Person: | Karin Baal |
Stand: 18.10.2002 Zum Seitenende |
Begann ihre Karriere in den fünfziger Jahren: Karin Baal
Als sich die junge Modezeichnerin 1956 mit über 700 anderen Mädchen für eine Rolle in Georg Tresslers Melodram "Die Halbstarken" bewirbt, ahnt noch niemand, dass aus der Berliner Göre Karin Baal ein Star des deutschen Nachkriegfilms werden wird. Schließlich erhält sie neben Horst Buchholz die Hauptrolle der 15-jährigen Sissy Bohl, einer rebellischen Heranwachsenden, und einen dreijährigen Ausbildungsvertrag.
Die Rolle der Sissy prägt das Image von Karin Baal in den darauffolgenden Jahren. So übernimmt sie etwa in Rolf Thieles "Das Mädchen Rosemarie" (1958) neben Nadja Tiller die Rolle der Prostituierten Bo, in "Der Jugendrichter" (1959) spielt sie eine jugendliche Verbrecherin. Für ihre schauspielerische Leistung in dem letztgenannten Film erhält sie sogar den Preis der deutschen Filmkritik.
Weithin bekannt wird Karin Baal aber erst durch ihre Rollen in den Edgar-Wallace-Filmen "Die toten Augen von London" (1961, mit Joachim Fuchsberger und Klaus Kinski), "Der Hund von Blackwood Castle" (1967, mit Heinz Drache) und "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" (1971, wieder mit Fuchsberger). In den siebziger Jahren ist sie vorwiegend in TV-Produktionen ("Sonderdezernat K1", "Derrick", "Der Alte") zu sehen.
Der neue deutsche Film entdeckt sie erst relativ spät. 1979/ 80 mimt sie Biberkopfs Schwägerin in Fassbinders "Berlin Alexanderplatz", in "Lili Marleen" (1980) spielt sie eine Widerstandskämpferin, und in "Lola" (1981) eine Mutter.
In den frühen achtziger Jahren tritt Karin Baal in Filmen von Vadim Glowna ("Desperado City", 1980), Reinhard Hauff ("Der Mann auf der Mauer", 1982) und Hans-Christoph Blumenberg ("Tausend Augen", 1984) auf. 1985 besetzt sie Regisseurin Margarethe von Trotta in "Rosa Luxemburg", nachdem Karin Baal im Jahr zuvor in Eberhard Itzenplitz "Die Mitläufer" und Krzysztof Zanussis "Blaubart" zu sehen war.
Außerdem ist Karin Baal immer wieder in TV-Serien zu sehen, so etwa an der Seite von Manfred Krug in der Anwaltsserie "Liebling Kreuzberg" (1985) oder in dem Dauerbrenner "Schwarzwaldklinik" (ebenfalls 1985). Neben ihren zahlreichen Film- und Fernsehrollen ist Karin Baal seit 1959 immer wieder regelmäßig im Theater zu erleben, so etwa in Zürich, Berlin, München und Hamburg, 1977 geht sie mit dem Theaterstück "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" nach Heinrich Böll auf eine ausgedehnte Deutschlandtournee.
1986 sieht man Karin Baal in Gerd Roman Froschs "Am Ende der Nacht", unter dessen Regie sie auch in "Dann ist nichts mehr wie vorher" (1987) vor der Kamera steht. Karin Brandauer, die damalige Ehefrau von Klaus Maria Brandauer, besetzt sie in "Marleneken" (1989), in Hermine Huntgeburths "Im Kreise der Lieben" (1991) spielt sie an der Seite von Barbara Auer.
Die neunziger Jahre sind besonders durch Karin Baals zahlreiche TV-Arbeiten geprägt: "Scheidung a la carte" (1991), "Cosima's Lexikon" (1992), "Reisen mit der Bibel" (1992), "Ein starkes Team" (1993), "Schwarz greift ein" (1993), "5 Stunden Angst - Geiselnahme im Kindergarten" (1994), "Rosa Roth - Verlorenes Leben" (1995), "Nackte Angst" (1995), "Schloßhotel Orth" (1997), "Tatort - Die Möwe" (2000), "Der Tunnel" (2000) sowie der Kinofilm "Sass" (2001).
Weitere Filme mit Karin Baal (Auswahl): "Jede Nacht in einem anderen Bett" (1957), "Das Herz von St. Pauli" (1957), "Der müde Theodor" (1957), "Der eiserne Gustav" (1958), "So angelt man keinen Mann" (1959), "Arzt ohne Gewissen" (1959), "Wir Kellerkinder" (1960), "Die junge Sünderin" (1960), "Blond muß man sein auf Capri" (1961), "Zwischen Schanghai und St. Pauli" (1962), "Das Blaue vom Himmel" (1964), "Mord am Canale Grande" (1964), "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" (1972), "Gefundenes Fressen" (1977), "Wunder einer Nacht" (1979), "Wo die Liebe hinfällt" (1979), "Drei Freundinnen" (1979), "Engel aus Eisen" (1980), "Unternehmen Arche Noah" (1983), "Liebe ist kein Argument" (1984), "Die Fräulein von damals" (1986).
Bild unten: Karin Baal bei den Dreharbeiten zu dem Film "Die Halbstarken"
Berlin, 3. Juli 1956
Photographie
Deutsches Historisches Museum, Berlin
Inv.-Nr.: BA 50897/2 (Schirner)
Aufnahme: | Do, 05.09.2002 10:30 ARD ( SWR © ) 88/88 Min. |
Träger: | Videoband 827 |
Regie: | Ed Herzog D 2001 |
Serie: | Reihe: Bloch (1) |
Thema: | Psychologie |
Typ/Genre: | Psychodrama |
Psychotherapeut Dr. Bloch ist deprimiert. Seit er auf dem Land lebt, fühlt er sich einsam. Da überweist ihm seine Frau und Kollegin Annegret den selbstmordgefährdeten Patienten Klettenberg. Dieser ungehobelte Klotz glaubt, seine Frau vor zehn Jahren umgebracht zu haben. Bloch stürzt sich so intensiv in den Fall, dass darunter auch seine Ehe leidet...
|
|
Aufnahme: | Fr, 18.02.2005 00:00 ARD ( SF DRS/WDR © ) 90/89 Min. |
Träger: | Videoband 983 |
Regie: | Peter Reichenbach CH 2003 |
Thema: | Psychoanalyse |
Typ/Genre: | TV-Psychodrama |
Renates jüngere Schwester Franziska hat sich umgebracht. Auf der Suche nach den Ursachen wendet sich Renate an Sebastian Frey, den ehemaligen Therapeuten von Franziska. Frey kann den unerwarteten Freitod nicht erklären, rät Renate aber selbst eine Psychotherapie zu beginnen. In den ersten Therapiestunden lernt Renate, die sich gerade von ihrem langjährigen Freund Walter getrennt hat, ganz neue Gefühle kennen. Und sie verliebt sich in den Therapeuten. Vorerst sieht Frey darin eine gewöhnliche Übertragung, doch dann lässt er sich auf ein sexuelles Abenteuer mit Renate ein und überschreitet damit die Grenzen des Arzt-Patienten-Verhältnisses.
|
|
Aufnahme: | ARTE 120 Min. |
Träger: | Videoband 101 |
Regie: | Rainer Werner Fassbinder BRD/IT 1980 |
Thema: | 3. Reich |
Typ/Genre: | Melodram |
Eine Sängerin zwischen den Fronten des Zweiten Weltkrieges
|
|
Aufnahme: | Do, 03.10.2002 13:10 ZDF ( ZDF/ORF © ) 105/91 Min. |
Träger: | Videoband 849 |
Regie: | Karin Brandauer D 1989 |
Serie: | Marleneken (1/2) |
Typ/Genre: | Drama |
November 1989. Eine Frau fährt auf der Autobahn kurz vor der Grenze zur DDR. Eine fast endlose Kette von "Trabis" kommt ihr entgegen. Das ist nicht die erste "Wende" im Leben der 50-jährigen Marilena. Sie ist auf dem Weg zu ihrer todkranken Mutter in einer Kleinstadt der DDR.
|
|
Aufnahme: | So, 06.10.2002 13:45 ZDF ( ZDF/ORF © ) 105/104 Min. |
Träger: | Videoband 849 |
Regie: | Karin Brandauer D 1990 |
Serie: | Marleneken (2/2) |
Typ/Genre: | Drama |
Marilena wird von ihrer Schwester Marga begrüßt, einer geschiedenen Schuldirektorin, die sich nie wirklich von der Mutter lösen konnte. 28 Jahre lang wollte die parteifromme Marga ihre Schwester nicht sehen. Über die Spannung dieser Begegnung hilft ihnen die Krankheit der Mutter hinweg.
|
|
Aufnahme: | Di, 12.03.2002 00:50 ARD 115 Min. |
Träger: | Videoband 696 |
Regie: | Margarethe von Trotta BRD 1985 |
Typ/Genre: | Biographie |
"Wie kommt das, dass Menschen über andere Menschen entscheiden dürfen?" Im Gefängnis notiert Rosa Luxemburg eine Frage, die sie ihr Leben lang umgetrieben hat: als politische Autorin, Rednerin, Führerin der deutschen Sozialdemokratie und des revolutionären Spartakusbunds. Margarethe von Trottas passioniert inszenierter historischer Film sucht nach den utopischen Versprechen in der Vita einer Frau, die für die einen die "blutige Rosa", für die anderen eine politische Ikone war.
|
|
Aufnahme: | Mo, 18.03.2002 20:45 ARTE 115 Min. |
Träger: | Videoband 683 |
Regie: | Rainer Werner Fassbinder BRD 1981 |
Serie: | Reihe: Wirtschaftswunder-Trilogie (2/3) |
Typ/Genre: | Drama |
Der seriöse Baudezernent von Bohm kommt 1957 nach Coburg, in eine nordbayerische Kleinstadt. Als Moralist und einziger aufrechter Politiker in der Kleinstadt, die von einer korrupten Clique regiert wird, ist er zunächst ein Außenseiter und gerät mit dem Unternehmer Schuckert und seinen Bauplänen aneinander. Er lernt die zynische Marie-Louise kennen, die ein Doppelleben als Kleinstadthure Lola führt, von dem er nichts ahnt. Durch ihre Bekanntschaft wird er immer tiefer in die Machenschaften der Bewohner verstrickt und endet schließlich in Anpassung und Resignation.
|