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Christian Redl

Stand: 04.12.2002
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* 20.04.1948  in Schleswig    

Schauspieler

Redl
Obwohl im hohen Norden geboren, wuchs Christian Redl in Kassel auf. Seine Ausbildung zum Schauspieler erhielt er an der Schauspielschule in Bochum. Anschließend folgten Engagements an Bühnen in Wuppertal, Bremen und Frankfurt. Von 1980 bis 1993 zählte Redl zum Ensemble des Schauspielhauses Hamburg, wo er Hauptrollen in zahlreichen Inszenierungen von Klaus Peymann, Luc Bondy und Peter Zadek spielte.

Redl hatte seine erste Kino-Hauptrolle 1987 in "Sierra Leone" von Uwe Schrader. Darin spielte er einen Mann, der aus Afrika zurückkehrt, sich mit seinem Ersparten ein neues Leben aufbauen will und dabei scheitert. Für seine Rolle erhielt Redl sogleich großes Lob: "mit großer physischer Präsenz und wunderbar sensibel [...] gespielt", schrieb Frauke Hanck in der tz.

Seine größten Erfolge hatte Redl ohne Zweifel in Arbeiten des renommierten TV-Regisseurs Bernd Schadewald. Für seine Hauptrolle in "Der Hammermörder" (1989) wurde er mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Der Film basiert auf einem wahren Fall. An der Seite von Ulrike Kriener als seine Frau spielte Redl den Polizeiobermeister Rohloff, der sich vom braven Bürger zum Räuber und Mörder wandelt. Eine Nominierung für den Telestar erhielt Redl 1994 für seine Leistung in Schadewalds "Angst".

"Kinder des Satans" (1995) war eine weitere Arbeit von Bernd Schadewald. Redl agierte an der Seite der deutschen Nachwuchs-Stars Nicolette Krebitz und Moritz Bleibtreu. "Ein packender Sozialthriller über jugendliche Teufelsanbeter", fand Volker Bergmeister im Gong.

Redl war auch in zwei trockenen, modernen Gangsterfilmen von Lars Becker zu sehen, in "Schattenboxer" (1992), sowie "Bunte Hunde" (1995) mit Til Schweiger und Peter Lohmeyer. Beide Filme geben sich karg und realistisch und sind wenig an vordergründiger Krimispannung interessiert, was ihren kommerziellen Mißerfolg erklärt.

Redls Ausflug in den amerikanischen Film sei dagegen schnell abgehakt. "Infiltrator" (1995) von John Mackenzie war eine mißlungene TV-Produktion über einen US-Journalisten, der in der deutschen Neonazi-Szene recherchiert. Die Hauptrolle spielte Oliver Platt.

In "Lea" (1996) von Ivan Fila sah man Redl neben Hanna Schygulla und Udo Kier, sowie Lenka Vlasakova in der Titelrolle. Er spielte den Restaurator Strehlow, der in einem slowakischen Dorf die schöne, aber stumme Lea kauft. Auf seinem Hof hält er sie quasi gefangen, und nur sehr langsam entsteht so etwas wie Zuneigung. Der frühe Tod Leas beendet das kurze Glück.

"Hundert Jahre Brecht" (1997) von Ottokar Runze war eine Hommage an den großen deutschen Dramatiker. Verwoben wurden Szenen aus den Theaterstücken "Baal", "Dreigroschenoper", "Furcht und Elend des Dritten Reiches", Dialoge aus den "Flüchtlingsgesprächen", Lieder, Gedichte und biographische Notizen. Neben Redl spielten Udo Samel, Meret Becker und Jürgen Hentsch.

Ein großer Flop war der Kinofilm "Das Trio" (1997). Der stolze Glatzenbesitzer Redl spielt darin mit Toupet den schwulen Freund von Götz George. "Leider scheinen sowohl die Charaktere als auch die Handlung direkt dem kinematographischen Inventar der 'kleinen dreckigen Problemfilme' entsprungen, für die sich seit geraumer Zeit zumindest im Kino kein Mensch mehr interessiert." (Gerald Jung, Zitty, 3/98)

Etwas besser, aber auch nicht gut lief Nico Hofmanns Kinofilm "Solo für Klarinette" (1998), der Redl erneut zusammen mit Götz George zeigte. Ein Kommissar (George) verliebt sich in eine des Mordes Verdächtige und setzt alles daran, sie nicht zu verlieren. Der Film machte mehr Schlagzeilen wegen seiner Nacktszenen als irgendwelcher Qualitäten wegen. Weitere Rollen spielten Corinna Harfouch, Barbara Auer, Katharina Thalbach und Barbara Rudnik.

Weitere Filme mit Christian Redl: "Verurteilt Anna Leschek" (1991), "Tag der Abrechnung - Der Amokläufer von Euskirchen" (TV, 1994) von Peter Keglevic, "Die Träumerin" (1995) von Ivan Fila, "Kindermord" (TV, 1996), "Sperling und der gefallene Engel" (TV, 1996), "Irrlichter" (1997), "Vickys Alptraum" (1997), "Koerbers Akte: Kleines Mädchen - Großes Geld" (TV, 1997) von Bernd Böhlich, "Zwei im Berg" (TV, 1997) von Christoph Kühn, "Federmann" (TV, 1998), "Sturmzeit" (TV, 1998), "Das gestohlene Leben" (TV, 1999), "Einer geht noch" (TV, 1999), "St. Pauli Nacht" (1999), "Urlaub auf Leben und Tod - Eine Familie hält zusammen" (1999).

Außerdem war Redl in vier Filmen von Matti Geschonneck zu sehen: "Angeschlagen" (TV, 1996) und "Der Rosenmörder" (TV, 1997), "Ein mörderischer Plan" (TV, 2000) und "Späte Rache" (TV, 2001).

* = ohne Aufnahme oder Serienzusammenfassung


Christian Redl
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