 Min.
deutsch
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iFN: 1522
Thema: 3. Reich
Hitlers Frauen (6)
Marlene Dietrich - Die Gegnerin
Dokumentation Geschichte
Mehrteiler: Hitlers Frauen (6/6)
Ihr erster Lieblingsregisseur war ein Jude, ihre anrüchigen Rollen standen in scharfem Gegensatz zum NS-Frauenideal. Dennoch ließ ihr Hitler immer wieder Angebote übermitteln.
Film von Matthias Unterburg und Günther Klein
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Als sich Marlene Dietrich von ihrem Entdecker Joseph von Sternberg trennte, spendete die Nazipresse hämischen Beifall und übermittelte die Bitte, die Dietrich möge endlich ihre "historische Rolle als Anführerin der deutschen Filmindustrie" übernehmen. "Der Führer will, dass Sie nach Hause kommen", lautete die Botschaft eines Abgesandten. Doch ein Zuhause war Hitlers Reich für Marlene nie gewesen.
Eine entschlossene Gegnerin Hitlers
Das Berlin, das sie kannte und liebte, gab es nicht mehr. Die klügsten Köpfe, die begabtesten Künstler hatten Deutschland verlassen - weil sie Juden waren, politisch verfolgt wurden oder schlicht nicht einverstanden waren mit der Menschen verachtenden Ideologie, die in Hitlers Deutschland propagiert wurde. So fiel es ihr nicht schwer, politischen Instinkt zu zeigen: "Niemals", ließ sie wissen, werde sie für die Nazis die propagandistische Frontfrau machen.
Konsequent wie sie war, kämpfte sie ihren Krieg gegen Hitler: als singende und tanzende Stimmungskanone der US-Truppenbetreuung. Dass sie in der Uniform der Sieger in das ruinierte Heimatland zurückkehrte, haben ihr viele nicht verziehen. Als sie 1960 ihr Berlin erneut besuchte, gab es Protestdemonstrationen. Dennoch wollte sie am Ende in der alten Heimatstadt begraben werden. In ihrem letzten Interview erklärte sie knapp, warum sie Hitler bekämpft habe: "Aus Anstandsgefühl."
www.zdf.de/wissen/hitlersfrauen/44815/index.html
www.marlene.com
Links zum Film: Marlene Dietrich - Die Gegnerin
Band 554: Film 2 WDR Fr, 14.06.2002 23:05 60/60 Min.
deutsch
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iFN: 2120
Lale Andersen
Die Stimme der Lili Marleen
Porträt
Lale Andersen - Die Stimme der Lili Marleen
Lili Marleen ist eines der berühmtesten Lieder des letzten Jahrhunderts. Seine Popularität beginnt im zweiten Weltkrieg mit der Sängerin Lale Andersen. Jeden Abend um zehn Uhr erklingt ihre sinnliche Alt-Stimme über den deutschen Soldatensender Radio Belgrad, der auf dem Balkan und im nordafrikanischen Kriegsgebiet zu empfangen ist.
Ein Film von Irene Langemann
Nach den Tagebüchern von Lale Andersen
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Auf Sizilien entsteht eine italienischsprachige Version, die von anderen Sendern ausgestrahlt wird, so daß fast der gesamte Mittelmeerraum während des Kriegs im Lili-Marleen-Fieber ist. Die englischsprachige Fassung wird trotz Proteste in England von der BBC gesendet; von dort gelangt sie nach Kanada und USA. Lale Anderson rührt die Soldaten - die deutschen und deren Gegner. Die bis dahin unbekannte Sängerin wird international ein Star. Für Millionen ist sie Lili Marleen.
Goebbels, der das Lied für "Wehrkraft zersetzend" hält, erteilt dem Star auf dem Höhepunkt seines Ruhms Auftritts- und Ausreiseverbot. Der Grund dafür ist Lale Andersens Briefwechsel mit jüdischen Emigranten in der Schweiz. Doch das Lied ist inzwischen so bekannt und der Ruf der Fans nach ihrer Lili Marleen so stark, dass Lale Andersen nach neun Monaten wieder auftreten darf. Auch nach dem Krieg fordert das Publikum ihrer Konzerte immer wieder das Lied, obwohl die Andersen inzischen ein neues, ganz anderes Repertoire hat.
Der Film, der auf ihren Tagebüchern basiert, beschreibt die reale Person, die Lili Marleen ihre Stimme gab, nämlich eine selbstbewusste, emanzipierte Frau mit vielen Widersprüchen und einer grenzenlosen Leidenschaft fürs Singen. Ihren persönlichen Aufzeichnungen stehen die Erinnerungen ihrer Kinder gegenüber und auch die Aussagen von Norbert Schultze, des heute 90jährigen Komponisten von Lili Marleen. In sieben Ländern folgt die Kamera den Spuren des Lieds und seiner Interpretin, auch im Kosovo, wo auf dem deutschen Soldatensender Radio Andernach jeden Abend um zehn die rauchige Stimme aus der Vergangenheit zu hören ist: Lale Andersen singt Lili Marleen für die Soldaten der Bundeswehr.
Bild oben: In dem Ufafilm "GPU" singt Lale das schwedische Matrosenlied "Sorte Rudolf" (Schwarzer Rudolf).
Bild 2: Peter Stursberg, ehemals kanadischer Kriegskorrespondent, sendete als erster "Lilli Marleen" in italienischer Fassung bei der BBC.
Bild 3: Lale Andersen mit ihren Kindern Björn, Ltta und Michael. Rechts neben ihr Pianist Friedrich Pasche.
Bild 4: Norbert Schultze, der Komponist von "Lili Marleen" im Gespräch mit Regisseurin Irene Langemann während der Dreharbeiten.
Bild 5: Adrian Rudomino, ehemaliger Sowjetoffizier hört eine "Lili Marleen" Platte, die er 1943 in der Nähe von Warschau konfisziert hatte.
Links zum Film: Lale Andersen
Videobandbelegung Band 554 VHS-PAL/Secam
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