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Gudrun Landgrebe

Stand: 04.12.2003
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* 20.06.1950  in Göttingen    

Schauspielerin

Anke will ein Kind, ihr Lebensgefährte Philipp keines. Das macht den Konflikt des Kinofilms "Dabbel Trabbel" aus. Gudrun Landgrebe ist Anke, doch Dorothea Neukirchens Komödie (1981) ist zu betulich und umständlich, um der erotischen Entdeckung der 80er wirklich zum Durchbruch zu verhelfen. Als der Film im Mai 1982 ins Kino kommt, haben außer dem "Evangelischen Filmbeobachter", der ihn mit der amerikanischen Screwball Comedy und den Stars Carole Lombard und Katharine Hepburn in Verbindung bringt, weder Publikum noch Presse besondere Freude.

Bereits hier aber spürt man die erotische Spannung knistern, die von Gudrun Landgrebe ausgeht. Und als ein Jahr später im Juni 1983 Robert van Ackerens "Die flambierte Frau" ins Kino kommt, wird das ein großer Erfolg. Van Ackeren setzt die Schauspielerin genau so ein, wie sie ankommt. Das ist nicht unbedingt Schönheit, auch die Begabung hat ihre Grenzen. Doch vor der Kamera wirkt sie ganz einfach anziehend.

"Die flambierte Frau" ist eine Studentin, die das bürgerliche Leben anödet. Sie wird Modell, spürt bald, daß sie die Männer beherrscht und spezialisiert sich als Domina. Regisseur van Ackeren nennt seinen Film "eine obsessive Liebesgeschichte vor dem Hintergrund, wo 'Liebe' nur den Charakter einer Ware hat. Es ist ein Film über heimliche Wünsche, Sehnsüchte, über bürgerliche Neugier und Männerphantasien."

Diese Erotik nutzt H. C. Blumenberg, der die Hauptfigur in "Dabbel Trabbel" noch "überhaupt nicht sexy, kaum niedlich, aber sehr doof" nannte (zitiert nach "Fischers Film Almanach" 1983), besetzt sie 1984 in seinem Kino-Regiedebüt "Tausend Augen". Bei Edgar Reitz spielt sie in "Heimat" (1984) das Sexy-Klärchen, in Liliana Cavanis Berlinale-Beitrag 1985 "Berlin Interior" ist sie die höchst erotische Luise von Hollendorf, und in Dominik Grafs Kinoerfolg "Die Katze" Jutta Ehser, die Gespielin von Götz George.

In Vera Belmonts "Geliebte Milena" (1988), dem Film über die Geliebte Franz Kafkas, spielt sie die Olga, in Peter Timms "Ein Mann für jede Tonart" (1992) die Hella Mueller-Lalinde. Zwischen Heiner Lauterbach und Jan Josef Liefers steht die unglückliche Cornelia in Helmut Dietls Kinoerfolg "Rossini oder Die mörderische Frage, wer mit wem schlief" und ist vor lauter Lebens- und Liebeshunger nicht in der Lage zu überleben.

Gudrun Landgrebe, die von der Bühne kommt, versucht 1992 mit der Essener Hans-Günther-Heyme-Inszenierung von "Tochter der Luft" eine Rückkehr zum Theater. Nach ein paar Fernseharbeiten wie der Serie "Tresko" (1996), "Opernball" (1997) und "Zucker für die Bestie" (1997) war sie auch in der gründlich mißratenen Komödie "Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit" (1998) auf den Kinoleinwänden zu sehen. Noch grausamer war ihr Auftritt in Gabriel Baryllis "Wer liebt, dem wachsen Flügel" (1998) an der Seite von Verona Feldbusch. Für die Zukunft wünschen wir ihr wieder bessere Rollen wie etwa in "Das Tattoo - Tödliche Zeichen" (2000) oder in "Donna Leon - Vendetta" (2000).

Bild unten: Manchmal läßt sie's knistern: Gudrun Landgrebe in "Die flambierte Frau"

* = ohne Aufnahme oder Serienzusammenfassung


Gudrun Landgrebe
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