Band 806: Film 3 PHOE Mo, 29.12.2003 22:15 60/59 Min.
deutsch
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iFN: 2925
Thema: 1968
Adorno (1)
Der Bürger als Revolutionär
Mehrteiler: Adorno (1/2)
Mythos Adorno: Er wurde bewundert, ja verehrt - die Schärfe seines Denkens, die Geschliffenheit seiner Sprache. Adorno war die Instanz schlechthin, das kritische Gewissen der jungen Bundesrepublik. Auch die revoltierenden Studenten beriefen sich auf ihn. Meinhard Prill und Kurt Schneider begeben sich auf die Spur von Adornos Werdegang und seinen Erfolgen.
Film von Meinhard Prill und Kurt Schneider
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Der Film erzählt den Werdegang eines bürgerlichen Intellektuellen und Kunstliebhabers, der sich - durch die Umstände der Zeit in die Emigration gezwungen - zeitlebens die Frage stellte: "Wie konnte sich Auschwitz inmitten von einigermaßen gesitteten und harmlosen Menschen abspielen?" Adorno machte mit dieser Frage im Nachkriegsdeutschland Karriere und gelangte so zu Weltruhm. Prominente Schüler und Zeitgenossen Adornos wie Alexander Kluge, Rüdiger Safranski, Joachim Kaiser, Richard Sennett oder Pierre Boulez erhellen die Zusammenhänge und geben auch erstaunlich offen über Adornos Privatleben Auskunft.
Eigentlich wollte Adorno Musiker werden. Doch in Wien, wo er bei Alban Berg Komposition studierte, fand er keinen richtigen Anschluss an die musikalische Avantgarde. Dafür lernte er Max Horkheimer kennen, den jungen Marxisten und späteren Direktor des Instituts für Sozialforschung. Was als freie Mitarbeit Adornos für das Institut begann, mündete in einen lebenslangen Männerbund.
D 2003
Links zum Film: Der Bürger als Revolutionär

Band 806: Film 4 PHOE Di, 30.12.2003 22:15 60/59 Min.
deutsch
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iFN: 2923
Thema: 1968
Adorno (2)
Wer denkt ist nicht wütend
Mehrteiler: Adorno (2/2)
Adorno war die Symbolfigur der Studenten. Als diese aber Ende der 60er Jahre zum revolutionären Befreiungsschlag ansetzten, verweigerte er die Gefolgschaft. Gewalt und Aktionismus lehnte er ab. Als Philosoph fühlte er sich nur für die Theorie zuständig, nicht aber für die praktische Umsetzung eines utopischen Gegenentwurfs.
Film von Meinhard Prill und Kurt Schneider
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"Die Forderung, dass Auschwitz nicht noch einmal sei, scheint mir die allererste an Erziehung", so Adornos Motto für den Neubeginn im Nachkriegsdeutschland. Mit amerikanischen Geldern als private Einrichtung neben der Frankfurter Universität wieder aufgebaut, wurde das Institut für Sozialforschung rasch zum Studienort und Kristallisationspunkt für junge, wissbegierige Intellektuelle. Im Kalten Krieg wollten ihre Lehrer Horkheimer und Adorno lieber verschweigen, dass sie eigentlich Marxisten waren. Die Kritische Theorie ließ sich auch ohne Marx-Zitate lehren. Horkheimer verstand es, sich mit dem neuen konservativen Establishment gut zu stellen. Nachdem er sich aus der Institutsleitung zurückgezogen hatte, übernahm es Adorno. Kaum eine öffentliche Debatte in den sechziger Jahren fand ohne ihn statt, in Rundfunk und Fernsehen war er mit seinen Theoriegebilden und seiner permanenten Kritik an der "verwalteten Welt" ständig präsent. Als die Studenten ihn für ihre Sache einspannen wollten, lehnte er ab: "Ich habe ein theoretisches Denkmodell aufgestellt. Wie konnte ich ahnen, dass Leute es mit Molotow-Cocktails verwirklichen wollen!" Adornos Aufstieg endete nahezu tragisch. "Es ist schon einiges dran, dass '68 ihm das Herz gebrochen hat", resümiert Rüdiger Safranski. Adorno starb 1969.
D 2003
Links zum Film: Wer denkt ist nicht wütend

Band 806: Film 5 3sat Mo, 09.02.2004 18:30 30/29 Min.
deutsch
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iFN: 2969
Thema: Kritischer Rationalismus
Philosophie-Woche bei 3sat (1)
Karl R. Popper - Rationale Kritik als Waffe
Von der Aussagekraft wissenschaftlicher Ergebnisse
Beitrag in Magazin
Zusammenstellung: Philosophie-Woche bei 3sat (1)
nano Die Welt von morgen Moderation: Stefan Schulze-Hausmann
Themen:
Antikörper gegen HIV
Sprache der Elefanten:
Die geheime Sprache der Elefanten "nano" zeigt die Sprachentwicklung" eines Jungelefanten
Tierschutz durch Aufklärung:
Pistenjäger: Gefährden Snowboarder die Wildtiere in den Alpen?
Karl Popper
Die News
Der Tipp
Nichts ist wirklich sicher Der Philosoph Karl Popper im Porträt
Ein Beitrag in nano:
Karl Raimund Popper waren Patentlösungen aller Art suspekt. Seine Forderung nach Widerlegbarkeit als Merkmal wirklicher Wissenschaft gehört heute zum Standard wissenschaftlichen Arbeitens. Was sein "Kritischer Rationalismus" heute zu leisten vermag, und wie er das "Neue Weltbild der Physik" mitprägte, verdeutlichen der Physik-Professor Hans-Peter Dürr und der Lehrstuhlinhaber für Technikphilosophie Klaus Kornwachs.
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nano: Die Welt von morgen
Von der Aussagekraft wissenschaftlicher Ergebnisse :
Poppers "Kritischer Rationalismus“ geht davon aus, dass Thesen nur dann wissenschaftlich sind, wenn sie prinzipiell widerlegbar bleiben. So gelingt bestenfalls eine Annäherung an die jeweilige "Wahrheit“ - und zwar sowohl in den Natur- als auch in den Geisteswissenschaften. "nano“ zeigt, welche Aktualität die Philosophie Poppers bis heute hat und befragt dazu den Physiker und Träger des alternativen Nobelpreises Professor Hans-Peter Dürr.
Moderation: Stefan Schulze-Hausmann
"Das Wichtigste ist, allen jenen großen Propheten zu misstrauen, die eine Patentlösung in der Tasche haben und euch sagen: Wenn ihr mir nur volle Gewalt gebt, dann werde ich euch in den Himmel führen. Die Antwort darauf ist: Wir geben niemandem volle Gewalt über uns. Wir wollen, dass die Gewalt auf ein Minimum reduziert wird. Gewalt ist selbst von Übel ...“ Dieser Satz umreißt die Grundhaltung des "Philosophen wider Willen“ Karl Raimund Popper.
Daten zu Beteiligten / Genannten:
Links zum Film: Karl R. Popper - Rationale Kritik als Waffe
Videobandbelegung Band 806 VHS-PAL/Secam
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