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Videoband    647

Stand: 28.12.2001
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Band 647: Film 1       ZDF     Do, 27.12.2001 20:15    120 Min.   
   Ton: stereo deutsch/deutsch  Farbe: Farbe  Format: Breit (16:9)
  iFN: 1843  

Marlene

Melodram

Marlene Dietrich schafft den Aufstieg von einer Großstadtgöre zum umjubelten Weltstar. Doch sie bleibt stets auf der Suche nach ihrer großen Liebe, dem Offizier Carl Seidlitz
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New York, Mitte der Siebzigerjahre: Marlene Dietrich steht für ein letztes Konzert auf der Bühne und erinnert sich zurück an das Berlin der späten 20er Jahre, an den Beginn ihrer einzigartigen Karriere, an den Film "Der Blaue Engel" und an ihren Entdecker und Liebhaber, den legendären Regisseur Josef von Sternberg. Sternberg hatte sie 1929 gegen den Willen des UFA-Produzenten Erich Pommer für seinen Film als Lola engagiert und damit den Grundstein für Marlenes Aufstieg gelegt. Josef von Sternberg, der an Marlenes großes Talent glaubt, fordert sie auf, ihm nach Hollywood zu folgen, um in seinem nächsten Film zu spielen. Der Zufall führt Marlene und den preußischen Offizier Carl zusammen. Beide empfinden sofort eine tiefe Zuneigung füreinander. Für Marlene steht fest: Carl ist die Liebe ihres Lebens, ein Mann voller Zärtlichkeit und Härte. Doch schon bald muss Marlene sich entscheiden, und sie entscheidet sich für die Karriere. Noch in der Nacht der Premiere von "Der Blaue Engel", bei der das Publikum Marlene mit Standing Ovations feiert, nimmt sie Abschied und fährt mit dem Luxus- liner "Bremen" in eine neue Welt. Zurück bleiben ihr Ehemann Rudi Sieber, ihre kleine Tochter Maria und die Freundin der Familie, Tami, die sich nicht nur um Maria intensiv kümmert. In Hollywood angekommen, formt von Sternberg allmählich das "deutsche Tingeltangelgirl" zu einem Weltstar. Aus der Berliner Großstadtgöre wird DIE DIETRICH: schlank, blond und verführerisch. Statt der geplanten Wochen in Hollywood werden es Monate und Jahre. Viele berühmte Männer und Frauen liegen Marlene zu Füßen. Aber sie kann Carl nicht vergessen. So oft es geht, kehrt sie nach Europa zurück, um sich heimlich mit ihm zu treffen. Doch als der Zweite Weltkrieg ausbricht, stehen sich die beiden plötzlich an zwei Fronten gegenüber: Er, ein deutscher Soldat, sie, inzwischen Amerikanerin, die die Nazis hasst und ab 1944 mit in den Krieg zieht, um vor den GIs als Entertaine-rin und Truppenbetreuerin aufzutreten. Als Marlene Dietrich nach der Befreiung 1945 in das zerstörte Berlin zurückkehrt, um ihre Mutter in die Arme zu schließen, macht sie sich auf die Suche nach Carl. Von seiner Schwester Lotte erfährt sie die schreckliche Nachricht, dass er nicht mehr lebt und ein großes Geheimnis mit sich trug . . .

Marlene Dietrich: Katja Flint
Rudolf Sieber: Herbert Knaup
Carl Seidlitz: Heino Ferch
Josef von Sternberg: Hans-Werner Meyer
Tamara Matul: Christiane Paul
Charlotte Seidlitz: Suzanne von Borsody
Emil Jannings: Armin Rohde
Maria als Kind: Josefina Vilsmaier
Maria als größeres Kind: Theresa Vilsmaier
Maria als Jugendliche: Janina Vilsmaier
Witwe von Losch: Monica Bleibtreu
Resi: Cosma Shiva Hagen
Margo Lion: Katharina Müller-Elmau
Jossi Winter: Oliver Elias
und andere:
Gäste: Otto Sander, Heiner Lauterbach, Ben Becker,
Jürgen Schornagel, Götz Otto und Heinrich Schafmeister
Musik: Harald Kloser
Buch: Christian Pfannenschmidt
Gemeinschaftsproduktion Spielfilm/Fernsehen

Meinung Cinema:
Unnötig: die fiktive Liebesgeschichte zwischen Katja Flint alias Marlene und Heino Ferch
Nach "Comedian Harmonists" nahm sich Regisseur Joseph Vilsmaier erneut einen Mythos des deutschen Entertainments vor: Marlene Dietrich. Er zeigt den Beginn ihrer Karriere, ihren Zwist zwischen Familie und Ruhm, eine heimliche Liebe, ihren Gang nach Hollywood, ihren Verschleiß an Liebhabern und ihr Engagement gegen den Krieg.

Hier hat sich Regisseur Vilsmaier einmal mehr zuviel vorgenommen. Obwohl dies beinahe perfektes Kino-Handwerk ist - hervorragende Maske, gutes Dekor, eine brillante Katja Flint, eine wunderbare Kameraführung -, hapert es mächtig an der Dramaturgie. Zum einen hört Vilsmaier immer dann auf, Episoden aus dem Leben der Dietrich zu erzählen, wenn es richtig spannend wird, zum anderen baut er eine fiktive und völlig unnötige Liebesgeschichte auf, die außer Schmalz und Langeweile nichts zum Mythos "Marlene" beizutragen hat. Dabei hätte das Leben der Diva so viel guten Filmstoff geboten. Eine teure und vertane Chance, auch in Deutschland einen richtig guten Film zu machen.


Daten zu Beteiligten / Genannten:

Regie: Joseph Vilsmaier     D 2000


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Band 647: Film 3       ARD   ( BR © )      Do, 27.12.2001 23:00    90 Min.   
  deutsch  Farbe: Farbe
  iFN: 1844  
Thema: 3. Reich

Marlene Dietrich - Porträt eines Mythos

Dokumentation Menschen

Zum 100. Geburtstag der Diva (26.12.2001)

"Ich bin zu Tode fotografiert worden". Die Lola im "Blauen Engel", die Shanghai-Lily, die Spionin in "Dishonored", die "Zeugin der Anklage" - Marlene Dietrich weigert sich, ihr Gesicht zu zeigen. Dabei ist Maximilian Schell gelungen, was vor ihm viele vergeblich versucht haben: sechs Tage lang hat er mit ihr reden können, hat rund zwölf Stunden Tonbandmaterial aufgenommen. Aber Schells Hoffnung, "Marlene oder wenigstens ihre Wohnung oder Gegenstände ins Bild zu bekommen," erwies sich als Illusion. Aus der Verweigerung jedoch entstand ein Porträt, das im deutschen Dokumentarfilm eine Rarität ist. Der Film verbuchte internationale Anerkennung und brachte es bis zur Oscar-Nomination im Jahre 1984.
Film von Maximilian Schell
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Zur Stimme Marlene Dietrichs montiert Schell Bilder aus ihrem Leben und aus ihren Filmen. Dazu hat er ihre Pariser Wohnung im Studio nachgebaut und dokumentiert den filmischen Arbeitsprozess durch Aufnahmen aus dem Schneideraum, wo die verschiedenen Ebenen montiert werden – ein mehrschichtiges Verfahren, in dem stets versucht wird, den oft widersprüchlichen, teils ironischen, teils sentimentalen Kommentaren der Dietrich gerecht zu werden.
Maximilian Schell: "Schauen Sie manchmal Ihre Filme an?". Marlene Dietrich: "Nein. Nie. 55 Bücher sind über mich geschrieben worden, also bitte, denken Sie nicht, dass ich Bücher lese, um da von mir zu lesen, wie wunderbar ich war. Was für mich zählt, ist die Gegenwart, was ich heute machen muss, was ich morgen machen muss." Die Verweigerung der Marlene Dietrich geht weit über das Tabu hinaus, fotografiert zu werden. Es scheint so, als ob sie, als alte Frau, darum kämpft, jenseits von Kunst und Film ihr Gesicht, ihre private Identität zu bewahren. Sie sagt: "Ich gehe mich einen Dreck an", meint damit wohl ihre illustre Vergangenheit und benutzt ihren Filmruhm zugleich, um sich hinter ihm zu verbergen. "Mich interessiert heute, was heute ist... Ich war Schauspielerin, ich habe Filme gemacht, fertig."
Wenn Maximilian Schell sie nach ihren wahren und von der Presse erfundenen Männerbekanntschaften fragt, nach Ernest Hemingway oder Jean Gabin etwa, weicht sie aus und verweist auf Sex und Erotik in ihren Filmen.
Man erfährt in Maximilian Schells Porträt mehr über Marlene Dietrich als in den gängigen Star-Huldigungen. Die zum Mythos gewordene Dietrich gibt gerade in der Verweigerung ein Stück ihrer privaten Person preis. So wird auch ihr kompliziertes Verhältnis zu Deutschland zu einem Zeichen für die drohende Heimatlosigkeit zwischen Filmmythos und privater Existenz. "Nee, ist ja alles Quatsch. Heimatlosigkeit ist doch Courths-Mahler. Nein wirklich, bitte. Ich habe solch kitschigen Gefühle überhaupt nicht. Ich bin doch Deutsch geboren, Kitsch gab's nicht bei uns."
Der Film erhielt zahlreiche Auszeichnungen: Prädikat: "Besonders wertvoll"; Bayerischer Filmpreis 1984; Bundesfilmpreis 1984 für den besten Dokumentarfilm; Academy Awards Los Angeles 1985; Nominierung zum Oscar für den besten Dokumentarfilm; Preis der New Yorker Kritiker für den besten Dokumentarfilm; Nomination für "The Golden Globe".

D 1983




Videobandbelegung Band 647   VHS-PAL/Secam
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